Welt-Tourismus Neue Rekorde treiben Markt Erholung
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Welt-Tourismus: Neue Rekorde treiben Markt-Erholung

Madrid. Laut dem aktuellen Welt-Tourismusbarometer der UNWTO wurde 2014 bei den Ankünften im internationalen Tourismusverkehr die Zahl von 1,138 Milliarden Personen erreicht, ein Anstieg von 4,7% gegenüber dem Vorjahr. Für 2015 ist nach den Prognosen der UNWTO ein Wachstum von 3 bis 4% zu erwarten, wodurch ein weiterer Beitrag zur Erholung der Weltwirtschaft geleistet werden kann.

2014 wurde die Anzahl der internationalen Touristen mit 1,138 Milliarden Personen verzeichnet, 51 Millionen mehr als 2013. Seit der Wirtschaftskrise 2009 ist dies das fünfte Jahr in Folge, in dem ein überdurchschnittliches Wachstum ausgewiesen wird.

"In den vergangenen Jahren erwies sich die wirtschaftliche Aktivität der Tourismusbranche als erstaunlich stark und krisenfest und leistete einen wesentlichen Beitrag zur Erholung der Wirtschaft, wobei Export-Umsätze in Milliardenhöhe generiert und Millionen von Arbeitsplätzen geschaffen wurden. Dies trifft weltweit auf alle Destinationen zu, insbesondere aber auf Europa. Die Region ist dabei, sich zu konsolidieren und einen Weg aus den schlimmsten wirtschaftlichen Zeiten ihrer Geschichte zu finden", so der UNWTO-Generalsekretär Taleb Rifai, der in dieser Woche in Madrid das "Spain Global Tourism Forum" eröffnete.

Nach Regionen verzeichneten Nord-, Mittel- und Südamerika und der Asien-Pazifik-Raum das stärkste Wachstum, wohingegen Europa, der Nahe Osten und die afrikanischen Länder nur ein relativ verhaltenes Wachstum aufweisen können. Nach Subregionen erwirtschaftete Nordamerika die besten Ergebnisse, gefolgt von Nordostasien, Südasien, Südeuropa und dem Mittelmeerraum, Nordeuropa und der Karibik, wobei alle einen Zuwachs von 7% verzeichneten.

Wie in den letzten Jahren wird erwartet, dass bei den Einnahmen aus dem internationalen Reiseverkehr die Ankunftszahlen den Ergebnissen aus 2014 relativ nahe kommen. 2013 erreichten die Einnahmen aus dem internationalen Reiseverkehr ein Niveau von 1,187 Milliarden USD, 230 Milliarden USD mehr im Vorkrisenjahr 2008.

Positive Aussichten für 2015

Die UNWTO prognostiziert für 2015 ein Wachstum von 3 bis 4% bei Ankünften im internationalen Reiseverkehr. Nach Region wird in Asien und im Pazifikraum sowie in Nord-, Mittel- und Südamerika, gefolgt von Europa, mit einem stärkeren Umsatz-Wachstum gerechnet. Bei den Ankünften werden in Afrika Zuwächse von +3 % bis +5% und im Nahen Osten + 2% bis 5 % prognostiziert.

"Wir erwarten für 2015 eine weiter steigende Nachfrage, da sich ein weltweiter Konjunktur-Aufschwung zeigt, auch wenn nach wie vor zahlreiche Herausforderungen vor uns liegen. Durchaus positiv ist der seit 2009 nicht mehr dagewesene Stand der rückläufigen Ölpreise zu betrachten. Dies kann zu niedrigeren Transport-Kosten und einer Ankurbelung des Wirtschaftswachstums führen sowie zur Steigerung der Kaufkraft und privaten Nachfrage in den Öl-importierenden Ländern beitragen. Dennoch könnte sich dieser Trend negativ auf die Öl-exportierenden Länder auswirken, die sich als starke Quellmärkte für die Tourismusbranche herausgestellt haben.

