Peking. Chinas Millionäre reisen öfter und geben mehr Geld aus. Das zeigt der im Juni veröffentlichte Report "Hurun Chinese Luxury Traveler 2015", in dem das Reiseverhalten jener Reisenden untersucht wurde, die mindestens 30.000 US-Dollar pro Person im vergangenen Jahr für Reisen ausgegeben haben.
Dabei verreisten die Superreichen mit einem Vermögen von mindestens zehn Millionen Yuan im Schnitt viermal im Jahr für insgesamt 33 Tage. Davon waren 20 Tage und damit 10 Prozent mehr als im Vorjahr "Leisure" und 13 Tage dienten dem Geschäft. Die Gesamtzahl der Auslandsreisen stieg laut Zahlen der China Tourism Academy 2014 um 17,8 Prozent auf 116 Millionen.
Topziel war die Antarktis, speziell während der Ferien zum Chinesischen Neujahr. Auf Platz 2 liegen Australien und Frankreich. Die Malediven folgen auf Platz 3 und haben damit an Popularität gewonnen. Auf Platz vier liegt – ebenfalls mit starken Zuwachsraten – Dubai. In Europa gewannen Grossbritannien und Italien an Beliebtheit.
Am häufigsten waren die Super-Reichen bisher jedoch in den USA und planen in den nächsten drei Jahren zwei weitere Trips dorthin, vor allem, um Geschäfte zu machen und Freunde und Familie zu besuchen. Japan ist dagegen vor allem zum Einkaufen und für kulinarische Erlebnisse beliebt, Frankreich und Grossbritannien bleiben für Business und Shopping begehrt. In Australien dominiert das Freizeitvergnügen. Hauptreisezeit der Chinesen ist der Sommer, gefolgt vom Nationalfeiertag im Oktober und dem Frühlingsfestival. Familienreisen finden vor allem zum "Chinese New Year" statt.
Ihre Hotelbuchungen erledigt mehr als die Hälfte der Super-Traveller selbst. Die beliebteste Luxusmarke ist Peninsula, gefolgt von Mandarin Oriental. Shangri-La, die in den letzten zehn Jahren an der Spitze standen, fielen auf Platz 5 zurück. In puncto Kundenkarten führen jedoch Hilton und Marriott mit 29 bzw. 26 Prozent.
Für künftige Reisen gibt es einen klaren Trend zu Erlebnisreisen. Im Vordergrund stehen dabei die körperliche und spirituelle Entspannung, was sich auch in der Zunahme des medizinischen Tourismus widerspiegelt. Bevorzugte Ziele sind dabei Europa und die USA.
Als Informationskanal für Reise-News wird vor allem WeChat genutzt – eine Art chinesisches Facebook. 94 Prozent der Befragten haben Reise-Apps auf ihrem Smartphone installiert. Am beliebtesten ist die von Ctrip.
Die Chinesen sind mit 35 Prozent der gesamten Ausgaben für Luxusgüter inzwischen die grössten Luxus-Konsumenten weltweit. Die Russen liegen mit 13 Prozent abgeschlagen auf Platz 2. Beliebtestes Ziel für Luxus-Einkäufe in Europa ist hier vor allem Frankreich.
Den Hurun-Report finden Sie im anhängenden PDF und unter diesem Link. /BS