25hours Expansion im Laufschritt
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25hours: Expansion im Laufschritt

Hamburg. 25hours hat es eilig. In den kommenden Jahren sollen gleich acht weitere Hotels der Marke aufsperren. Nebst Stadthotels scheuen die Hamburger auch nicht davor zurück, ihr Knowhow auf die Resort-Hotellerie auszuweiten. St. Moritz, Kitzbühel, Sylt und St. Tropez werden als potentielle Locations gehandelt.

Die Landkarte im Hamburger Büro von 25hours-CEO Christoph Hoffmann weist bereits einige rote Fähnchen auf. Europa wird dichter und der Sprung über den grossen Teich ist vorprogrammiert. Nur, Hoffmann ist kein klassischer CEO und die geographische Expansion der ungewöhnlichen Hotels mit dem hohen Fun-Faktor existiert in seinem Kopf. Die internen Wachstumsschritte wurden vor einem guten Jahr vollzogen. "Mit dem Aufbau unseres Head Office und der zentralen Organisation vieler operativer Ressourcen sowie dem Aufbau eines Development-Teams haben wir darauf hin gearbeitet, etwas schneller zu wachsen. Was gerade passiert, sind quasi die Früchte der Arbeit aus den letzten 18 Monaten", erklärt Hoffmann.

Im März hatte die Hotelgruppe ein Haus in Düsseldorf angekündigt, diese Woche folgte eine Ansage für Köln. Im Bau befindet sich München; für Zürich ist ein zweites Haus geplant. Zusätzlich wird das Hamburger Hafencity erweitert. Die Umbauarbeiten gestalten sich dort "so umfangreich wie ein eigenes Hotel", meint Bruno Marti, Head of Brand von 25hours. Auch Barcelona könnte bereits innerhalb der nächsten drei Jahre eröffnen, da es sich um eine bestehende Immobilie handelt und der Umbau nicht so viel Zeit in Anspruch nimmt. In Verhandlung sind Amsterdam, Istanbul, Paris und Kopenhagen. Da kann es jeden Moment "zünden", hört man aus Hamburg.

In der Branche kursiert das Gerücht, New York würde 25hours gemeinsam mit einer "kompatiblen" Hotelgruppe angehen. Insider nennen GB Lodging, die Createure von ACE Hotels in den USA, als möglichen Partner. Aus dem Hamburger Headquarter gibt es dahingehend noch keine offizielle Bestätigung. Eine separate Firma ist in New York allerdings schon gegründet, erwähnte Hoffmann gegenüber hospitalityInside.com jüngst in einem anderen Gespräch. Ebenso könnte er sich in den USA noch Miami, San Francisco und Los Angeles als peppige Destinationen für 25hours vorstellen.

500 qm Erlebnis-Lobby in Köln

Mit der österreichischen Immofinanz Group wird nun aktuell ein langfristiger Pacht-Vertrag für ein 200 Zimmer-Hotel im Kölner Gerling-Quartier unterzeichnet. Das Rennen zwischen den 25hours Hotels in Köln und Düsseldorf ist damit eröffnet. Beide Häuser sollen 2018 fertig gestellt werden.

Das Gerling-Areal, das früher Wirkungsstätte des Gerling-Konzerns war, liegt sehr zentral im Friesenviertel und wird derzeit von der Immofinanz zu einem ganzheitlichen Wohn- und Lebensraum umgestaltet. Es handelt sich um die drittgrösste Quartier-Entwicklung in Deutschland – im Endausbau wird dieses in Köln eine Nutzfläche von rund 73.000 qm aufweisen.

Besonders spannend für das 25hours-Team ist die Arbeit an einer Bestandsimmobilie. Das 200 Zimmer-Hotel wird in den auffälligen Rundbau "Im Klapperhof 10" einziehen. Besonderes Highlight wird dabei der rund 500 qm grosse Empfangsbereich werden. In der denkmalgeschützten Schalterhalle, wo früher Versicherungskunden ihre Beiträge eingezahlt haben, entsteht ein vielfältiger Rummelplatz mit Wohnzimmer, Kiosk, Fahrradwerkstatt und DJ-Corner. Henning Weiss, Head of Development, schwebt eine Art Hofladen mit regionalen Produkten vor: "Ob wir das dann umsetzen können, hängt aber von Kooperationspartnern und der Gesamt-Story des Hauses ab."

Für das Design und die Story ist die Zusammenarbeit mit dem Berliner Designer Werner Aisslinger geplant, der zuletzt das Flaggschiff in Berlin gestaltet hat. Zum 25hours Köln gehören Veranstaltungsflächen, ein Wellnessbereich und Gastronomie. Restaurant und Bar entstehen im 8. Stock mit Blick auf den Kölner Dom. Das Staffelgeschoss wird auf das bestehende Gebäude aufgesetzt und wird eine umlaufende Terrasse haben. Das Konzept Bar und Restaurant im letzten Stockwerk anzusiedeln, hat ja bereits in Berlin und Wien umsatzträchtig funktioniert – und wird weiter verfolgt.

