Best Westerns neuer Fokus auf Europa
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Best Westerns neuer Fokus auf Europa

Eschborn. Die im Januar an den Start gegangene Best Western Central Europe GmbH mit Sitz in Deutschland hat grosse Pläne. In Österreich, der Schweiz und weiteren Ländern Mitteleuropas soll die Zahl der Häuser verdoppelt werden. In Deutschland verläuft die Expansion derzeit eher moderat.

Die Marke Best Western, die in diesem Jahr ihren 70. Geburtstag feiert, ist in Bewegung. Bis Ende 2017 soll in Zentraleuropa die Einführung der neuen Marken-Logos abgeschlossen sein. Von den insgesamt sieben internationalen Konzepten Best Western, Best Western Plus, Best Western Premier, BW Premier Collection, Vib, Glo und Executive Residence sind bisher nur Glo und die Residences nicht für den europäischen Markt vorgesehen.

Der Radius wird grösser: Das Duo in der Best Western-Geschäftsführung Zentral-Europa - Marcus Smola und Carmen Dücker.

"Wir sind erst vor kurzem mit der Adaption von Vib auf den europäischen Markt fertig geworden", erklärte Marcus Smola, Geschäftsführer Best Western Central Europe, auf der Jahrespressekonferenz seiner Gruppe in Schwalbach bei Frankfurt am Dienstag. "Wir verhandeln für diese Marke weniger mit Individual-Hoteliers als vielmehr mit Banken bzw. Investoren oder Entwicklern." Anders sei dies bei der Premier Collection, einer Soft Brand für gehobene Hotels. Hierfür könne er sich z.B. ein Hotel in München vorstellen, das vom Best Western Vertriebsapparat profitieren könne ohne ein sichtbares Logo tragen zu müssen.

Die zum 1. Januar erfolgte Fusion von 10 europäischen Ländern mit insgesamt 236 Hotels unter einem Dach entstand durch die Zusammenlegung der bisherigen drei Länderbüros in Deutschland, Österreich und der Schweiz in die bisherige Deutschland-Zentrale in Eschborn. Personell wurde dieses Büro dafür um einen Mitarbeiter, die Büros in Wien und Bern um vier bzw. zwei Mitarbeiter ausgebaut.

"Das Team in den Regionalbüros kümmert sich vor allem um Vertriebs-Angelegenheiten wie die persönliche Kunden-Betreuung", erklärte Smola. Die veränderte Organisationsstruktur helfe bei der Erschliessung neuer Zielmärkte und erreiche eine noch stärkere Marketing- und Vertriebspower für die angeschlossenen Hotels. In der Schweiz gibt es derzeit 19 Best Western Hotels, in Österreich 11, in Tschechien sieben, in Slowenien vier, in Kroatien und Ungarn je zwei und in der Slowakei eines. In Deutschland gehören seit Jahresbeginn 188 Hotels und in Luxemburg drei Hotels zur Marke. "Wir gehen davon aus, dass wir unser Hotel-Portfolio innerhalb der nächsten Jahre in den hinzugekommenen Ländern verdoppeln werden", sagte Smola.

15 Austritte – 15 neue Hotels in Deutschland

In Deutschland sollen in diesem Jahr 15 neue Hotels hinzukommen, sieben Verträge für Erfurt, Wolfsburg, Raunheim, Rüsselsheim, Mosbach, Unterföhring und Bottrop sind bereits unterschrieben. 2015 waren 15 Hotels bei Best Western Deutschland ausgetreten. Diese hohe Zahl begründete Smola mit Einmal-Effekten wie der Umwandlung von drei Häusern in Flüchtlingsheime und mit etwa sechs Hotels, die die jüngsten Veränderungen der Gruppe nicht mittragen wollten; andere Austritte gehen auf Gründe wie mangelnde Nachfolge, Hotelverkauf oder ähnliches zurück.

"Die Einmal-Effekte werden uns auch in diesem Jahr noch beschäftigen", so Smola. Nach wie vor seien die meisten Best Western-Betriebe in seinem Gebiet Einzelhoteliers, erklärte der Geschäftsführer. Er gehe aber davon aus, künftig auch mehr mit Betriebsgesellschaften mehrerer Häuser zu tun zu haben, an die er in der Vergangenheit Hotels verloren habe, die aber teilweise wieder den Anschluss an stärkere Vertriebssysteme suchten.

Zu den Neuerungen im Bereich Reservierung und Digitalisierung zählt auch die Einführung einer Zweiwege-Schnittstelle von der Zentrale in Eschborn in die Häuser der Gruppe. Der Prozess, so die stellvertretende Geschäftsführerin Carmen Dücker, sei auf einem guten Weg, es hapere noch bei einer Handvoll Betriebe an deren Software. Unter den Best Western-Hoteliers hat genau diese IT-Neuerung jüngst wohl zu heftigen Diskussionen und zu einigen Austritten geführt.

Die eigene Website sei der stärkste Vertriebskanal der Gruppe mit einem Anteil von über 30 Prozent der Übernachtungen. Parallel dazu setze man auch auf längerfristige Partnerschaften, z.B. mit Google, Ctrip oder Carlson Wagonlit Travel. Zudem werde das Loyalty-Programm Best Western Rewards mit derzeit über 25 Millionen Mitgliedern weiter ausgebaut. "Unser Zusammenschluss in Europa ist auch deshalb besonders positiv, weil wir nun ein stärkeres aktives Crossborder-Marketing machen können", erklärte Dücker. Die Schweiz beispielsweise sei ein Top Incoming-Markt im elektronischen Bereich für Deutschland.

Insgesamt erreichte Best Western Deutschland im Geschäftsjahr 2015 ein Umsatz-Wachstum von 2,3 Prozent auf rund 695 Millionen Euro. Die durchschnittliche Belegung der Hotels stieg um 0,7 Prozent auf 72,1 Prozent, die durchschnittliche Netto-Zimmerrate um 0,8 Prozent auf 88,10 Euro. Der RevPar kletterte im Geschäftsjahr 2015 um 2,5 Prozent auf durchschnittlich 63,52 Euro. Die über Best Western vermittelten Umsätze steigerten sich gegenüber 2014 um 2,2 Prozent auf 120,5 Millionen Euro. Der vermittelte Umsatz pro Zimmer und Jahr lag 2015 mit 6.381 Euro rund 90 Euro über dem Vorjahreswert von 6.294 Euro. / Susanne Stauss

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