Verschläft die Baubranche die Digitalisierung
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Verschläft die Baubranche die Digitalisierung?

Rüschlikon/Zürich. Bauen in zehn Jahren 3D-Drucker und Roboter unsere Häuser und werden Haustechnik, Sicherheitssysteme und Multimedia nur noch digital gemanagt? Mit Fragen wie diesen befasst sich eine neue Studie, die gleichzeitig aufdeckt: Noch ist die Digitalisierung in der Baubranche nicht allzu weit fortgeschritten.

Der Immobilien-Sektor steht vor der digitalen Umwälzung. Doch die Bau- und Wohnbranche steht dem "Smart Home" noch ziemlich ratlos gegenüber, zeigt die GDI-Studie "Smart Home 2030 ". Aber ihre Autoren sind sich sicher: Nach der Musik, der Film- und der Verlagsbranche erfasst die Digitalisierung nun das Bauen und Wohnen. Die Vernetzung ermöglicht es, Immobilien völlig neu zu organisieren, zu steuern und zu kontrollieren. "Smart Home" heisst das Schlagwort, mit dem bereits zahlreiche Anbieter im Privatbereich Geld zu verdienen versuchen. Auch branchenfremde Player wie Samsung, Google oder Apple mischen den Wohn- und Baumarkt auf.

Intelligente Kühlschränke und automatisierte Lichtsteuerungsanlagen sind dabei erst der Anfang: Die wahre Revolution findet im Hintergrund statt und bewirkt einen Strukturwandel. Entlang der ganzen Wertschöpfungskette – von der Planung über den Bau bis zu Vermietung, Unterhalt und Renovation eines Gebäudes – entstehen neue Organisationsformen, neue Funktionen, neue Märkte.

In einer repräsentativen Befragung in der Schweiz wurden 400 Architekten und Bau-Ingenieure, Elektroplaner und -installateure, Immobilien-Händler sowie Gebäudetechniker zu dem Thema befragt. Die Resultate zeigen:

• Für gewisse Anbieter ist Smart Home heute schon wichtig, andere sehen sich weder heute noch künftig davon betroffen.

• Die Elektrobranche und die Gebäudetechniker sind gegenüber Smart Home-Applikationen aufgeschlossener als Architekten, Bauingenieure und Immobilienhändler.

• Alle Anbieter sind relativ orientierungslos bei der Frage, wie die Digitalisierung ihre Branche verändern wird.

• Viele Anbieter halten digitale Tools für zu teuer, störungsanfällig, zu wenig kompatibel und zu wenig zuverlässig in puncto Datensicherheit.

• Szenarien, wonach Roboter und 3D-Drucker dereinst das Bauen übernehmen könnten, beurteilen die meisten Befragten als unrealistisch.

Ein Fazit der Studie: Der heutige Smart Home-Markt steht der weiterreichenden Digitalisierung der Branche ratlos gegenüber. Doch der Wandel wird kommen. Statt passive Opfer zu werden, sollten lokale Anbieter die Möglichkeit nutzen, ihn mitzugestalten. Besonders die Bereiche Haustechnik, Audio und Multimedia sowie Sicherheitssysteme werden zunehmend intelligente rund digitaler. Die Diskrepanz zwischen der heutigen Einschätzung der Anbieter und den Thesen der Studie zeigt, dass die Baubranche noch sehr träge ist. Die Studie rät insbesondere Handwerkern und KMUs, sich der Digitalisierung mehr zu öffnen, ihre Produkte und Leistungen digital zu vermarkten und sich Lösungen anzueignen.

Die im Auftrag von Raiffeisen vom Gottlieb Duttweiler Institute erstellte Studie "Smart Home 2030" untersucht, wie die Digitalisierung das Bauen und Wohnen verändern wird. Mehr Infos unter www.gdi.ch. / sst

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