Trend zu Städtereisen ungebremst
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Trend zu Städtereisen ungebremst

Berlin. Städte-Urlaube in Europa sind doppelt so schnell gewachsen wie der Gesamtmarkt für Auslands-Urlaube. Die Top-Ziele sind Paris, London und Berlin. Europas Metropolen ziehen immer mehr Touristen an. Deutschland überholt sogar Frankreich und Grossbritannien.

Weltweit gesehen ist in den vergangenen Jahren keine andere Auslands-Urlaubsart so schnell gewachsen wie die Städtereise. Was für den Trend am globalen Reisemarkt gilt, trifft auch auf die Auslands-Städte-Urlaube der Europäer zu. Zu diesem Ergebnis kommt eine Sonderauswertung des "World Travel Monitors" von IPK International, die im Auftrag der ITB Berlin durchgeführt wurde.

Die Zahlen sind eindeutig: 2014 haben die Europäer fast 70 Millionen Städte-Urlaube im Ausland verbracht und rund 400 Millionen Übernachtungen gebucht. Im Vergleich zu 2007 nahmen diese Reisen um 60 Prozent insgesamt bzw. um sieben Prozent pro Jahr zu. Damit ist der Markt in diesem Segment in Europa doppelt so schnell gewachsen wie der Gesamtmarkt für Auslands-Urlaube. Deutlich überwiegen klassische Städtereisen mit einem Anteil von knapp drei Viertel, während ein Viertel davon mit Verwandten-Besuchen kombiniert wird und nur ein Prozent geschäftliche Incentive-Urlaube sind.

Deutschland beliebtestes Ziel in Europa

Beliebtestes Reiseland für Auslands-Städtereisen der Europäer ist Deutschland. Mit fast zehn Millionen Gästen im Jahr 2014 hat Deutschland mit einem rasanten Wachstum von 94 Prozent insgesamt und zehn Prozent pro Jahr die vormals führenden Destinationen Frankreich und Grossbritannien überholt. Ein wichtiger Impulsgeber für die Steigerung könnten z.B. die attraktiven Fernsehberichte von der Fussball-WM 2006 in Deutschland gewesen sein.

Desweiteren stehen auf der Beliebtheitsskala für Auslands-Städtereisen Italien und Spanien ganz oben. Positiv ist die Entwicklung des Reiseziels Österreich mit einer Verdoppelung der Besucherzahl seit 2007.

Paris und London spielen in der Champions-League des Städte-Tourismus. Sie sind mit grossem Abstand die beliebtesten Urlaubsziele der Europäer. Ebenso hat Berlin mit anhaltendem und überdurchschnittlich starkem Wachstum viele europäische Top-Ziele hinter sich gelassen. Auf Rang 4-10 rangieren Barcelona, Prag, Amsterdam, Wien, Rom, München und New York.

Städtereisen haben ganzjährig Hochsaison. Im Vergleich zum Jahr 2007, in dem zwei Drittel aller Städtereisen in den Sommer-Monaten unternommen wurden, finden mittlerweile 52 Prozent im Sommer- und 48 Prozent im Winter-Halbjahr statt. Beliebteste Reisemonate sind in absteigender Reihenfolge August knapp vor Mai, April und Dezember.

Mehr Übernachtungen, aber weniger Hotel-Buchungen

Ein Grossteil der Kurzurlaube führt in die Städte. Seit 2007 nimmt die mittlere Dauer eines Auslands-Städtereise konstant ab. Der Anteil der Kurzurlaube von ein bis drei Nächten beträgt gut 40 Prozent und nimmt kontinuierlich zu. Die Steigerung ist fast doppelt so hoch wie jene für längere Städtereisen.

Private Unterkünfte sind populäre Alternativen zum Hotel. Trotz steigender Buchungszahlen geht der Marktanteil der Hotels in Summe aller Unterkünfte seit Jahren zurück. Zwar buchen zwei Drittel der Städte-Urlauber Hotels. Aber Online-Portale mit lokalen Gastgebern, wie Airbnb oder Wimdu, erleben einen wahren Boom und sind die neuen Wachstumstreiber. Innerhalb des Segments Hotellerie gilt: Je höher die Kategorie, desto höher ist das Wachstum. Dagegen nimmt das Budget-Segment leicht ab.

Immer noch sind Städtereisen hauptsächlich eine Sache der wohlhabenden Europäer. So gehören laut Befragung vier Fünftel der Urlauber der gehobenen Einkommens- und Bildungsschicht an. Pro Städtetrip ins Ausland lagen 2014 die Ausgaben im Durchschnitt pro Person bei etwas mehr als 700 Euro und bei rund 130 Euro pro Nacht. In diesen Ausgaben sind sämtliche Kosten inklusive Transport etc. enthalten.

Weitere Daten zum Jahresende

Die Ergebnisse beziehen sich auf die Auslands-Städtereisen der Europäer, sofern die europäischen Urlauber auf diesen Reisen mindestens eine Urlaubsnacht in einer ausländischen Stadt verbracht haben und diese Reise in der Befragung selbst als Städte-Urlaub eingestuft haben – also keine Geschäftsreisen, reiner Familienbesuch ohne Urlaub oder Städtereisen aus gesundheitlichen Gründen etc. Alle Trenddaten zeigen die Entwicklung in den acht Reisejahren 2007 bis 2014 auf. Der "World Travel Monitor" basiert auf bevölkerungsrepräsentativen Interviews von jährlich über 500.000 Menschen in mehr als 60 Reisemärkten weltweit und wird seit über 20 Jahren regelmässig durchgeführt. Er gilt als grösste kontinuierliche Studie zum globalen Reiseverhalten.

Neben Sonderauswertungen des "World Travel Monitors" von IPK International veröffentlicht die ITB Berlin Anfang Dezember die Kerndaten des Monitors inklusive der Einschätzungen von 50 Tourismusexperten aus mehr als 20 Ländern im "ITB World Travel Trends Report 2015/16". Die Jahresend-Ergebnisse inklusive aktueller Ausblicke für das Jahr 2016 werden auf dem "ITB Future Day" des ITB Berlin Kongresses vorgestellt werden. / red

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