Premier Inn Premiere in Deutschland
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Premier Inn-Premiere in Deutschland

London/Frankfurt. Mit einem 210 Zimmer-Projekt in Frankfurt gibt die britische Budget-Kette Premier Inn nächstes Jahr ihr Debüt im begehrten deutschen Markt. In Grossbritannien ist die Kette mit 670 Häusern die grösste des Landes, zudem auch noch finanzstark und qualitätsbewusst.

Letztes Jahr hatte Mark Anderson, Geschäftsführer Commercial & Property bei der britischen Muttergesellschaft Whitbread, gegenüber hospitalityInside.com bereits ausführlich den geplanten Markteintritt für Deutschland erläutert. Seitdem und immer noch laufen im Hintergrund die Aktivitäten zur Anpassung der Zimmer für den deutschen Markt; konkretisiert aber hat sich jetzt – mit etwas Verspätung – die Absicht, für den bzw. für die ersten Standorte einen guten Standort zu finden.

Dafür hatte Premier Inn die Beratungsgesellschaft Christie + Co Berlin mit ins Boot geholt – und sie wird die Kette bzw. die Muttergesellschaft auch weiterhin bei der Standort-Akquisition unterstützen. "Mit diesem Standort für das erste Premier Inn in Deutschland haben wir einen optimalen Start hingelegt. Gegenwärtig führen wir konkrete Gespräche über weitere Standorte in den deutschen Kernmärkten", freut sich Markus Beike, Geschäftsführer Germany, Austria & CEE bei Christie + Co..

Im Europaviertel an der Messe Frankfurt entsteht nun in einem Mixed Use-Projekt, zwischen einem Hampton Inn by Hilton und einem Frasers Hotel, das erste deutsche Premier Inn. Die Eröffnung ist für Ende 2015 geplant. Premier Inn hat dazu das Hotelgrundstück und den Hotel-Rohbau gekauft. Ursprünglich hatte Projekt-Entwickler GBI hier ein Haus seiner Marke SMARTments business umsetzen wollen. Doch GBI-Vorstand Reiner Nittka nutzte offenbar die Gunst der Stunde: "Wir sind bereits länger mit Premier Inn im Gespräch. Nach deren endgültiger Entscheidung für Investitionen in Deutschland, haben wir für das erste Haus der Kette in Frankfurt Platz gemacht." Der aktuelle Bauzustand liess noch entsprechende Anpassungen zu.

Das erste deutsche Premier Inn steht damit direkt an der Messe und in Lauf-Entfernung zum Finanzzentrum. Einen eigenen Touch setzt man inhouse mit der ersten Deutschland-Filiale der Kaffeehaus-Kette Costa Coffee – dem Starbucks-Konkurrenten. Costa ebenfalls eine Whitbread-Marke.

Owner-Operator-Modell und kein Fremdkapital benötigt

Die Whitbread Gruppe, sprach vergangene Woche im Rahmen der Präsentation ihrer Halbjahreszahlen von einem halben Dutzend Häusern in diesem Zeitraum. Ob diese alle in Deutschland entstehen werden, ist offen. Die nächsten drei Projekte sollten nach hospitalityInside-Informationen aber nicht mehr lange auf sich warten lassen.

Da die Premier Inn-Pläne ambitioniert sind, bleibt Berater Christie + Co. jedenfalls für die Ideen weiterer Grundstückseigentümer, Investoren und Projektentwickler offen. Auch die GBI hofft laut Reiner Nittka auf eine weitere Kooperation mit Premier Inn – man sei "bereits in konkreten Gesprächen".

Mit über 670 Hotels und 55.000 Zimmern in Grossbritannien ist Premier Inn die grösste Hotelmarke des Landes. Whitbread hat sich das Ziel gesetzt, die Zahl der Zimmer bis 2018 auf 75.000 zu erhöhen. Im Vergleich: Motel One hat 52 Hotels und knapp 12.000 Zimmer insgesamt, davon befinden sich aktuell 45 Häuser mit rund 10.000 Zimmern in Deutschland.

In puncto Expansion verfolgt Premier Inn bevorzugt das Owner-Operator-Modell; Pacht-Verträge will sie, wie Markus Beike nochmals unterstrich, nur in Ausnahmefällen unterschreiben. Whitbread wie auch die Tochter Premier Inn gelten als finanzstark. Zur Finanzierung des Frankfurter Premieren-Projektes benötigte man jedenfalls keine Kapitalpartner, heisst es.

Whitbread berichtete im Rahmen seiner Halbjahresergebnisse über einen Gesamt-Umsatz der Gruppe von 1,29 Milliarden britischen Pfund Sterling bzw. 1,63 Milliarden Euro für die ersten sechs Monate 2014. Der Umsatz von Premier Inn ging dabei im ersten Halbjahr um 14,7% in die Höhe, der RevPar um 8,8%. Für das Jahr 2013/2014 spricht der Geschäftsbericht von einem Anstieg beim Premier Inn-Umsatz von 13,4% auf 967,9 Millionen britische Pfund Sterling bzw. 1,2 Milliarden Euro. Weltweit kamen 3.771 neue Zimmer dazu.

Im deutschen Markt könnte das Owner-Operator-Modell und die dahinter stehende Finanzpower von Whitbread/Premier Inn die Geschwindigkeit im Budget-Wettbewerb kräftig anfeuern. Accor kauft derzeit nur bestehende/bekannte Budget-Hotels zurück und will bevorzugt nur über das in Deutschland schwieriger durchsetzbare Franchise-Modell expandieren; Motel One kauft nur ausgewählte Immobilien selbst, unterzeichnet aber sonst grundsätzlich Pacht-Verträge. Und IHG kurbelt die Expansion für Holiday Inn Express über Grundstückskäufe und ihre "Franchise Plus"-Modell an. / map

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