Wohnlich und warm Bari Gruppe will als Franchise Partner Aloft und Element mit vorantreiben
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Bari Gruppe will als Franchise-Partner Aloft und Element mit vorantreiben

Element Frankfurt Airport, ein Extended Stay-Produkt, das noch an ein Hotelzimmer erinnern soll.

München/Frankfurt. Marco Baris Passion gehört momentan den Extended Stay-Produkten. Mit der offiziellen Eröffnung des Element Frankfurt Airport am Dienstag ging auch das erste Hotel der Bari Gruppe als Multiple Franchise-Partner an den Start. Der Amerikaner, der ein neues Zuhause in München gefunden hat, ist inzwischen ein fester Partner von Starwood Hotels: Das zweite gemeinsame Element in Amsterdam kündigten beide vor einer Woche an. Gleichzeitig verhandelt Marco Bari aber auch mit einer anderen Kette – und auch dort nicht nur über Extended Stay-Marken.

2011 hat der Amerikaner Marco Bari sein Unternehmen gegründet und sich gleichzeitig von der InterContinental Hotels Group verabschiedet. Im IHG-Headquarter bei London war er die letzten drei Jahre als Director of Operations Select Brands zuständig gewesen. Seine letzte Tat: der Launch der Marke Indigo. Doch auch das Staybridge-Konzept, die Extended Stay-Marke von IHG, trägt seine Handschrift.

Nun sitzt er, auch beruflich vereint mit seiner deutschen Frau Marlene und einem derzeit 11köpfigen Team, im lichtdurchfluteten Büro am Rande der Münchner Innenstadt und versucht nun, auch kontinental-europäische Banken und Finanzierer davon zu überzeugen, dass man mit der Kombination aus zielgruppen-gerechten Produkten und Franchising Geld verdienen kann.

Die Bari Gruppe GmbH & Co. KG versteht sich als Betreiber und Pächter von Hotels unter Franchising. Marco Bari: "Wir assistieren auch gerne beim Development, steigen aber nicht in Investments ein." Am liebsten arbeitet er immer von Anfang an mit dem Investor/Finanzpartner und mit dem Franchisgeber zusammen. Mit Starwood Hotels war er sich sehr schnell einig gewesen, bis zu zehn Projekte unter den beiden Marken Element und Aloft miteinander zu gestalten, auch wenn die US-Kette Franchisenehmern wie ihn "nur" mit Key Money, nicht aber mit Garantien, unterstützt.

Marco Bari steigt als Betreiber und Franchisenehmer neu in den Markt ein.

Das Element Hotel am Frankfurter Flughafen wurde von der Helaba finanziert, mit OFB Projektentwicklung entwickelt. Und Marco Bari erlebte erstmals, wie er erzählt, dass eine deutsche Bank "unbedingt Lösungen suchte, um das Projekt zu finanzieren. Sie überzeugten mich."

Anpassungen in Grösse und Qualität

Benchmarks für Extended Stay-Produkte unter einer internationalen Marke konnte Bari für Deutschland damals nicht vorlegen – obwohl er Kennzahlen aus Grossbritannien oder den USA hätte einbringen können. "Das wollte ich aber nicht, denn das alles sind unterschiedliche Märkte," begründet er sein Zögern.

Herausfordernd gestaltete sich das Projekt zudem, weil es galt, amerikanische Standards anzupassen. "Was erwartet ein nicht-amerikanischer Gast, wenn er in Europa auf eine US-Marke trifft?" fragte sich das Bari-Team. Soviel wusste man: Dieser Gast will Platz, ohne verschwenderisch viel Platz zu haben, und er will eine moderne Einrichtung ohne teuren Boutique-Charakter, denn für das Interior möchte er keinesfalls mehr bezahlen… Also entwickelte man mit Starwood zusammen ein neues Design für Europa.

Dies fing schon mit der Zimmergrösse an. 40 bis 44 qm grosse Räume rechnen sich in Europa/Deutschland nicht, also reduzierte man sie auf 29 bis 44 qm. Über den meisten Platz verfügt natürlich die 1 Bedroom-Suite, die darunter liegende Kategorie der Superior Studio messen 29 bis 33 qm.

Normalerweise sollen Element Hotels ohne F&B auskommen; am Standort Flughafen Frankfurt aber, ohne Restaurants in der Nachbarschaft, implementierte Bari das spanische Tapas-Restaurant "Limones" – eine Eigenkreation und Eigenmarke der Bari Gruppe, das möglichst in allen Bari-Projekten Standard werden soll. Ändern kann sich allenfalls der Name, nicht aber das Konzept; zudem soll es immer einen Eingang von aussen geben.

Die Pantry im Element: Einkaufen neben der Rezeption.Foto: map

Qualitätsmarken
und SPG-Gäste

Marken-Geräte sollen das Element von Anfang an überzeugend im Upscale-Segment platzieren. Zudem geniesst der Element-Gast kostenlose Telefonate in 18 Länder, Highspeed-Internet-Zugang und ein inkludiertes Frühstücksbüffet. Fitnessraum und Laundry stehen ihm zudem 24 Stunden zur Verfügung. Zusatz-Umsätze neben der Logis generieren laut Bari die "Pantry", der Meetingraum, die Wäscherei und die Parkplätze.

