Neumann Carlson Rezidor auf richtigem Weg
HI+

Neumann: Carlson Rezidor auf richtigem Weg

Berlin. Immer wieder muss Carlson Rezidor-CEO Wolfgang Neumann im Optimierungsprozess des Unternehmens geopolitisch bedingte Rückschläge hinnehmen. Seien es die Wirtschaftskrise in Norwegen oder Einbrüche auf dem russischen Markt. Doch die gleichzeitig sichtbaren Erfolge stimmen den Manager zuversichtlich, den Gewinn der Gruppe bald wieder steigern zu können.

"Wir sind seit 20 Jahren in Russland, und es ist nicht die erste Krise für uns. Wir bleiben dem Land verbunden", erklärte Wolfgang Neumann am IHIF in Berlin, befragt nach dem Stand seiner Turnaround-Strategie nach der Bilanz des Vorjahres. Derzeit betreibt Rezidor in Russland 30 Hotels. Die Verträge umfassten weder Pachten noch Garantien, lediglich durch umsatzgebundene Fees in den Management-Verträgen ergäben sich kleinere Umsatz-Einbussen.

Der touristische Inlandsmarkt in Russland leide nicht so sehr, weil die Russen dort selbst reisten. In Sotchi, wo Rezidor drei Radisson Blu Hotels mit insgesamt über 1.300 Zimmern in unterschiedlicher Mikro-Lage betreibt, seien die Häuser deshalb permanent voll. In den Städten aber fehlten Business-Reisende und ausländische Touristen, vor allem in St. Petersburg und in Moskau. Zudem litten die Standorte in der Türkei und im Mittleren Osten unter dem Rückgang russischer Gäste.
In Norwegen sei der Profit durch den gesunkenen Ölpreis um 25 Prozent eingebrochen. 40 Prozent der Wirtschaft des Landes seien dort vom Öl abhängig.

Negativen Einfluss auf die Bilanz des Vorjahres hatte u.a. die renovierungsbedingte Schliessung des Radisson Blu in Lyon, die alleine mit elf Millionen Euro zu Buche schlug. Ebenfalls stark ins Gewicht fielen die Exit-Kosten für sieben Park Inn Hotels an Tertiär-Standorten in Frankreich. "Aber damit sind wir jetzt künftig die Verluste dieser Häuser los und sparen uns auch die Investitionen", so Neumann. Im Bereich Asset Management habe sein Unternehmen 2014 alleine 4,5 Millionen Euro Profit gemacht. 2014 wurden insgesamt wurden 33 neue Verträge unterschrieben.

Neue Marken kommen in Schwung

In Deutschland betreibt Rezidor derzeit 45 Hotels, einige der Häuser, wie beispielsweise Frankfurt, wurden unter Neumann nachverhandelt. "Als Standort fehlt uns noch München. Dort würden wir auch einen Pacht-Vertrag unterschreiben", sagt er. Sehr positiv bewertet der Manager die Entwicklung in Afrika.
Ägypten befinde sich im Aufschwung, gerade habe man zudem einen Vertrag für Togo unterschrieben.

Die Resonanz auf die neuen Rezidor-Marken Radisson Red und Quorvus am Markt sei sehr gut. Carlson hat das erste Radisson Red in Shenyang Hunan angekündigt, das 2016 eröffnen soll. In EMEA sei noch kein Vertrag fest unterschrieben, allerdings arbeite man derzeit an rund zehn Projekten, von denen die Hälfte sehr erfolgversprechend sei. Zur Quorvus Collection gehören zurzeit das G&V Royal Mile Hotel in Edinburgh und das Symphony Style Hotel in Kuwait. Das MayFair Hotel in London soll im Lauf des Jahres hinzukommen. Demnächst dürfte ein Vertragsabschluss in der Türkei folgen.

Neumann arbeitet weiter an der Asset Light-Strategie. Noch hält er 70 Mietverträge, von diesen seien zehn positiv zu bewerten. Und trotz gesunkenem Gewinn blickt nicht nur er optimistisch in die Zukunft: "Die meisten Rating-Agenturen halten uns auf 'Kauf-Empfehlung' ", unterstreicht er. / sst

Verwandte Artikel

Accor, Hilton, Hyatt, IHG, Rezidor 2014: Unter dem Einfluss der Weltpolitik

20.2.2015

Wiesbaden. Die internationalen Ketten litten im Jahr 2014 unter starken Wechselkurs-Schwankungen. Accor, Hilton, IHG und Rezidor konnten zwar ihre Umsätze wechselkurs-bereinigt steigern, jedoch musste Rezidor aus unterschiedlichen Gründen Gewinn-Einbussen hinnehmen. Hyatt hat bisher lediglich seine Quartalszahlen veröffentlicht.

Cash und wenig Risiko

Cash und wenig Risiko

16.10.2014

München. Resolut gab sich Sébastien Bazin auf der Bühne der Expo Real-Hotelkonferenz: Keinen Moment liess der Accor-CEO die Zuhörer im Unklaren, dass die neue Strategie von Europas grösster Hotelkette unter dem Label "Asset Heavy" wenig Spielraum lässt. Neben ihm Wolfgang M. Neumann, CEO der Rezidor Group: Seine Gruppe bleibt ihrem "Asset Light"-Ansatz treu, und dafür fand auch er gute Argumente, selbstbewusst und Einzelfall-orientiert. Zwei CEOs, die in der Person wie in der Sache die aktuelle, gegensätzliche Diskussion in der Branche verkörperten. Die Zuhörer waren gespannt.

{"host":"www.hospitalityinside.com","user-agent":"Mozilla/5.0 AppleWebKit/537.36 (KHTML, like Gecko; compatible; ClaudeBot/1.0; +claudebot@anthropic.com)","accept":"*/*","referer":"http://www.hospitalityinside.com/articles/neumann-carlson-rezidor-auf-richtigem-weg,33183,284.html","x-forwarded-for":"18.227.24.209","x-forwarded-host":"www.hospitalityinside.com","x-forwarded-port":"443","x-forwarded-proto":"https","x-forwarded-server":"d9311dca5b36","x-real-ip":"18.227.24.209","accept-encoding":"gzip"}REACT_APP_OVERWRITE_FRONTEND_HOST:hospitalityinside.com &&& REACT_APP_GRAPHQL_ENDPOINT:http://app/api/v1