JO JOE AccorHotels trendiger Einstieg in den Hostel Markt
HI+

JO&JOE: AccorHotels' trendiger Einstieg in den Hostel-Markt

Paris. Die französische Hotel-Gruppe macht jetzt auf dem Gebiet der Hostels auf Jagd: AccorHotels hat diese Woche die Geburtsstunde der neuen Marke JO&JOE bekannt gegeben. Die für Millennials konzipierte Marke bietet Unterkünfte, die diese im Hinblick auf Design und Ausstattung ansprechen. Eine perfekte Marketing-Strategie mit der simplen Nachricht, dass AccorHotels jetzt auch im Low-Budget-Segment vertreten ist – und eine weitere Kategorie in seinem Marken-Muster führt.

Wenn AccorHotels nicht gerade teure Luxus-Hotel-Marken und revolutionäre Startups übernimmt, kann die Gruppe sehr kreativ sein. Das Unternehmen stellte diese Woche seine neueste Marke vor: JO&JOE. Der Name ist kurz, trendig, anti-konformistisch und wird unter den jüngeren Reisenden sicherlich gut ankommen, die gerne mit anderen teilen und, was am wichtigsten ist, die verbunden bleiben wollen.

Für die Millennials, hat AccorHotels ein spitzfindiges Konzept entwickelt, das eine Mischung aus Hotel, Hostel und geteilte Unterkünfte im Stil von Airbnb bietet. "JO&JOE ist mehr als eine reine Unterkunft, da sie für ein tiefer greifendes Erlebnis sorgt mit ihrem geschmackvollen Design, innovativem Öko-System und gastronomischen Angeboten. Dieses Projekt spiegelt ausserdem den kulturellen Wandel und die Veränderung im Management wider, was beim Personal, Management und Service im JO&JOE sichtbar ist", erklärt Frédéric Fontaine, Senior Vice President Global Marketing Innovation Lab.

Jo&Joe: das Happy House, für die 'Tripsters'.

Von Hängematte
bis Happy House

Die JO&JOEs sind in den Augen der Führungskräfte von AccorHotels keine Hotels, sondern "Open Houses", also offene Häuser. Obwohl es dieser Name verständlicherweise schöner und gemütlicher klingt, macht der Begriff "Haus" allerdings nur wenig Sinn, wenn die entsprechende Immobilie über hunderte von Betten verfügt.

Laut einem Accor-Sprecher werden die ersten "Open Houses" 2018 in Paris und Bordeaux eröffnen und jeweils über 300 Betten verfügen. Die französische Zeitung "Le Figaro" berichtet sogar von 600 Betten. An jedem Standort werden unterschiedliche Designs und vier Arten von Unterkünften angeboten werden: "Happy House" ist ein Privatbereich, in dem "Tripster" sich entspannen, arbeiten, kochen oder ihre Wäsche waschen können. "Together" ist ein modularer Schlafbereich mit privaten Schliessfächern oder Spinden, Leselampen, USB-Anschlüssen und Gemeinschafts-Badezimmern. "Yours" ähnelt noch am ehesten einem Hotelzimmer oder Apartment, obwohl das Design ungewöhnlich ist. Dort können zwei bis fünf Personen übernachten, sie haben eigene Badezimmer und eine Küche, wenn die vom Platz her möglich ist.

Bei dem aussergewöhnlichen "OOO!" liess sich Accor von Airbnb und Dutzenden anderen Websites inspirieren, die alternative Übernachtungs-Möglichkeiten anbieten. Diese Kategorie weist in der Tat ungewöhnliche Arrangements auf für Alleinreisende oder Gruppen mit bis zu sechs Leuten. Je nach Location schlafen die Reisenden in Jurten, Wohnwagen oder einfachen Hängematten. Die Preise beginnen bei 25 Euro pro Person und Nacht für ein Bett. Die Preise für Privatzimmer oder das Happy House stehen noch nicht fest und hängen vom jeweiligen Standort und der Saison ab, wie der Unternehmens-Sprecher verlauten liess.

Restaurant und Gemeinschafts-Küche

Im verzweifelten Versuch, "Lifestyle" zu kreieren und so Tripster zu begeistern und als treue Kunden zu gewinnen, haben viele Hotel-Ketten Marken geschaffen, die sich an den Millennials orientieren. Folgt AccorHotels hier lediglich einem Trend? "Nein, das tun wir nicht. Wir haben einen anderen Ansatz, da wir nicht nur Millennials ansprechen, sondern auch Reisenden, die den Stil der Millennials mögen. Ausserdem machen das Design der Räumlichkeiten und die digitale Umgebung einen entscheidenden Unterschied", erklärte ein Vertreter des Unternehmens.

