TUI und TUI Travel sparen noch mehr
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TUI und TUI Travel sparen noch mehr

Hannover. Das Management der TUI AG wie auch der TUI Travel PLC haben die Bedingungen für den Zusammenschluss der beiden Unternehmen diese Woche verbindlich vereinbart. Seine strategischen Vorteile und Synergien sollen zu erheblich höheren Einsparungen führen als ursprünglich angenommen. Das Hotel-Portfolio soll weiter wachsen.

Entgegen erster Ankündigungen hat der neue Konzern die Prognose für die möglichen Kosten-Einsparungen durch den Zusammenschluss von 45 Millionen auf mindestens 65 Millionen Euro jährlich angehoben. Darüber hinaus wurden Steuer-Einsparungen in Höhe von 35 Millionen Euro bestätigt. Die Kosten-Einsparungen, steuerliche Vorteile, eine verbesserte Auslastung der eigenen Hotel- und Kreuzfahrt-Kapazitäten und ein beschleunigtes Wachstum sollen sich bereits im ersten vollen Geschäftsjahr auswirken und das Ergebnis pro Aktie erhöhen.

Darüber hinaus wird erwartet, dass den Aktionären der "neuen TUI" eine deutlich attraktivere Dividende gezahlt werden kann. Sie soll dem Dividenden-Niveau der heutigen TUI Travel PLC entsprechen. Der Zusammenschluss und die dann folgenden Schritte stehen unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch die Aktionäre. Beide Unternehmen planen dafür ausserordentliche Hauptversammlungen für Ende Oktober 2014.

Der grösste Einzelaktionär der TUI AG, Alexej Mordashov, hatte seine Unterstützung für den geplanten Zusammenschluss bereits signalisiert und begrüsst, dass die Verhandlungen erfolgreich abgeschlossen werden konnten. Gemäss Vereinbarung erfolgt nach Zustimmung der ausserordentlichen Hauptversammlungen und Vollendung der Kapital-Erhöhungen der Aktientausch durch die TUI AG im Rahmen des sogenannten "Scheme of Arrangement". Die TUI AG hält heute 54,5 Prozent an der TUI Travel PLC.

Die heutigen Minderheitsaktionäre der TUI Travel PLC erhalten wie schon im Juni angekündigt für jeden gehaltenen Anteilsschein 0,399 Aktien der TUI AG. Für die gesamte Transaktion ergibt sich somit ein Wert von rund 3,0 Milliarden Euro. Basierend auf dem Schlusskurs vom 10. September 2014 hätte der neue Konzern eine Marktkapitalisierung von 6,5 Milliarden Euro.

Noch einmal 30 Hotels mehr

Allein durch die Vereinfachung der Konzern-Strukturen können die Kosten um rund 45 Millionen Euro im Jahr gesenkt werden. Darüber hinaus wurde weiteres Synergie-Potential identifiziert: Durch die Integration der "Inbound Services" in den Reiseveranstalter lassen sich weitere 20 Millionen Euro jährlich einsparen. Die Inbound Services sind derzeit im Segment "Accommodation & Destinations" aufgehängt, das gemeinsam mit dem Bereich "Specialist & Activity" in eine eigene Einheit ausgegliedert, weiterentwickelt und im Wert gesteigert werden soll.

Der neue Konzern plant, das Hotelportfolio von heute über 230 Hotels und Resorts auszubauen. Zusätzlich zur bereits angekündigten Erweiterung um rund 30 Hotels bei RIU und Robinson sollen 30 weitere Häuser entstehen. Darüber hinaus wächst die "Mein Schiff"-Flotte bis 2017 auf sechs moderne Kreuzfahrtschiffe an. Zusätzlich besteht die Option auf zwei weitere Schiffe, mit denen die TUI Cruises-Flotte langfristig auf insgesamt acht Kreuzfahrtschiffe anwachsen würde. Einschliesslich der Premium- und Expeditionsschiffe von Hapag-Lloyd Kreuzfahrten würde die Kreuzfahrtflotte der TUI AG dann auf insgesamt zwölf Schiffe erweitert.

Dividenden-Pläne und Börsen-Wechsel

Für das aktuelle Geschäftsjahr 2013/14 geht TUI Travel davon aus, dass sie noch vor Vollzug des geplanten Zusammenschlusses eine weitere Zwischendividende in Höhe von 20,5 britischen Pence ankündigen wird. Die TUI AG plant, der Hauptversammlung im Februar 2015 für das aktuelle Geschäftsjahr 2013/14 eine Erhöhung der Dividende um 18 Cent auf 33 Cent je Aktie vorzuschlagen.

Der neue Konzern wird als AG mit dualer Führungs- und Kontrollstruktur weitergeführt und hat seinen Sitz in Deutschland. Der erweiterte Vorstand soll sich aus drei Vorstandsmitgliedern der TUI AG und drei Mitgliedern der TUI Travel zusammensetzen. Die Zahl der Aufsichtsratsmitglieder soll von 16 auf 20 ansteigen. Der Aufsichtsrat würde sich dann aus zehn Aktionärsvertretern und zehn Vertretern der Arbeitnehmerseite zusammensetzen. Ein "Integration Committee" soll den Vorstand beraten und aktiv begleiten.

Fritz Joussen und Peter Long sollen die neue TUI AG als Co-Vorstandsvorsitzende bis Februar 2016 führen. Danach wird Fritz Joussen alleiniger Vorstandsvorsitzender des Unternehmens. Peter Long soll zu diesem Zeitpunkt in den Aufsichtsrat wechseln und die Nachfolge von Prof. Dr. Klaus Mangold antreten. Dessen Amtszeit endet regulär mit dem Ende der Hauptversammlung im Februar 2016.

Nach dem Zusammenschluss wird der Konzern im Premium-Segment der Londoner Wertpapierbörse notieren, die TUI AG soll wie ein britisches Unternehmen eingestuft und in die FTSE Global Equity Indexserie aufgenommen werden und damit die TUI Travel PLC in der FTSE UK Indexserie zu ersetzen. In Deutschland strebt die TUI AG nach der Fusion einen Wechsel des Börsensegments in den Freiverkehrshandel der Frankfurter Börse an. / red

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