Hyper-Herausforderung WTFL Think Tank Neue wegweisende Strategien erforderlich

Hyper-Herausforderung

WTFL Think Tank: Neue wegweisende Strategien erforderlich

Der Tourismus kurbelt den Handel und die Jobmaschine an.Foto: giadphoto Fotolia.com

Luzern. Der erste jährliche Think Tank, der im April vom "World Tourism Forum Lucerne" organisiert wurde, hat neue Grundregeln für die nachhaltige Entwicklung der Reise- und Tourismusbranche in einer sich schnell verändernden und hypervernetzten Welt erarbeitet. Das wichtigste Fazit dieses Gedankenaustauschs war, dass die Branche "neue, bahnbrechende Strategien benötigt und diese schnell umsetzen muss", wenn sie ihr Potenzial beim Erschaffen von Arbeitsplätzen, Stärken der Wirtschaft und Fördern von nachhaltigem Wachstum vollständig ausschöpfen möchte. Eine Zusammenfassung.

Das WTFL wurde 2009 als Ereignis ins Leben gerufen, das alle zwei Jahre stattfindet. Dort treffen sich führende Persönlichkeiten der Reise- Tourismus- und Beherbergungsbranche, um Schlüsselprobleme der Reise- und Tourismusbranche zu erkennen und entsprechende Strategien und Massnahmen zu deren Lösung auszuarbeiten. Das WTFL unterscheidet sich darin, dass sein Hauptziel – besser gesagt seine Hauptmission – darin besteht, ein Forum für den Gedankenaustausch zwischen heute führenden Persönlichkeiten und der nächsten Generation zu bieten.

Professor Martin Barth von der touristischen Fakultät der Hochschule Luzern hat diese Veranstaltung ins Leben gerufen. Dieses Jahr fand zum ersten Mal auf Initiative von Professor Barth und Professor Geoffrey Lipman, Branchen-Veteran und Beirat des WTFL, der erste "WTFL Think Tank" unmittelbar vor dem Forum statt. Unter der Moderation von Lipman und nach Chatham-House-Regeln sammelte eine Gruppe von 25 Machern – bestehend aus Branchen- und Regierungsvertretern – zwei Tage lang Ideen zu den grössten Herausforderungen der Reise- und Tourismusbranche und dachte über Wege nach, wie sich diese bewältigen liessen.

Laut Lipman war das wichtigste Fazit dieses Think Tanks, dass die Branche "neue, bahnbrechende Strategien benötigt und diese schnell umsetzen muss", wenn sie ihr Potenzial beim Erschaffen von Arbeitsplätzen, Stärken der Wirtschaft und Fördern von nachhaltigem Wachstum vollständig ausschöpfen möchte.

Tourismus-Vordenker Geoffrey Lipman.

Wichtige Aktionen erarbeitet

Der Think-Tank-Bericht merkte an, dass die Zukunft "Hyper-Veränderungen, Hyper-Vernetzung und Hyper-Fragmentierung bringt und sich diese Trends auch nicht mehr umkehren werden. Wir müssen uns auf das konzentrieren, was wir beeinflussen oder kontrollieren können.

Die von den Teilnehmern erarbeiteten wichtigen Aktionen sind:

• die Kunden und Gemeinden in die Entscheidungsfindung einzubinden und sie intelligenter an gemeinsamen Projekten zu beteiligen;

• nach intelligenterem Wachstum in einer Welt mit endlichen Ressourcen zu suchen, wo die Nachfrage durch eine Grosszahl technikbegeisterter, umweltbewusster Kunden steigt;

• die Regierungen von der Tragweite/dem Wert der Branche und den unterstützenden politökonomischen Strategien/Massnahmen zu überzeugen – besonders die Ministerien für Finanzen und Sicherheit/Immigration.

"Die Reise- und Tourismusbranche ist mit anderen Branchen wie der Fertigung, der Dienstleistung, der Telekommunikation und dem Bau so stark verbunden, dass sie durch alles betroffen ist," so Lipman. "Trotzdem blicken wir als Branche nicht über unseren Tellerrand hinaus und erkennen deshalb nicht, was in der weiten Welt passiert. Dies führt dazu, dass wir mit unseren Antworten weit zurückliegen," so Lipman. "Die Veränderung von traditionellen Systemen und Strukturen erfolgt vergleichsmässig langsam und hängt von grossen infrastrukturellen Rahmenbedingungen/Beschränkungen ab und wir haben es mit einer grossen Anzahl an neuen 'seltsamen' Reisenden zu tun."

Taleb Rifai, Generalsekretär der UNWTO.

Suche nach intelligenteren,
kundenorientierten Strategien

"Wir müssen kunden- und gesellschaftsorientierter arbeiten und wir müssen uns schneller verändern", sagte er, und fügte hinzu, dass der Bericht von politischen Entscheidungsträgern im öffentlichen und privaten Sektor gelesen werden sollte.

Andere wichtige Erkenntnisse des Think Tank sind folgende: 

• Die Situation der dynamischen Möglichkeiten/Risiken muss ganz verstanden werden – denn Änderungen sind komplex, schnell und zusammenhängend und Hyper-Vernetzung birgt sowohl grosse Möglichkeiten als auch grosse Risiken.

• Die objektive Bewertung der Ergebnisse aus der Reise- und Tourismusbranche wie auch die Bewertung von Untersuchungen und Erfahrungen aus anderen Branchen sind notwendig.

• Man darf sich nicht einfach nur auf die BRICS-Märkte verlassen, die mit ihren eignen Herausforderungen bei der Anpassung zu kämpfen haben.

• Eine schnelle Anpassung, um aus dem Potenzial der Reise- und Tourismusbranche, die Arbeitsplätze erschafft bzw. als Entwicklungskatalysator fungiert, Nutzen zu ziehen.

"Wir sollten dies so angehen, dass bei den Zahlen am Ende auch ein Gewinn herauskommt und dass Grün und Wachstum sich nicht ausschliessen", so Lipman. Alle Teilnehmer sind sich einig, dass das Think Tank ein wichtiges Forum für die verschiedenen Interessen und für einen informativen und objektiven Austausch ist. Professor Martin Barth sagte, dass dieses Event in Zukunft jedes Jahr stattfinden wird.

Taleb Rifai, Generalsekretär der Welttourismusorganisation, wurde gebeten, ein Treffen der Interessenvertreter zu leiten, bei dem weitere Fragen zur Vernetzung der Bereichen erörtert werden sollen - mit besonderem Fokus auf gemeinsamem Engagement und Sicherung der gerechten Entwicklungsfinanzierung für den Tourismus im Einklang mit den Millennium Entwicklungszielen/Armut und grüner Wirtschaft. / Nancy Cockerell

 

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