Brüssel. Diese Woche veröffentlichte die Österreichische Hoteliervereinigung ein Leak-Dokument, das die EU im Februar erstellt hatte und eigentlich nur für den internen Gebrauch bestimmt war. Der Bericht zeigt, welche grossen Sorgen sich die Kommissare in Brüssel über den "Big Data" machen.
Der Begriff an sich schüchtert schon viele Institutionen und auch viele Experten ein. In dem internen Dokument äussert die EU ihre Sorge darüber, dass einige wenige Plattformen das "digitale Ökosystem" bilden und ihre eigene Macht über das Internet vergrössern. "Sie spielen eine immer grössere Rolle im Erstellen und Verwalten von Daten und sie sind in der Wirtschaft der Zukunft von enormer Bedeutung", so das Dokument.
Ein Experte in Brüssel bestätigt, dass "Daten das Öl des 21. Jahrhunderts sein werden ... sie sind so mächtig, dass sie unweigerlich zu einem Datenkrieg führen werden." Laut dem Bericht hat dieser Krieg bereits begonnen. Das Dokument wirft bezüglich der Giganten Google, Amazon, Booking.com und TripAdvisor Fragen auf, auch wie es ihnen gelungen ist, "Milliarden von privaten Daten zu sammeln und zu besitzen", darunter auch Profile von Hotelkunden, Kontakte und Reise-Gewohnheiten.
Leider scheinen die Hoteliers in dieser Revolution mal wieder nur eine Zuschauerrolle zu spielen, "obwohl es ohne sie solche Internet-Riesen wie Booking.com gar nicht erst geben würde, deshalb sollten diese ihre Daten teilen", so der Experte in Brüssel. "Hier geht es um das Schaffen von Arbeitsplätzen und die Wettbewerbsfähigkeit Europas", fügte der Experte hinzu.
Transparenz, Datenbesitz, Datenwert, Gleichberechtigung, geteilte Daten, deren positive oder negative Auswirkungen auf das Geschäft und die europäische Wirtschaft ... davon handelt dieser Bericht. Da es zu diesem Thema noch viel mehr zu sagen gibt, meldet sich hospitalityInside.com nächste Woche mit einem ausführlicheren Bericht und mit Expertenmeinungen zurück. / SD