Düsseldorfer Leuchtturm-Projekt mit Dachterrasse

Mit dem Entwickler ECE Projektmanagement GmbH & Co KG hat 25hours einen langjährigen Mietvertrag für ein 200 Zimmer-Hotel im neuen Düsseldorfer Stadtviertel Le Quartier Central unterzeichnet. Es entsteht über 18 Etagen in einem Hochhaus der lokalen HPP Architekten. Highlight werden Restaurant und Bar weit über den Dächern des Quartiers. Ein Leuchtturm-Projekt soll es werden.

Das Haus am Louis-Pasteur-Platz 1 ist Teil des städtebaulichen Entwicklungsprojektes Le Quartier Central der Aurelis Real Estate GmbH & Co. KG. Zwischen Wehrhahn und dem S-Bahnhof Derendorf entsteht auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofes neuer Wohn- und Lebensraum auf einer Grundstücksfläche von rund 36 Hektar. Christoph Hoffmann überzeugt: "Wir haben gute Erfahrungen gemacht mit neuen Stadtteilen, z.B. in der Hamburger HafenCity oder in Zürich West. Zwar braucht es anfänglich vielleicht etwas Durchhaltevermögen, bis die Nachbarschaft als solche angenommen wird, aber man hat die Chance, etwas Neues mitzugestalten. Das entspricht unserer Abenteuerlust."
Für die Gestaltung und die Entwicklung von überraschenden Inhalten wurde das schwedische Kreativteam Stylt Trampoli aus Göteborg verpflichtet. Das Hotel soll in Anlehnung an den QuartierNamen eine deutsch-französische Seele haben.

25hours Leisure nur in Marken-Destinationen

Die Marke 25hours geniesst in der Branche einen guten Ruf. Vor allem, weil es ihren Machern gelungen ist, ein peppiges Fullservice-Konzept nachhaltig auf die Beine zu stellen. Zudem unterschreibt 25hours Pacht-Verträge – allerdings auch zu hohen Pachtsummen, wie beispielsweise in München gemunkelt wird, wo andere namhafte Betreiber von dem jetzt im Bau befindlichen 25hours-Projekt am Bahnhof abgesprungen sind.

"Oft ist es so, dass man über einen Kontakt in einer Stadt gleich unterschiedliche Standorte prüft, so dass das eine zum anderen kommt. Das bedeutet, wir haben meistens mehrere Projekte, die wir verfolgen", erläuterte Hoffmann. Nun steht eine weitere Ausweitung der Marke bevor. Zwar stecke diese noch in den Kinderschuhen, wie es bei 25hours heisst, doch es kribbelt den Hotelmachern schon unter den Zehen. Interessant sind Regionen, die für sich alleine schon eine Marke sind: z.B. St. Moritz, Kitzbühel, Sylt und St. Tropez. Aber "da müssen wir uns konzeptionell noch mal hinter die Bücher setzen", weiss Hoffmann.

Mit F&B nur bedingt expansiv

Die Hotelgruppe ist bekannt für ihre erfolgreichen Kooperationen. Damit verbinden sie das Hotel mit der Nachbarschaft und der Stadt. Im F&B haben sich die Namen "HEIMAT", "1500 Foodmakers" und "NENI’s" bereits in einigen Häusern der Gruppe etabliert. Mit NENI, dem mediterranen Lifestyle-Food-Konzept der österreichisch-israelischen Köchin Haya Molcho will man weiter expandieren. "Wir arbeiten gerade an einer Vereinbarung für den Erweiterungsbau in Hamburg, das zweite Haus in Zürich sowie München. Barcelona ist eine Option", meinte Marti. "Derzeit glauben wir, dass NENI tatsächlich an vielen Standorten das richtige Konzept zur richtigen Zeit ist." Trotzdem will 25hours nicht in jedem Hotel ein NENI etablieren.

1500 Foodmakers und HEIMAT bleiben Kandidaten für die weitere F&B-Expansion. In Köln soll es ein französisches Restaurant geben. Aber: Es soll in Zukunft weniger Gastronomie-Konzepte geben.

In puncto Hotel-Expansion gibt es grundsätzlich aber keine Restriktionen: "Es bleibt dabei, wir möchten weiterhin mit zwei bis drei Hotels pro Jahr wachsen," betonte Hoffmann jüngst. "Unsere Marke zieht jetzt schon viele an, auch Investoren." / RK, map

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