Blick in die Immobilien Glaskugel
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Blick in die Immobilien-Glaskugel

Frankfurt. Patientenhotels, Pop up-Gastronomie und veränderte Erwartungen einer technologisierten Gesellschaft an ihre Rückzugsorte: Ein neuer "Immobilien Report" befasst sich intensiv mit den Veränderungen in der Baubranche und ist damit auch Wegweiser für Hotel-Immobilien.

Die Qualität von Orten wandelt sich: Sie dienen der Gesunderhaltung, sollen Inspiration fördern, Gemeinschaft abbilden, aber auch Rückzugszonen bieten. In Zeiten der voranschreitenden Digitalisierung und den damit verbundenen Datenskandalen manifestiert sich laut Report des Zukunftsinstituts der Trend zum Neo-Biedermeier im Wunsch nach Vertrautheit und den sicheren vier Wänden. Das Private wird als Idyll stilisiert, findet sich aber mitten im Trubel der Städte wieder. Die Dörflichkeit des Kiezes wird inszeniert. "Die Patchwork-Kommune repariert das verlorene Familiengefühl", heisst es dort.

Die Hotellerie greift diesen Trend teilweise bereits durch Konzepte auf, bei denen "Nachbarn" die Gäste durch den Kiez führen, ihnen ein Gefühl von Zugehörigkeit in der Fremde vermitteln. Zugehörigkeit kann in unserer individualisierten Gesellschaft selbst gewählt, aber auch jederzeit wieder gewechselt werden. Mit "Community Commuters" beschreiben die Autoren das permanente Pendeln zwischen Gemeinschaften und die Identifikation mit mehreren Communities zur gleichen Zeit.

In dem Kapitel "From Hospital to Hospitality" wagen die Autoren einen Ausblick auf die Krankenhaus-Architektur und Praxisgestaltung. Denn das Umdenken hin zu mehr Gesundheitsbewusstsein und Selbstverantwortung seitens der Patienten ist bereits im vollen Gange – spiegelt sich jedoch aktuell erst in einigen wenigen ganzheitlichen Gesundheitsbauten wider. Patienten werden zu Gästen und Orte der Heilung und des Urlaubs verschmelzen.

Immobilien-Flächen neu bespielen

Ein weiterer Trend des Reports: "New Relevance". Er umfasst die Menschen auf der Suche nach neuen Werten. Dabei tritt Authentizität tritt an die Stelle von Nachhaltigkeit, Kultur ersetzt Luxus und Solidarität wird zur neuen Individualität. Orte können mit neuer Relevanz aufgeladen werden, indem sie ihre Einzigartigkeit herausstellen, aber auch die Möglichkeit zum partizipativen Erlebnis bieten.

Einen Einblick in die Welt der temporären Orte und der limitierten Angebote liefert das Kapitel "Pop up". Zur Belebung des Einzelhandels bereits weitgehend etabliert, findet das Popup-Prinzip inzwischen auch Anwendung in der Gastronomie, im Tourismus und in kulturellen Projekten.

Grosses Potenzial sehen die Autoren in der Nutzung von Pop up für die Immobilien-Branche: "Indem ungenutzte Flächen interimsweise kulturell bespielt werden, kann nicht nur die Attraktivität einer Immobilie, sondern eines ganzen Viertels gesteigert werden."

Der "Immobilien Report 2015" des Autorenteams Wolfram Putz, Lars Krückeberg und Thomas Willemeit beschreibt in kompakter Form die wichtigsten Trendthemen der Branche rund um Bauen, Wohnen und Gestalten von Räumen. Die drei Architekten gründeten 1998 in Los Angeles das Architekturbüro GRAFT. Es beschäftigt heute an den Standorten Berlin, Los Angeles und Peking rund 100 Architekten, Künstler, Designer und Stadtplaner. / red

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