Es stimmt schon, dass das JO&JOE-Konzept sehr originell aussieht... zumindest auf dem Papier. Der Aufenthaltsbereich steht sowohl Tripstern als auch Einheimischen, den sogenannten "Townern", offen, um das Flair der Umgebung ins Haus zu bringen und das Unterhaltungs-Programm folgt einem geregelten Ablauf.

Jo&Joe: 'Together', die modularen Schlafzonen.

Hinsichtlich der Gastronomie hat AccorHotels ein unkonventionelles Angebot entwickelt, das bei 10 Euro pro Menü startet und Gruppenmahlzeiten, einfache und gesunde Aromen und Interaktion zwischen den Gästen bietet. Bei der Bar und der Gemeinschafts-Küche dreht sich ebenfalls alles um Geselligkeit. Erstere lädt Einheimische über den direkten Zugang zur Strasse ins Haus ein, zweitere bietet Reisende mit kleinerem Budget die Möglichkeit, für sich oder neue Freunde zu kochen.

Technologie plus ansprechendes Innen-Design

Zeitgleich mit der digitalen Strategie ging AccorHotels sogar noch einen Schritt weiter in seiner neunmonatigen Konzept-Planung. Das Unternehmen holte Studenten der Webschool Factory in Paris mit ins Boot. Gemeinsam mit Experten entwickelten diese eine Community-App, die eine Verbindungen zwischen Einheimischen, Gästen und JO&JOE-Teams herstellt. "Dadurch können sie in Verbindung treten, sich treffen, Ereignisse initiieren, Tipps teilen oder gesellige Treffen organisieren", so die Presse-Erklärung. Und um sicherzustellen, dass die neue, günstige Marke die volle Aufmerksamkeit der Millennials erhält, hat sich die Gruppe für das Design-Unternehmen Penson aus Grossbritannien entschieden, das für seine intelligenten und ästhetischen Designs für die weltweit visionärsten Marken bekannt ist wie beispielsweise Google, YouTube oder Jay'Z ROCnation. Penson hatte sich noch nie zuvor an einem Hotel versucht, wodurch es sich von den Branchen-Normen loslösen konnte.

50 Standorte bis 2020, Start in Paris und Bordeaux

Auf dem Papier wirkt JO&JOE frisch, dynamisch, farbenfroh, spitzfindig und äusserst einladend. Ist dies ein kluger Schachzug? Ganz bestimmt. Ist das wahnsinnig revolutionär? Nein, nicht wirklich. Alleine in Europa haben Unternehmen wie Generator, St Christopher's Inns, Wombats Hostels und andere das Hostel-Konzept schon neu erfunden. Viele Hostels sind nicht länger heruntergekommene Gebäude, die sich für Backpacker eignen. Heute locken sie auch Tripster an, aber auch Familien und selbst Geschäftsreisende, die auf der Suche nach einer bezahlbaren Unterkunft und sozialen Kontakten sind.

Abgesehen davon ist die Vision von AccorHotels viel fortschrittlicher als das, was auf dem Markt aktuell verfügbar ist. Mit diesem Konzept könnte die Gruppe neue Massstäbe für zukünftige Hotels/Hostels setzen – zumindest unter den Hotel-Ketten.

Da die Gruppe schon ungeduldig darauf wartet, diese Vision in Realität zu testen, wird sie 2018 zwei Häuser in Frankreich eröffnen. Zahlreiche weitere Häuser werden in Warschau, Budapest, Rio, Sao Paulo und an anderen Standorten folgen, da sich die Gruppe das ehrgeizige Ziel gesetzt hat, 50 Häuser bis 2020 in Betrieb zu nehmen. Unseren Informationen nach wird AccorHotels sowohl Umbauten als auch Neubauten nutzen und dann jeweils entscheiden, ob die Häuser im Besitz verbleiben oder nicht. In Paris und Bordeaux handelt es sich um Neubauten. / SD

{"host":"www.hospitalityinside.com","user-agent":"Mozilla/5.0 AppleWebKit/537.36 (KHTML, like Gecko; compatible; ClaudeBot/1.0; +claudebot@anthropic.com)","accept":"*/*","referer":"http://www.hospitalityinside.com/articles/jo-joe-accorhotels-trendiger-einstieg-in-den-hostel-markt,34381,274.html","x-forwarded-for":"3.16.81.94","x-forwarded-host":"www.hospitalityinside.com","x-forwarded-port":"443","x-forwarded-proto":"https","x-forwarded-server":"d9311dca5b36","x-real-ip":"3.16.81.94","accept-encoding":"gzip"}REACT_APP_OVERWRITE_FRONTEND_HOST:hospitalityinside.com &&& REACT_APP_GRAPHQL_ENDPOINT:http://app/api/v1