Augsburg. Unter dem neuen Stichwort "TRENDcheck" stellt hospitalityInside.com künftig – gesellschaftliche – Trends vor, die Hoteliers inspirieren könnten. Dazu nennen wir möglichst immer auch weiterführende Links und Quellen. Zum Auftakt: Der ausgeprägte Wunsch von Kindern, im Urlaub die Natur zu beobachten.
"Natur beobachten" liegt mit 31% ganz vorne im Ranking der beliebtesten Urlaubsaktivitäten von Kindern und Jugendlichen. Die Natur überflügelt "Spiele spielen" und liegt gleichauf mit "Party machen". Das geht aus der Studie "Zukunftsprojekt Kinder- und Jugendtourismus" hervor, die das Deutsche Bundesministerium für Wirtschaft und Energie im November 2014 veröffentlicht hat.
"Das Ergebnis ist eine Sensation", betont die Wiener Kinder- und Familien-Marketingberaterin Ursula Weixlbaumer-Norz. Der Wunsch nach "Natur beobachten" deute ein aufkeimendes Interesse an alten Werten an. Das liegt für Weixlbaumer-Norz in der Suche der Kinder und Jugendlichen nach Alternativen zur Digitalisierung begründet.
Die hohe Prozentzahl, die Natur beobachten zu wollen, beinhalte eine grosse Chance. Es gelte deshalb, besondere Natur-Erlebnisangebote in den Vordergrund zu rücken und sie für die Kinder aus neuen Blickwinkeln erlebbar zu machen. "Jetzt ist Mut gefordert, um Natur-Themen wieder vermehrt im Kinderbereich aufzugreifen. Der Tourismus sollte sich so an mutmasslich 'uncoole' Themen geschickt heranwagen", betont die Kinder-Marketing-Lady.
Geschickt heisst: Es ist nicht mehr der Pfadfinder als selbständiger Naturbeobachter gefragt. Vielmehr ist es der Geocacher, der sich mit seinem GPS-Gerät auf elektronische Schatzsuche begibt. Diese GPS-Schnitzeljagd ist beispielhaft für das, was sich Kids wünschen. Erst mit Informationen und Plan in der Hand wird das Natur-Beobachten für sie zum Erlebnis. Komplett wird dieses Erlebnis allerdings erst durch die "Belohnung", die man draussen in der Natur "entdeckt".
Die Top 10-Urlaubsaktivitäten von deutschen Kindern und Jugendlichen bei Übernachtungsreisen sind:
♦ Spät ins Bett gehen 36%
♦ Schwimmen, baden, tauchen 35%
♦ Fremde Kultur erleben 35%
♦ Faulenzen, Nichtstun 34%
♦ Natur beobachten 31%
♦ Party machen 31%
♦ Spiele spielen 27%
♦ Sport treiben 25%
♦ Kreative Tätigkeiten 15%
♦ Lesen 13%.
Quelle: "Zukunftsprojekt Kinder- und Jugendtourismus" - Grundlagenstudie "Kinder- und Jugendtourismus in Deutschland", Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, November 2014.
Kostenloser Studien-Download. / Oliver Pichler