Editorial 24 2 2017 Nicht noch mehr Unisex Lounges
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Nicht noch mehr Unisex-Lounges!

Liebe Insider,

keine Woche ohne Sébastien Bazin: Der AccorHotels-CEO liebt Drehbücher mit den Mächtigen dieser Welt. Jetzt erlöst er sogar noch einen französischen Ex-Präsidenten aus seiner politischen Statistenrolle und gibt ihm die Hauptrolle als Stratege im Transformationsdrama der grössten französischen Hotelkette. Ça va! Ja, die beiden kennen sich gut.

Eine Niederlage aber musste Bazin wohl im Bieten um die Plattform der kanadischen Luxury Retreats einstecken – die schnappte sich Airbnb. Ärgerlich. 4.000 Luxushotels auf einen Streich – das wäre perfekt gewesen für die eigene Vertriebsplattform. Jetzt muss er halt kleinere Pakete zusammensammeln. Wer seine Luxushotels behalten will, sollte in Deckung bleiben. Die Umsatz- und EBIT-Zahlen für das Geschäftsjahr 2016, vor zwei Tagen veröffentlicht, werden Bazin nämlich weiter Flügel verleihen.

Doch es gibt auch noch Hotelgruppen, die nicht geschluckt werden wollen und selbst agieren: Letzte Woche bekannte sich Kempinski, wie berichtet, per Shareholder-Wechsel zu seiner Zukunft als eigenständige Boutique-Hotel-Gruppe, gestern nachmittag kündigte auch Vienna House aus Wien einen neuen 100 Prozent-Aktionär an: ebenfalls ein thailändisches Unternehmen, mit einem milliardenschweren börsennotierten Mischkonzern im Hintergrund. Simoner, selbst ein ex-Kempinski-Topmanager, kennt die Eigentümer von BTSG noch aus alten Kempinski-Tagen, ansonsten aber seien der zeitliche Parallele und der gleiche Fokus absoluter Zufall, beteuert er uns gegenüber. Aber: Die Familie, die selbst Hotels in Asien betreibt, möchte Vienna House nicht im Merger-Brei untergehen sehen.

Endlich also der Anti-Trend zum Trend! Die Hotellerie braucht Vielfalt – sie lebt davon… Wir brauchen nicht noch mehr Unisex-Lounges!

In England schüttelt der harte Brexit die Hoteliers gerade durch. Immer klarer werden die immensen Kosten und Nachteile für die Branche. Experten und die British Hotel Association sehen fast nur noch schwarz. Und Frank Marrenbach, CEO der deutsch-stämmigen Oetker Collection, die das Lanesborough London betreibt, erinnert mit Blick auf die geplante Ausgrenzung vonMitarbeitern an dieses Bild: Das beste Curry kommt nicht von einem Briten!

Unsere Rechtsexperten analysieren heute die schwierige Abgrenzung zwischen Wohnung und Serviced Apartment in Deutschland – ein wichtiger Beitrag im Kontext dieses boomenden Segments. Weitere Meldungen beschäftigen sich mit den 2016 Bilanzen von AccorHotels, Choice und IHG, von den stagnierenden Übernachtungszahlen 2016 in der Schweiz und einer investigativen EU-Kommission contra Meliá Hotels und Reiseveranstalter.

Und schliesslich beschreiben wir weitere drei Panels, die Sie am ITB Hospitality Day am 9. März besuchen sollten und das IHIF hat im Vorfeld des 20. Geburtstag den "Young Leader Award" verkündet: Die junge Dame kommt aus Berlin. Viel Spass beim Lesen!

Ihre Maria Pütz-Willems 
Chefredakteurin

Ihre Meinung? maria@hospitalityInside.com

 

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