Italien Kein übergrosses Leid nach unbeständigem Sommer
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Italien: Kein übergrosses Leid nach unbeständigem Sommer

Rom. Trotz wirtschaftlicher Stagnation und schlechtem Wetter konnte die italienische Hotellerie ihre Sommerverluste in Grenzen halten. Die wichtigsten nationalen Branchen-Verbände befürchteten bereits ein Ausbleiben des Aufschwungs, doch die Monate von Juni bis August wiesen eine ähnliche Leistung wie im letzten Jahr auf.

Bei den Übernachtungszahlen der Hotels gab es keinerlei Veränderungen, wie Federalberghi berichtete: Die sinkende Nachfrage aus dem Inland wurde durch eine gestiegene Nachfrage aus dem Ausland ausgeglichen.

Trotz der stabilen Übernachtungszahlen sind die Umsätze der Hotels zurückgegangen, was laut italienischem Statistikamt Istat durch die sinkenden Preise ebenfalls verstärkt wurde. Der nationale Inflationsindex verzeichnete zum ersten Mal seit über 50 Jahren einen Rückgang um 0,1 Prozent.

Trotz drohender Deflation mussten Experten zahlreichen Stornierungen von Buchungen und Abreisen aufgrund des Wetters hinnehmen, die hauptsächlich während der Hochsaison stattfanden. Laut dem unabhängigen Statistikamt Istituto Piepoli haben rund 4,2 Millionen Italiener wegen des schlechten Wetters ihre Urlaubspläne geändert. Die Sommerumsätze der Hotels fielen aus diesem Grund um rund 5 Prozent niedriger aus als im gleichen Vorjahreszeitraum, so Federalberghi.

"Der gute Effekt der steigenden internationalen Nachfrage der letzten drei Jahre scheint den Zusammenbruch des inländischen Marktes nicht länger auszugleichen – ein Trend, der sogar stärkeren Destinationen schadet, die vom inländischen Markt abhängig sind", so Bernabò Bocca, Präsident der Vereinigung Federalberghi.

Eine weitere Umfrage, die von der Federazione Italiana Pubblici Esercizi durchgeführt wurde, ergab, dass der Anteil der Italiener, die seit 2008 zwischen Juli und September in den Urlaub fahren, von 48,2 auf 38,2 Prozent der Gesamtbevölkerung zurückgegangen ist – was in absoluten Zahlen ein Rückgang von 29 auf 23 Millionen Reisenden bedeutet.

Sonniger Süden war viel besser dran

Laut Confindustria Alberghi haben Berg-Destinationen am meisten gelitten: In einigen Regionen ging die Hotelbelegung zwischen Juni und August über 20 Prozent zurück verglichen mit dem gleichen Zeitraum von 2013. Aber auch Destinationen am Meer konnten keine ermutigenden Ergebnisse vermelden. Die Performance der Hotels entlang der Küste war sehr unterschiedlich: Im Süden, wo das Wetter weniger schlecht war, konnten die Häuser erheblich bessere Ergebnisse erzielen – ein Beweis hierfür ist Apulien, wo im August die Hotelbelegung 5 Prozent höher war als noch 2013. Der Norden erlebte einen verregneten Sommer, was bei den Hotels zu einer wesentlich schlechteren Performance führte: In Savona, einer mittelgrossen Küstenstadt in Ligurien, gingen die Belegungszahlen im Juni und Juli beispielsweise um beinahe 20 Prozent zurück.

Ein ganz anderes Bild bot sich in den Destinationen der Kunststädte, wo die gehobenen Hotels besonders von dem Gesamtanstieg in ihrem Segment profitierten. Ein weiterer Punkt war Rom, wo viele Faktoren – darunter auch die Heiligsprechungen der Päpste Johannes XXIII. und Johannes Paul II. – die Leistung der Branche das ganze Jahr über stark beeinflussen: Besonders im Juni und Juli waren die Belegungsrate um jeweils 3,8 bzw. 4,8 Prozent und der RevPar um 3,2 bzw. 3,1 Prozent gestiegen.

"Der Sommer 2014 hat sein Versprechen nicht gehalten", so Giorgio Palmucci, Präsident von Confindustria Alberghi. "Objektiv betrachtet steht fest, dass das schlechte Wetter unseren Hotellerie-Markt untergraben hat, aber dieser Sommer hat auch weitere kritische Probleme aufgezeigt. Ich meine damit den schnellen Zuwachs bei den nicht überprüfbaren Produkten, wie Airbnb oder Halldis, die jegliche institutionelle Kontrolle vermeiden. Verglichen mit der Hotellerie arbeiten diese Anbieter auf ganz anderen Grundlagen, was Wettbewerb, Qualität, Service und Garantie betrifft." / MASS

 

ÜBERNACHTUNGS- und BESCHÄFTIGUNGS-TRENDS 2014-2013 (im Jahresvergleich)

Gesamte Übernach-
tungen
Ital. Übernach-
tungen
Intern. Übernach-
tungen
Gesamte MitarbeiterUnbe-
fristete Verträge
Be-
fristete Verträge
Juni+1,2%-0,3%+2,6%-1,1%-3,4%+0,6%
Juli-0,6%+0,3%-1,5%-2,0%-3,3%-1,2%
August-0,2%-1,4%+1,3%-0,7%-1,9%0,0%
Gesamt0,0%-0,6%+0,6%-1,3%-2,9%-0,3%

Quelle: Federalberghi

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