Nachhaltigkeit Schweizer Analyse über Nahrungsmittel Abfall
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Nachhaltigkeit: Schweizer Analyse über Nahrungsmittel-Abfall

Bern. Der Partner der Schweizer Tourismus Charta für nachhaltige Entwicklung, die hotelleriesuisse.ch, verbessert seinen Umgang mit dem Thema s Nahrungsmittel-Abfall schrittweise. Die Branche scheint bereit dafür zu sein, bewährte Praktiken anzunehmen. Aber all das geht sehr langsam voran…

Städte, Berge, Ferienhotels, Regionen, Verbände, Tourismus- und Hotelexperten… jedermann in der Schweiz will sich unbedingt im Bereich Nachhaltigkeit verbessern. Viele versuchen mit aller Kraft, den spezifischen Anforderungen zu entsprechen, aber nur wenige schaffen es wirklich, zu 100 Prozent nachhaltig zu sein. Ein kürzlich veröffentlichter Bericht der hotelleriesuisse.ch bestätigt, dass nur isoliert agierende unabhängige Einheiten die nachhaltige Annäherung wirklich begeistert annehmen.

In Wahrheit haben seit 2002, als das erste Nachhaltigkeitssiegel verliehen wurde, nur eine Handvoll Betriebe dieses Level erreicht. Nur 55 Hotels wurden 2015 mit dem Label "nachhaltig" versehen.

Derzeit arbeiten die Institutionen, die die Fortschritte und Investitionen im Bereich Nachhaltigkeit aufzeichnen, mit Hotel-Profis zusammen, um sich über bewährte Praktiken auszutauschen. Für die hotelleriesuisse.ch sollte eine nachhaltige Entwicklung gleichzeitig in Verbindung stehen mit wirtschaftlicher Leistung, ökologischer Verantwortung und sozialer Solidarität. Eine erst vor kurzem veröffentlichte Online-Studie überprüfte die Anstrengungen der Hoteliers in diesem Bereich zwischen 2013 und 2015 und konzentrierte sich dabei auf die beiden Hauptaspekte: Nahrungsmittelabfälle und Barrierefreiheit.

Nahrungsmittel-Abfall im Schnitt 1 Franken pro Gast

Eine gemeinsam von hotelleriesuisse.ch und United Waste durchgeführte Untersuchung in 17 Häusern befasste sich mit dem Thema Müll-Management. Ihre Ergebnisse zeigen, dass in einem Hotel im Schnitt 191 Gramm Lebensmittel-Müll pro Gast anfallen, das entspricht einem Franken pro Gast. Trotz dieser alarmierenden Kalkulation ergreifen die meisten Hoteliers keine Gegenmassnahmen.

"Eine Müllvermeidungs-Strategie zu haben, ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern führt auch zu beachtlichen Geld-Einsparungen”, versichert die Studie und führt als Beispiel das Hotel de Belvoir in Rueschlikon auf, das bis zu 3.000 Franken im Monat spart. Erste Schritte sind die Optimierung der Einkaufsweise und der Essenszubereitung. Lokale Einkäufe zum Beispiel schaden weniger der Umwelt und unterstützen die örtliche Wirtschaft.

Die meisten Hoteliers kaufen Waren aus der Schweiz, aber nicht notwendigerweise lokal. Laut Studie schlagen 15 Prozent von ihnen ihren Kunden folgende organisch produzierten Produkte vor: Fleisch, Milchprodukte, Früchte und Gemüse. Noch weniger setzen zusätzlich auf Fair Trade Produkte. Allerdings versuchen viele, in energiesparende Ausstattungsgegenstände zu investieren.

Barriere-Freiheit immer noch ein neuer Punkt

Was die Rentabilität von Barrierefreiheit anbelangt, sind die Schweizer Hoteliers wesentlich skeptischer. Obwohl viele offizielle Studien, einschliesslich solcher auf europäischem Level, der Hotellerie einen Mangel an Investitionen in Massnahmen für Ältere, Behinderte oder Familien mit Babys attestieren, regieren die Profis darauf wenig.

