Spa Trends 2015 Cannabis Kamel Milch und Baden im Wald
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Spa-Trends 2015: Cannabis, Kamel-Milch und Baden im Wald

New York. Die jährlichen "Spa-Trends" des amerikanischen Spafinders beinhalten immer wieder Kurioses und Banales, zumindest aus europäischer Sicht. Für 2015 hypen die Marketing-Profis aus New York Cannabis, Kamel-Milch und Baden im Wald.

Für Europäer mutet der formulierte Trend zum "Forest Bathing" wirklich "funny" an: Man soll im Grünen alle Sinne einschalten, das Gras und die Blätter berühren… Man muss noch nicht einmal kraftvoll wandern, sondern darf langsam laufen… Die Japaner haben in zehn Jahren vier Millionen Dollar in die Erforschung von "Wald-Therapien" gesteckt, weshalb es "Baden im Wald" nun auf Rezept gibt. Dann sinkt der Blutdruck und Depressionen verschwinden. Die Japaner haben es wissenschaftlich untersucht. Weil Wellness-Trends global kopiert werden, vermarkten natürlich auch schon Spa-Resorts in Österreich und Italien den Wald als Therapiezentrum.

Einen anderen Trend würden die Amerikaner gerne zum Erfolg führen: Sie sind dabei, in einzelnen Bundesstaaten Cannabis zu entkriminalisieren; in etlichen anderen Ländern rund um die Welt ist sein Konsum bereits legal. Mit dem Einzug in die Wellness-Szene könnte die Hot Stone Massage symbolisch zur "Hot Stoned Massage" werden. Die Substanz wird Teil von Massage-Ölen, sie hält Einzug in Saftbars und, selbst auf Anraten von Ärzten, in Medical Spas. Cannabis könnte die Entspannung in Yoga- und Pilates-Kursen fördern… Würde Cannabis legalisiert, würde über Nacht ein neuer Tourismusboom ausbrechen, "Cannabis-Ferien" und "Cannabis-Food" inklusive…

Auf der Suche nach neuen Trends hat der Spafinder auch im Mittleren Osten intensiv geforscht. Und mehr entdeckt als das traditionelle Hamam und Argan-Öl: nämlich uralte, glutenfreie Getreide, vitamin- und mineralreiche Gewürze und Blätter, und vor allem Kamel-Milch, der man u.a. eine grosse Kraft contra Allergien und Diabetes nachsagt. Kamel-Farmen in den arabischen Emiraten beispielsweise erleben derzeit einen regelrechten Nachfrage-Boom.

In dem Masse, wie die Anspannung in jedermanns Alltag ansteigt, wird die Entspannung immer wichtiger. Die Bereiche beginnen – wie vieles – ineinander zu fliessen. Und weil Arbeitskräfte immer knapper werden, locken inzwischen auch Firmen mit gesundheitsorientierten Incentives oder Gutscheinen, mit Fitness-Studios im Haus… Und alles wird personalisiert und künftig auch sozialisiert: Pilates gibt's dann halt auch für die Girlie-Clique. Und dabei trägt jedes Girlie sein Fitness-Credo auf dem T-Shirt… Selbst die Beauty wird hyper-personalisiert: Die Technologie hilft den persönlichen Lippenstift und Lidschatten zusammen zu mixen, ein 3D-Drucker spuckt es dann aus.

Die Welt schreit nach Relaxation: Das "Spa on Arrival" wird boomen. Die heutigen, vereinzelten Massage-Angebote werden die Flughäfen künftig überziehen: Denn kaum aus dem Flugzeug gestürzt wird sich der hyperdynamische Business Traveller auf die Airport-Lounge-Liege legen, um seine Sinne wieder wachkitzeln zu lassen: Denn eine schnelle Erholung nach anstrengenden Flügen erhöht die Kreativität im nahtlos folgenden Meeting enorm…

Der Spafinder New York investiert jedes Jahr eine Menge Arbeit und Geld in das Erstellen der Jahrestrends. Einige davon sind stets nachvollziehbar, andere weniger. Der Trend-Report 2015 umfasst zehn Trends – dieses Mal präsentiert auf sagenhaften 85 Seiten – redaktionell perfekt aufbereitet, mit wissenschaftlich angehauchter Recherche und den unvermeidlichen Hinweisen auf andere Medien, die auch schon einzelne Trends identifiziert haben…. Den Report finden Sie unter diesem Link oder in anhängendem PDF.

Hinter dem Spafinder verbirgt sich ein pfiffiges Medien- und Marketing-Unternehmen, das sein Geld u.a. mit dem Verkauf von Wellness-Vouchern verdient. Seit neun Jahren organisiert es auch ein globales Spa-Treffen, das inzwischen Teil des "Global Wellness Institute" geworden ist und jedes Jahr eine andere Destination der Welt zum Spa-Gipfel erklärt. 2015 wird es Mexiko sein, nach 2014 in Marrakesch zum Beispiel. Und weil immer viele prominente Teilnehmer und Würdenträger vor Ort sind, entwickeln sich image-trächtige Projekt-Vereinbarungen, z.B. mit der UNWTO. Und man kann Artikel in der "Huffington Post" mitlancieren, in denen man die Gründung eines globalen "Wellness-Ministeriums" anregt…

Warum auch nicht? Wenn es sonst kein anderer tut?! Im Spa-Segment hängen die Amerikaner die Europäer immer wieder in puncto Aktion und Kommunikation ab. Hat aber irgendein Europäer ein Interesse daran, seriöse Daten und Fakten zu sammeln und dieser Branche auf professionelle Füsse zu helfen? Bis dahin wird es noch viele Trend-Prognosen geben. / map

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