Neue Hotels für Innsbruck im Gespräch
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Neue Hotels für Innsbruck im Gespräch

Innsbruck. Nach Jahren relativer Ruhe tauchen in der Tiroler Landeshauptstadt teils sehr konkrete neue Hotel-Projekte auf. Ein Hintergrund könnte das bevorstehende Ende für das Hilton Hotels bis 2018 sein. Seine Kapazitäten könnte wohl Motel One ersetzen.

Das mit 14 Stockwerken am höchsten aufragenden Gebäude Innsbrucks, das Hilton Hotel, wird künftig Tirol Werbung beherbergen. Hilton hatte das 350 Betten-Hotel seit 2002 geführt, zuvor hatte das aus den 1970er-Jahren stammende Hochhaus schon die Marken InterContinental und Scandic auf seiner Fassade. Es beherbergt auch das Spielcasino Innsbruck.

Seit kurzem ist ein neues Hotelprojekt in Innsbrucks Maria-Theresien-Strasse im Bau, in der zentralen Fussgängerzone der Stadt. Das seit mehreren Jahren leerstehende Breinössl-Haus diente bereits früher als Hotel. Erhalten bleibt nur die denkmalgeschützte Fassade, dahinter wurde bereits das komplette Objekt abgetragen. Investor ist Hans Rubatscher, zu dessen Imperium u.a. das Gletscherskigebiet Pitztal zählt und der vor etwa einem Jahrzehnt die Rathaus-Galerien entwickelte. Teil der Galerien ist neben dem Rathaus auch das Designhotel Penz.

Deshalb hat sich Rubatscher entschlossen, auch das noch namenlose neue Hotel an die Familie Penz zu verpachten. Entstehen sollen 120 Zimmer in der 3 Sterne Superior-Kategorie mit Restaurant, Gastgarten und kleinem Wellnessbereich im Dachgeschoss. Nach jetzigem Stand hofft August Penz, Zimmerpreise von rund 90 Euro pro Nacht zu erzielen. Bemerkenswert war die Feststellung des Investors, dass man auch eine Zusage von Motel One als Betreiber gehabt habe. Er habe sich aber gegen eine "Billigvariante und für Qualität" entschieden.

Entsprechend gross war die Aufregung der Hotellerie, als wenige Tage darauf ein bis zu 300 Zimmer umfassendes Projekt bekannt wurde. Der Investor Markus Schafferer plant, anstelle des bisherigen ÖBB-Hochhauses am Bahnhof seinen Turm 3 zu errichten; das könnte nun die Heimat von Motel One werden. Während im Turm 2 an der Rückseite des Bahnhofs – derzeit im Bau – überwiegend Wohnungen entstehen, bespielt die oberen Stockwerke von Turm 1 seit drei Jahren das Hotel Adler's. Laut Hotelier Harald Ultsch sei der Rechtsstreit wegen Baumängel, den Pema gegen die Hotelpacht-Gesellschaft des Adler's anstrengte, inzwischen beigelegt.

Platzhirsche kämpfen um ihre Macht

Verständlich, dass etablierte Hoteliers mit eigenen Investitionsplänen hellhörig wurden, als Schafferer anmerkte, für die knapp 300 Zimmer bereits Motel One als Betreiber mit an Bord zu haben. So hörte auch Klaus Stiebleichinger hin, der mit seinem immer wieder erweiterten Hotel Grauer Bär zu den Betten-Kaisern der Innenstadt zählt. Er ist pikanterweise auch Eigentümer des Hilton-Hochhauses. Nach letzten Gerüchten plant Stiebleichinger, Gebäude mit der öffentlichen Hand auszutauschen. Im Blickfeld ist dabei die Landesbaudirektion, die unmittelbar an den Congress Innsbruck anschliesst. Hier könnte ein perfektes Kongresshotel errichtet werden, wobei das Gebäude nicht nur ein historisches ist, sondern als ehemaliges Gestapo-Hauptquartier auch historisch belastet. Weiterhin soll Stiebleichinger das moderne MCI-Gebäude, Teil der Universität, in unmittelbarer Nachbarschaft des Hotels Grauer Bär im Visier haben.

Doch vor dem Hintergrund der verlorenen 350 Betten im Hilton scheint die Aufregung über ein Motel One eher präventiv zu sein. Geht es nach der gängigen Praxis in Innsbruck, wird wohl in der Genehmigungsphase Innsbruck der Pema-Turm soweit zurückgestutzt werden, dass kaum mehr als 200 Hotelzimmer übrig bleiben.

Ist der Widerstand der Hotellerie noch nachvollziehbar, kommt die spontan negative Stellungnahme des Tourismusverbandes doch überraschend: Obmann Karl Gostner sieht durch Motel One die klein strukturierten Innsbrucker Hotels in Gefahr. / Fred Fettner

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