Editorial 28 11 2014 Lifestyle und Dynamik
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Lifestyle und Dynamik

Liebe Insider,

mit einer eigenen Marke auf den Lifestyle-Zug aufzuspringen, war vor zwei Jahren sicherlich eine gute Idee der deutschen Lindner Hotels gewesen, doch was tun, wenn sich einfach nicht die passenden Locations dazu finden lassen? Viele Ketten gehen an diesem Punkt faule Kompromisse ein, die sich später rächen. Eine mittelständische Hotelgruppe kann sich solche Patzer nicht leisten – also stellte Lindner "MeandAll" rigoros ein. Das modifizierte Lifestyle-Produkt besitzt seinen eigenen Charme, wie die heute erstmals hier veröffentlichten Renderings zeigen: Lifestyle ist jetzt nicht mehr länger cool, sondern wieder wohnlich-warm. Darüber hinaus gaben sich die Lindner-Vorstände Otto Lindner und Andreas Krökel beim Gespräch mit uns sehr entspannt. Die Gesamtkurve zeigt nach oben.

Die neue EU-Verordnung zu Allergenen, die wir letzte Woche schon für Deutschland angerissen hatten, haben die Österreicher jetzt als erste pragmatisch interpretiert: Dort wird sich der Gast mit einer allgemeinen Info zufriedengeben müssen, oder Mitarbeiter wissen Bescheid. Die Austria Trend Hotels ärgern sich trotzdem, stellvertretend für alle Kollegen: Allein die Neubeschriftung der Frühstücksbuffets und der Türhänger fürs Zimmerfrühstück kostet für die 28 Hotels 8.000 Euro.

Weil Österreich stark tourismus-abhängig ist, ist das Land auch sehr sensibel: Akribisch haben die Touristiker jetzt neue Zielgruppen analysiert, die das drohende sinkende Winter-Geschäft abfangen könnten – allen voran die "Empty Nesters". Livecams und Social Media sollen dabei helfen.

Amazon hat offiziell noch nicht bestätigt, dass man ins Hotelvermittlungsgeschäft einsteigen will, insofern gibt sich die Branche – nach der ersten Medien-Mitteilung aus den USA – noch ziemlich gelassen. Die Hotellerie hat sich an OTAs gewöhnt und weiss jetzt eh, dass sie ihren Eigenvertrieb stärken muss. In der Schweiz setzt der andere, derzeit vieldiskutierte OTA, Airbnb, unterdessen dazu an, jetzt auch die Zweitwohnungen in den Bergen zu erobern. Dynamik auch im IT-Vertrieb: In der Flut der Software-Hersteller will sich das Softwarehaus HSDS jetzt profilieren, indem es Privat- wie Kettenhotels selbst massgeschneiderte Software zu vernünftigen Preisen anbietet. Bisher war HSDS nur Insidern bekannt.

All das ein Zeichen für das immense Tempo, dem alle im Markt unterworfen sind. Und das spürt auch ein anderes, noch junges Segment: So haben sich Experten und grosse Ketten in Deutschland und Grossbritannien darauf geeinigt, dass die bisherigen "Serviced Apartments" künftig "Apartmenthotels" oder "Aparthotels" heissen sollen. Und eine neue Studie erklärt, weshalb Hostels und Limited Service-Hotels immer mehr Chancen in Europa haben.

Mit der neuen Woche beginnt das Weihnachtsgeschäft – hoffentlich eine dynamische und gewinnbringende Zeit für Sie!

Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin

Ihre Meinung? maria@hospitalityInside.com

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