Nur 17 Prozent von ihnen sind laut Studie von hotelleriesuisse.ch tatsächlich bereit, in diese Klientel mit ihren speziellen Anforderungen zu investieren und sie anzunehmen. Tatsächlich glauben die meisten Hoteliers, dass ihre Hotels "barrierefrei" genug sind. Sie sind es vielleicht für Rollstühle, aber nicht für blinde Gäste oder für Elektro-Rollstühle. "Es gibt viele Möglichkeiten, mit geringen Investitionen einen Unterschied zu schaffen", weist der Report hin, angefangen von der Schulung der Mitarbeiter, die Erhöhung des Bewusstseins über das Lernen aus Praxis-Beispielen bis zu Investitionen in neue Infrastrukturen etc.". 77,5 Prozent der Mitarbeiter, so die Studie, sind bis heute nicht entsprechend geschult. Dies ist ein strategischer Fehler, vor allem wenn man sich bewusst ist, dass "barrierefreier Tourismus" ein Multi-Milliarden Euro Markt ist.

Mehr Nutzung erneuerbarer Energien

Nachhaltigkeit besteht nicht nur aus dem Management von Nahrungsmittel-Abfall und Barrierefreiheit. Deshalb werden Schweizer Hoteliers trotz eines geringen Engagements in diesen Bereichen nach wie vor Nachhaltigkeits-Label verliehen. In der Schweiz gibt es mehrere von ihnen. Das Label "Ibex fairstay" z.B. deckt wirtschaftliche, soziale und umweltfreundliche Aspekte der Nachhaltigkeit ab. Es wurde 2002 aufgelegt und bis heute an 61 Hotels vergeben. 45 Hotels sind mit dem "Ecolabel UE" ausgezeichnet, das sich auf das Wasser- und Energie-Bewusstsein eines Hauses und den Gebrauch umweltfreundlicher Materialien konzentriert.

"Green living" und "Sustainable living" identifizieren Hotels, die sich in einer nachhaltigen Entwicklung befinden. Damit sind bisher 114 Häuser ausgezeichnet. Die Branche kann nur dabei gewinnen, auf Nachhaltigkeit zu setzen. Sie ist die Zukunft des Reisens und des Tourismus, viele Gäste sind selbst sensibel im Umgang mit der Umwelt und suchen nach umweltfreundlichen Unterkünften. Die Schweizer Hotels wissen das und versuchen weltweit ihr Bestes.

Die Trends sind derzeit positiv, vor allem was die CO2-Emission pro Übernachtung anbelangt. Im Schweizer Dienstleistungsgewerbe generiert das Gastgewerbe fünf Prozent der Gas-Emissionen, doch sie beträgt nur ein Prozent der weltweiten Wirtschaft. Seit 2002 gingen diese Raten um sechs Prozent zurück. Dies ist ermutigend, aber nach wie vor weit von den Zielen des Landes entfernt, sie bis 2030 um 20 Prozent zu reduzieren. Nicht überraschend ist dabei, dass kleine und einfache Häuser die niedrigsten Gas-Emissionsraten generieren, während der Strom- und Heizungs-Verbrauch der 5 Sterne-Häuser pro Nacht höher ist und die weltweiten Ergebnisse beeinflusst.

Im Schnitt jedoch sinkt der Verbrauch, und die Unternehmen setzen mehr auf erneuerbare Energien. Die Zahl der "Solarhotels" z.B. entwickelt sich gerade kometenhaft. 2013 kamen 25 Prozent aller Energien aus erneuerbaren Quellen. Heizen trug 2,6 Prozent dazu bei, die Elektrizität 22,5 Prozent. Aktuell sind 137 Unterkünfte bei der Schweizer Vereinigung als Solarhotels gelistet, "das ist nicht viel, aber viele andere nutzen teilweise Solar-Energie-Ausrüstungen. Es sieht gut aus", so der Verband.

Alles in allem versucht die Schweiz die nordeuropäischen Länder aufzuholen, die im Bereich Nachhaltigkeit und Kostenersparnis viel besser aufgestellt sind. Aber aus verschiedenen Gründen geht es noch langsam voran, angefangen bei der Mentalität. Aber die Schweiz steht mit dieser Situation nicht alleine da. Frankreich, Italien, Spanien, Portugal etc. bewegen sich alle ebenfalls mit Trippelschrittchen in diesem Bereich.

Die folgenden Links führen zum Nachhaltigkeits-Report der hotelleriesuisse, der auf Deutsch und Französisch verfügbar ist. / SD

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