Wellness Mehr Technik oder Digital Detox
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Wellness: Mehr Technik oder Digital Detox?

Berlin. Die Marktprognose der Wellness-Experten hat sich bestätigt. In einer aktuellen Umfrage unter Hoteliers gaben mehr als 56% ein Umsatz-Wachstum in diesem Bereich an. Gleichzeitig sollen dort auch weitere Investitionen fliessen. Denn die Ansprüche der Gäste wandeln sich - und wachsen.

Wellness boomt: Über 13% der befragten Hoteliers verzeichneten in diesem Bereich sogar einen sehr starken Umsatz-Anstieg. Auch für 2015 erwarten knapp 65% eine weitere Steigerung. Diese Entwicklung führt zu einer gesteigerten Investitionsbereitschaft in der Branche: Fast 89% der Hoteliers planen Investitionen für das laufende Jahr ein. "Dazu gehören nicht nur bauliche Massnahmen, sondern auch die Weiterbildung und Qualifikation der Mitarbeiter", so Michael Altewischer, Geschäftsführer der Wellness-Hotels & Resorts.

Insgesamt treten der Gesundheits- und der Beauty-Aspekt bei Wellness weiter in den Hintergrund, dafür gewinne der Freizeit- und Erholungsgedanke an Bedeutung. "Es wird nach einer echten Auszeit vom Alltag gesucht - etwas Besonderem, das man sich verdient hat und womit man sich belohnen möchte", so Roland Fricke, Geschäftsführer von beauty24.

Insgesamt nahmen 107 Partnerhotels des Wellness-Reiseveranstalters beauty24 und der Kooperation Wellness-Hotels & Resorts im Januar 2015 an der Online-Umfrage teil; an der Gästebefragung beteiligten sich 2.690 Wellness affine Gäste. Die Ergebnisse stellten beide an der ITB Berlin vor.

Zwischen Wearables und Offline

Bereits gut 20% der Wellnessgäste - und ein Drittel der unter 30jährigen Männer - benutzen die neuen Wearables, die Armbänder mit App, die das Schlaf-, Bewegungs- und Essverhalten messen. 14% dieser Gäste finden es wichtig bis sehr wichtig, dass Wellnesshotels diese Daten auswerten können. Progressive Wellnesshoteliers bieten schon heute an, digital gesammelte Daten auszulesen und auszuwerten. Rund 7% planen dies für die Zukunft.

Der Gegenstrom hierzu nennt sich Digital Detox. Solche Angebote würde bereits jeder vierte Wellnessgast nutzen. Die Hälfte von ihnen verspricht sich davon die Möglichkeit, sich wieder mehr auf sich selbst oder den Partner zu konzentrieren und gut 71% wünschen sich einfach nur ein entspanntes Wochenende, bevor es am Montag wieder digital weitergeht.

Bisher kommen erst etwas mehr als 8% der Hoteliers dem Wunsch der Gäste nach, sich aus der vernetzten Welt auszuklinken. Weitere rund 7% planen, solche Angebote mit ins Programm aufzunehmen.

Mehr Alleinreisende

Auch die Struktur der Wellnessgäste hat sich verändert: Nach Frauen und Freundinnen, Paaren, Männern und Freundesgruppen sowie Familien kommen inzwischen verstärkt Alleinreisende hinzu - jeder zehnte Wellnessgast fällt bereits darunter. Gemeinsam Reisende möchten Zeit mit dem Partner, der Familie oder Freunden verbringen, 26,43% der Alleinreisenden gerne neue Menschen kennenlernen.

Auch die Altersgruppe ab 60plus, die mit dem Partner oder auch mit Freunden reist, hat Interesse an neuen Bekanntschaften. Jeder Achte wünscht sich einen Gemeinschaftstisch im Hotel-Restaurant. An Spa-Aufenthaltsräumen, in denen eine Unterhaltung erlaubt ist, haben 52,53% Interesse und spezielle Angebote für Alleinreisende sind bei 42,47% von ihnen gefragt.

Diese Bedürfnisse stehen natürlich denen entgegen, die einen Wellnessurlaub als persönliche Rückzugsmöglichkeit empfinden. Das ist immerhin fast jeder dritte Wellnessgast. Hoteliers müssen deshalb für die richtige sorgen.

Service ist das A und O

Für über 97% der Wellnessgäste ist guter Service der Schlüssel zum Wohlfühlen. Und er beginnt schon vor dem eigentlichen Aufenthalt: Nahezu 70% der Wellnessgäste erwarten eine unkomplizierte Online-Buchung. Dazu zählt auch eine schnelle Buchungsbestätigung per eMail, die Transparenz bei der Verfügbarkeit auf der Webseite sowie das Angebot von alternativen Terminen, falls der ursprüngliche Buchungswunsch nicht klappt.

Bei den Hoteliers besteht in puncto Online-Buchung vor allem Handlungsbedarf für die Webseite. Fast 43% zeigen noch keine tatsächliche Zimmer-Verfügbarkeit an. Zudem ist jedes fünfte Hotel nicht einfach online buchbar. Die schnelle Buchungsbestätigung per eMail und das Angebot von alternativen Terminen sind dagegen Standard.

Für über 85% der Gäste sind Bademantel, Badeschlappen und ein Saunatuch auf dem Zimmer wichtig bis sehr wichtig, über 90% erwarten dies als kostenlosen Basisservice. Rund 14% der Hoteliers lassen sich dies allerdings noch bezahlen. Kostenlose Getränke im Spa, für knapp 80% der Gäste wichtig oder sehr wichtig, werden von 90% als unentgeltlicher Basis-Service erwartet. Für rund 15% der Hoteliers ist dies dagegen ein Zusatzservice, der in Rechnung gestellt wird, knapp 6% bieten überhaupt keine Getränke im Spa an.

Die weiteren Top-Nennungen der wichtigen bis sehr wichtigen kostenlosen Serviceleistungen für Gäste sind: frei wählbare Zahlweise, Beratungsgespräch im Spa, Parkplatz, Transfer zum Hotel bei Anreise mit Bus, Bahn oder Flugzeug, WLan, Frühstück bis 12 Uhr, Late-Checkout sowie täglich eine Flasche Wasser und Obst auf dem Zimmer. Die Realität in den Wellnesshotels sieht auch hier oft noch anders aus. / red

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