Louvre auf dem Markt Balladins Deal geplatzt IHG verliert Vertrag
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Louvre auf dem Markt, Balladins-Deal geplatzt, IHG verliert Vertrag

Paris. Aufregende Zeiten für Louvre Hotels: Starwood Capital bietet die Hotelgruppe inzwischen aktiv zum Kauf an, Louvres eigene geplante Übernahmen der deutschen Balladins Hotels ist dabei gerade geplatzt, obwohl der Deal schon als abgeschlossen angekündigt war. Aandere Projekte schreiten dagegen erfolgreich voran. Ausserdem: Im InterContinental Berchtesgaden bahnt sich ein Betreiber-Wechsel an.

Louvre Hotels, Betreiber von mehr als 1.000 Hotels in 47 Ländern unter den Marken Premiere Classe, Campanile, Kyriad, Tulip Inn, Golden Tulip, Kyriad Prestige und Royal Tulip steht inzwischen offiziell zum Verkauf. "Starwood hat die Verkaufsabsichten in der vergangenen Woche offiziell bekannt gegeben und damit - soweit ich weiss - die Deutsche Bank und Goldmann Sachs beauftragt", bestätigt Louvres Development Director Willemijn Geels.

Verschiedene interessierte Investoren sollen inzwischen nicht-bindende Angebote abgegeben haben. "Konkrete Verhandlungen finden noch nicht statt", sagte Geels am Dienstag; sie rechnet jedoch mit einem Abschluss des Verkaufs zum Jahresende. Die Nachrichtenagentur "Reuters" nennt als potenzielle Käufer Accor, die Private Equity-Unternehmen PAI Partners, CVC, Blackstone Group und die französische Immobiliengruppe Foncière des Murs. Als Verhandlungsbasis werden 1,2 bis 1,5 Milliarden Euro – oder der zehnfache GOP von 110 Millionen Euro genannt.

Accor begegnet jeder Medien-Nachfrage mit einem schlichten "Kein Kommentar" – wohl schon etwas ermüdet darüber, dass es in den letzten Jahren immer wieder Gerüchte um einen Louvre-Kauf gegeben hat.

Starwood Capital hatte die Taittinger Gruppe mit ihren verschiedenen Einzelhotels und Gruppen sowie der Societé du Louvre im Jahr 2005 für 3,2 Milliarden USD gekauft. Aus diesem Deal wurden 2013 die Concorde-Hotels und 40 Louvre Hotel-Immobilien verkauft. Damit sollten die Schulden von Louvre reduziert und die weitere internationale Expansion der Gruppe gefördert werden.

Balladins-Kauf gescheitert

Im Juli 2014 hatten Louvre und A-Capital bereits die Übernahme von zehn bisherigen Balladins Hotels in Deutschland von der DHM Gruppe verkündet. Louvre agierte dabei als Minderheitsinvestor. Gemeinsam wollten die Partner in den nächsten vier bis fünf Jahren eine Gruppe von 50 Hotels der Marken Tulip Inn und Golden Tulip aufbauen. Doch dieser Traum ist inzwischen geplatzt. "A-Capital hat den Deal letzte Woche nach der erfolgten Unterschrift, aber vor dem Closing zurückgezogen", bestätigt Geels und beteuert, dass dies nichts mit den Verkaufsabsichten von Starwood Captital zu tun, sondern interne Hintergründe habe. "Wir haben sehr viel Zeit und Mühe mit diesem Projekt verbracht und würden diesen Deal wirklich noch sehr gerne machen, denn es ist ein sehr gutes Portfolio."

A-Capital ist ein führender Private Equity Fonds, welcher in europäische Firmen investiert. Investoren sind europäische Institutionen und Family Offices sowie der chinesische Staatsfond CIC.

Unabhängig davon meldet Geels andere Development-Erfolge im deutschsprachigen Raum: In Dachau wird im Januar 2015 das erste Tulip Inn Alp Style eröffnen. Weitere Projekte des im alpinen Stil gehaltenen Budget-Design Produkts liegen im Zillertal, Innsbruck sowie in Niederndorf-Erl an der bayerischen Grenze. Und in Frankfurt am Main ist das erste deutsche Haus der Louvre-Marke Premiere Classe unterzeichnet. Es soll im Frühjahr 2016 eröffnen – wenn es bis dahin nicht ein Ibis wird…

InterConti Berchtesgaden bald ein Kempinski?

Ebenso wie schon über den geplatzten Balladins-Deal an der Expo Real gemunkelt worden war, gab es ein weiteres Gerücht über einen bevorstehenden Betreiberwechsel in Berchtesgaden. Wie hospitalityInside.com von Insidern erfahren hat, hat der Eigentümer, die Bank BayernLB, den Management-Vertrag mit der InterContinental Hotels Group gekündigt. Übernehmen soll Kempinski Hotels – unter Umständen sogar schon ab Ostern nächsten Jahres, obwohl IHG erst offiziell 2016 rausgehen müsste.

IHG würde damit wieder ein Luxushotel in Deutschland verlieren, was die Kette durchaus schmerzen dürfte. Kempinski hingegen macht mit einem solchen Wechsel wieder etwas Boden genug, da die Gruppe zum 1. Januar 2015 das Airport Hotel München an Hilton verlieren wird. Das Haus in Berchtesgaden fügt sich zumindest in die Vermarktungskette der Kempinski Hotels von München/Stadtmitte über Jochberg/Kitzbühel und Berchtesgaden bis Wien gut ein. Eine offizielle Bestätigung dieses Wechsels wird in wenigen Wochen erwartet. / sst, map

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