Santo André/München. Ein Jahr nach der Fussball-WM in Brasilien liebäugelt der Eigentümer von Campo Bahia, dem Quartier des Weltmeisters Deutschland, mit dem Verkauf der Anlage.
Das 15 Villen-Resort im abgeschiedenen Örtchen Santo André erntete durch seine Lage am Strand, seinen diskreten Luxus und seine familiäre Atmosphäre viele Komplimente, vor allem eben von der siegreichen deutschen Nationalelf und dem gesamten DFB. Dabei war das Resort unter massivem Zeitdruck in allerletzter Minute fertig geworden. Stephan Gerhard, mit seiner Treugast verantwortlich für die Fertigstellung des Resorts, für das Pre-Opening und den Betrieb danach, blickt auch heute noch schmunzelnd auf diese Zeit zurück.
Die Folgen des hektischen Baus beschäftigten den Eigentümer, ein Investoren-Team um den Münchner Unternehmer Christian Hirmer, und den Betreiber noch viele Monate über das WM-Finale vom 13. Juli 2014 hinaus. Bis Weihnachten habe man noch benötigt, um den Hotel-Betrieb bis in die letzten Details flott zu machen, berichtet Gerhard diese Woche im Gespräch mit hospitalityInside.com. Entsprechend mager fiel auch die Vermarktung aus, wenngleich deutsche Veranstalter durchaus Gäste brachten – meist als drei- oder viertägiger Bestandteil von Brasilien-Rundreisen. Auch Firmen und Familien entdeckten wie erhofft das Resort, der Anteil der Individual-Reisenden blieb allerdings hinter den Erwartungen zurück. Die Belegung erreichte bisher über 50 Prozent. Um diese weiter deutlich steigern zu können, fehlen rund um Campo Bahia weitere luxuriöse Angebote.
Nun trägt sich Christian Hirmer wohl konkreter mit dem Gedanken, die Immobilie zu verkaufen, obwohl der Verkauf an sich von vornherein bereits beschlossen gewesen sei, so Gerhard. Nun aber sei man offen dafür, die ganze Anlage zu verkaufen oder alternativ eben auch die Villen einzeln. Die zweigeschossigen Villen bieten von 229 qm Wohnfläche und vier Schlafzimmern bis zu 450 qm mit maximal sieben Schlafzimmern verschiedene Grössen für jedes Anforderungsprofil. Von den 14 Villen seien bereits vier verkauft, allerdings habe man hier für den Fall des Gesamt-Verkaufs eine Rückstellungsoption verhandelt.
Bei beiden Lösungen soll die Anlage als Hotel, d.h. in touristischer Nutzung, weitergeführt werden. Eigentümer einzelner Villen würden ihre Einheit dann dem Hotel-Betreiber eben zur Vermietung überlassen. An Timesharing- oder Fractional Ownership-Modelle denke man nicht, so Gerhard. Wenn Einzelverkauf, dann sollte jede Villa nur an einen Eigentümer gehen. Die Treugast habe Hirmer den Gesamt-Verkauf empfohlen, fügte er hinzu. Den Verkaufspreis einer Villa beziffert er auf 1 bis 2,5 Millionen Euro. / map