Amazon als OTA Branche wartet ab
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Amazon als OTA? Branche wartet ab

New York. Nach Informationen aus den USA plant Amazon den Verkauf von Hotelzimmern. Entgegen erster Annahmen sorgt dies in der Hospitality-Branche keinesfalls für einen weiteren Aufschrei, sondern eher für Spannung und Zustimmung.

Die ersten über Amazon vertriebenen Hotels sollen nur wenige Autostunden von den US-Städten New York, Los Angeles und Seattle entfernt liegen und voraussichtlich ab 1. Januar 2015 buchbar sein. Dies berichtete vor wenigen Tagen das Online-Portal "Skift.com".

Skift sprach dazu mit drei unabhängigen US-Hoteliers, von denen zwei mit Amazon kooperieren wollten. Nach ihren Informationen sollen die Hoteliers ihre Zimmertypen, Verfügbarkeiten, Preise und Fotos in ein Amazon-Extranet laden und eine Standard-Kommission von 15 Prozent bezahlen. Amazon werde die Hotels per Mail über die Buchungen informieren. Die Zahlungen an die Hotels würden in zwei Tranchen über Amazon erfolgen. Ein Hotelier, der nicht mitmachen wollte, verwies auf seinen starken Eigenvertrieb, den er allerdings durch booking.com ergänze. Nach seinen Informationen hatte Amazon die Hoteliers auf Basis ihrer TripAdvisor-Bewertungen ausgesucht, nur wenige Hotels pro Destination würden teilnehmen und diese lägen im 4 Sterne-Segment oder darüber.

Die Hotel-Angebote würden von Amazon Travel um Texte ergänzt werden, die weitere Attraktionen in der Region aufzeigten. Aus der deutschen Pressestelle in München hiess es zu diesem Thema lapidar, dass das Unternehmen bisher keine Ankündigung über die Hotelbuchbarkeit gemacht habe.

Cleverer Ansatz auf Vertrauensbasis

Carolin Brauer, Geschäftsführerin von Quality Reservations, bewertet das – potentielle – Engagement von Amazon als logische Konsequenz zu den bisherigen Aktivitäten des Unternehmens: "Amazon ist eine Marke beim Endverbraucher, hat eine enge und tiefe Beziehung zu den Kunden und weiss mehr über deren Konsumverhalten als z.B. Google. Ich nehme an, dass Amazon sich lediglich auf den Leisure-Markt konzentrieren wird. Die vorgeschlagene technische Abwicklung ist rudimentär, aber schlau, um ohne grosses Investment zu prüfen, ob man sich auch in diesem Markt behaupten kann."

Andreas von Reitzenstein, Geschäftsführender Vorstand der Hospitality Sales & Marketing Association Deutschland, sieht den möglichen neuen Wettbewerber für bisherige Reservierungssysteme eher positiv. "Wettbewerb beflügelt den Markt und wenn Amazon diesen Schritt geht, dann wird das Unternehmen es auch richtig gut machen. Es geniesst ein sehr hohes Vertrauen bei den Kunden, was man ja alleine schon daran sieht, dass sie sich bedenkenlos Amazon Payment anvertrauen", sagt er.

Und Andreas Krökel, Vorstand Lindner Hotels AG, zu dem neuen Vertriebspartner: "Amazon scheint mit seiner Travel Site ja erst in den USA zu starten. Es klingt clever, Urlaub zu verkaufen und gleichzeitig die Skier mit dazu. Amazon ist ein Vollsortimenter. Das Provisionsmodell für die Hotels müssen wir einfach abwarten. Für uns heisst es aber so oder so, mit oder ohne neue OTAs im Markt, dass wir unseren Eigenvertrieb stärken müssen." / sst

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