Der Break Even eines Element aus dem Hause Bari soll bei etwa 60-62% liegen. Dabei kalkuliert Marco Bari relativ konservativ: So definiert er Extended Stay in den ersten zwei Jahren als Übernachtungen mit maximal drei Nächten, danach erst ab fünf Übernachtungen.

Getrieben durch das Starwood-Loyality Programm SPG machen amerikanische Gäste vom ersten Tag an fast die Hälfte der Gäste aus. Die Belegung wird Ende Dezember, nach vier Betriebsmonaten bei 40% liegen; nächstes Jahr rechnet Marco Bari mit 65% und mehr. Mit der erzielten Anfangsrate von durchschnittlich 120 Euro ist er zufrieden.

'Limones': Bari entwickelte das Tapas-Restaurant für die Bari Gruppe. Es ist zugleich Frühstücksraum und Bar.

Unzufrieden ist er noch mit der Tatsache, dass es noch keinen eigenen Shuttle-Service von den Flughafen-Terminals zu dem drei Kilometer entfernt gelegen Areal "Gateway Gardens" gibt, in dem das Element neben dem Park Inn und dem Meininger Hotel steht; 2015 wird sich dort auch noch ein Moxy dazu gesellen. Aufgrund bürokratischer Hemmnisse wird sich der Shuttle-Service vermutlich auch noch eine Weile hinauszögern.

Die Mindestrate für das günstigste Zimmer im neuen Element Frankfurt-Flughafen liegt bei 129 Euro, inklusive der oben erwähnten Leistungen und der lockeren "Abend-Empfänge" von Montag bis Donnerstag, bei denen sich Gäste kennenlernen dürfen. Für Langzeit-Gäste ab 30 Nächten fällt der Preis auf 69 Euro pro Nacht.

Hilton nächster Partner

Die Kosten pro Schlüssel eines Element beziffert Bari auf etwa 120.000 bis 150.000 Euro. Bevorzugte Standorte sind grosse Hubs wie Flughäfen, in deren Umfeld in der Regel nicht nur grosse Firmen und Büros tummeln, sondern auch viele Seminare abgehalten werden. Darüber hinaus möchte Bari seine Hotels auch in den Stadtzentren sehen, aber nicht in teuren A-Lagen.

Die Pipeline der Bari-Gruppe reicht momentan bis Oktober 2018, bis zu zehn Projekte möchte er, wie oben erwähnt, mit Starwood Hotels umsetzen. "Zwischen zwei Projekten sollten idealerweise immer neun bis 15 Monate liegen," meint er mit Blick auf die Qualität und die Termine, die er einzuhalten gedenke. Die schwerfällige deutsche Bürokratie habe bisher verhindert, in diesem Land schneller zu expandieren.

Ab Januar  die neue Direktorin: Stephanie Nierhaus.

Deshalb wandte er sich bereits anderen Ländern zu. Deshalb konnte jetzt Amsterdam angekündigt werden. Danach hat er Frankreich und Spanien im Visier. Innerhalb Deutschlands kommen für ihn auch nur die grössten Städte in Frage. Offen ist er auch für Zwei-Marken-Konzepte, beispielsweise für ein Paar aus Aloft und Element.

"Wir haben für jedes Projekt einen Plan B," meint er lächelnd. Egal ob Finanzierer oder Developer, Marco Bari hat stets Alternativen in der Hinterhand, lässt er wissen. Und das gilt nicht nur für Starwood-Projekte. Die zweite Hotel-Kette, mit der er derzeit spricht, ist Hilton – und zwar für deren Marken Hampton und Double Tree.

Die Hilton-Marken seien im Gegensatz zu den frischen Starwood-Marken Element und auch Aloft in Europa verhältnismässig gut etabliert, so dass sich der Betreiber Bari da in der Risiko-Balance sieht. Mit Hilton würde er gerne fünf, sechs Projekte unter diesen Marken machen. Grundsätzlich aber, so sagt Marco Bari, sollen 70 Prozent seines Portfolios Extended Stay-Produkte bleiben. / map

 

ZWEITES ELEMENT IN AMSTERDAM

Das zweite Element Hotels von Starwood Hotels & Resorts und der Bari Gruppe GmbH & Co. KG aus München entsteht bis November 2015 im Amsterdamer Einkaufszentrum Gelderlandplein im Bezirk Zuid, einem kosmopolitischen Stadtteil südlich des Stadtzentrums. Entwickler ist die Kroonenberg Groep B.V., die ein ehemaliges Bürogebäude in ein 160 Zimmer-Hotel verwandelt. Kroonenberg ist eine der führende Immobilien-Gesellschaften in den Niederlanden. In Amsterdam wird das Design bereits frischer und fliessender sein als in Frankfurt, Flachbild-Fernseher sind schwenkbar, es gibt grosse Tische mit offenen Regalen und Einbauschränken. Regenduschen im Bad, voll ausgestattete energie-effiziente Küchen und Starwoods "Heavenly Bed" setzen gleiche Wohlfühl-Akzente wie in Frankfurt. Auch die zwei Konferenzräume verfügen über Modul-Möbel. Zudem gibt es ein Business Center, ein Restaurant und eine Bar. / kn

 

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