Europa bleibt die meistbesuchte Region

Europa gilt weltweit bei über 50% der internationalen Touristen als die meist besuchte Region und konnte 2014 einen Zuwachs von 22 Millionen Ankünften verzeichnen, wobei eine Besucherzahl von insgesamt 588 Millionen Personen erreicht wurde. Aufgrund dieser Ergebnisse leistete die Tourismusbranche einen wesentlichen Beitrag zur Erholung der europäischen Wirtschaft. Das Wachstum wurde von Nordeuropa, Südeuropa und dem Mittelmeer-Raum angeführt, wohingegen die Ergebnisse in Westeuropa moderat ausfielen. Die Ankunftszahlen in Mittel- und Osteuropa stagnierten nach drei straken Wachstumsjahren.

Die Ankünfte internationaler Touristen in Asien-Pazifik erhöhten sich von 13 auf 263 Millionen Personen. Die besten Ergebnisse wurden in Nordostasien und Südafrika verzeichnet. Ankünfte in Ozeanien stiegen um 6%, während das Wachstum in Südostasien im Vergleich zu den Vorjahren eher langsam verlief.

Die Region Nord-, Mittel-, und Südamerika erwirtschaftete im Hinblick auf relative Wachstumszahlen das beste Ergebnis mit einem Plus von 7% und hiess 13 Millionen Reisende willkommen, wodurch sich die Anzahl der Besucher auf insgesamt 181 Millionen erhöhte. Nordamerika zeigte sich als Wachstumstreiber, wobei Mexiko einen Zuwachs im zweistelligen Bereich meldete und die Karibik ein Plus verzeichnete. Ankünfte in Mittel- und Südamerika erhöhten sich im zweistelligen Bereich verglichen mit den 2013 verzeichneten Zahlen und lagen weit über dem weltweiten Durchschnitt.

Der internationale Tourismus im Nahen Osten zeigt Anzeichen eines Aufschwungs mit guten Ergebnissen in den meisten Destinationen. Die Region gewann zusätzliche zwei Millionen Besucher und erreichte eine Gesamtzahl von 50 Millionen Personen. In Afrika stieg die Zahl der internationalen Touristen um geschätzte 2%, was einem Anstieg von einer Million Besuchern entspricht. Die Region verzeichnete 56 Millionen Touristen. Während Nordafrika relativ schwache Ankunftszahlen verzeichnete, erlebte das sub-saharische Afrika einen Zuwachs von 3%, obwohl das Ebola-Virus in einigen west-afrikanischen Ländern ausgebrochen war. Die Erhebungen über Afrika und den nahen Osten sind mit Vorbehalt zu lesen, da sie auf beschränkten und flüchtigen Daten basieren.

Traditionelle Quellmärkte holen auf

Bei den traditionellen Quellmärkten sorgte der Aufwärtstrend bei den Ausgaben im internationalen Reiseverkehr für einen Ausgleich angesichts der Konjunkturschwäche in den aufstrebenden Märkten, die in den Vorjahren als Wachstumstreiber in der Tourismusbranche galten.

Für 2014 wird die Gesamtzahl der Auslandsreisen in China mit einem Zuwachs von 11 Millionen auf 109 Millionen geschätzt. Die Ausgaben stiegen auf 17% in den ersten drei Quartalen 2014, ein starkes Ergebnis aber etwas schwächer im Vergleich zu den Vorjahren. China gilt seit 2012 als grösster Markt für Auslandsreisen und verzeichnete 2013 ein Ausgabe-Volumen von insgesamt 129 Milliarden USD.

Unter den zwei wichtigsten aufstrebenden Märkten verlor die Russische Föderation 2014 eindeutig an Stärke, während Brasilien nach wie vor ein Wachstum von 2% aufweisen konnte, obwohl der US-Dollar gegenüber dem brasilianischen Real an Wert zulegte und das Wirtschaftswachstum nachliess. Neben den Top Ten verzeichneten einige kleinere Aufsteigermärkte beträchtliche Zuwachsraten, wobei Saudi-Arabien, Indien, die Philippinen und Qatar insgesamt ein Wachstum von 30% oder mehr berichteten.

Die gestiegene Nachfrage in den traditionellen Quellmärkten kompensierte die Schwäche der grossen Schwellenmärkte. Als weltweit grösster Markt für Auslandsreisen verzeichneten die Vereinigten Staaten einen Ausgaben-Anstieg von 6%. Darüber hinaus ist der Aufschwung in Frankreich, Italien und Großbritannien zu erwähnen. / red

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