Paris. Eine Gruppe aus Grossbritannien überholt Ibis beim Wachstum und in der Hitliste der Top 20 Hotelketten in Europa sorgen Wechsel in den Expansionsstrategien für Veränderungen. Das neue MKG-Ranking über den europäischen Hotelmarkt zeigt einige bemerkenswerte Trends auf.
Premier Inn verstärkte sein Angebot im vergangenen Jahr um mehr als 4.300 Zimmer. Aufgrund ihrer Entwicklung innerhalb des Vereinigten Königreichs überholte die Marke Ibis in Europa hinsichtlich der Anzahl zusätzlicher Zimmer. Dennoch war Ibis am 1. Januar 2015 mit fast 130.000 Zimmern innerhalb der EU Marktführer hinsichtlich des Angebotes. Das Wachstum von Premier Inn kann als Teil einer momentanen Dynamik innerhalb des englischen Hotelmarktes betrachtet werden.
Die Dachmarke Holiday Inn von IHG trug ebenfalls zu dieser Dynamik bei und erreichte mit über 1.400 neuen Zimmern das zehntgrösste Wachstum innerhalb der EU. Diese und weitere Trends zeigt das von MKG Hospitality erstellte Ranking 2015 der europäischen Hotelketten und -gruppen auf.
Im Ranking von MKG Hospitality bleibt Accor unverändert Marktführer auf dem europäischen Markt. IHG ist auf den zweiten Platz vorgerückt, vor Best Western und Louvre Hotels. Die Gruppe Whitbread bleibt fünfter im Ranking. Ein beachtliches Wachstum verzeichnete die amerikanische Gruppe Hilton und rückte somit um einen Platz auf. Meliá aus Spanien erlebte 2015 ebenfalls einen starken Angebotszuwachs und steht somit an 7. Stelle. Carlson Rezidor fokussierte sein Wachstum auf Märkte ausserhalb von Europa und findet sich dieses Jahr auf dem 8. statt dem 6. Platz wieder. Die B&B Hotels verbesserten sich um einen Rang auf den 16. Platz.
Grafik: MKG
Ketten auch in Deutschland sichtbarer
Neben dem britischen verändert sich auch der deutsche Markt spürbar. Motel One verzeichnete mit 2.867 zusätzlichen Zimmern das drittstärkste Wachstum hinsichtlich des Angebotes. Dies entspricht einem Anstieg von +28.9% im Jahr 2014. Inzwischen hat die Gruppe ihre Expansion ausserhalb Deutschlands eingeleitet.
Ketten anderer Ländern verzeichneten dank strategischer Kooperationen in Deutschland ebenfalls ein deutliches Wachstum: Die israelische Fattal Group kaufte 2013 ein bedeutendes Portfolio an Immobilien, das nun unter dem Namen Leonardo Hotels firmiert. Die Marke Wyndham Hotels profitiert von der Partnerschaft mit ihrer amerikanischen Muttergesellschaft und mit der deutschen Immobiliengruppe Grand City. Die französische Kette B&B Hotels, die das viertgrösste Wachstum in Europa zeigte, erweiterte ihr Angebot nicht nur in Frankreich, sondern insbesondere auch in Deutschland.
Die deutsche TUI-Gruppe wuchs mit der Marke Atlantica Hotels & Resorts in Griechenland und auf Zypern. Generell war das Jahr 2014 durch eine Wachstum mehrerer Resort-Hotelketten in Südeuropa, insbesondere in Griechenland, Spanien und Portugal gekennzeichnet. Die zurzeit niedrigen Übernahmepreise an diesen Destinationen ermöglichen einigen Hotelketten die Rückkehr zum Wachstum, dies unterstützt gleichzeitig die neuen monatlichen Rekordzahlen an internationalen Ankünften, die jeden Monat in Südeuropa gemeldet werden. / red