Aufräumen nach dem Sterne Desaster schafft neue Transparenz
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Aufräumen nach dem Sterne-Desaster schafft neue Transparenz

Berlin. Nach dem "Sterne-Desaster" im Oktober vergangenen Jahres räumte der Dehoga auf und entdeckte unter 21.000 Homepages deutscher Hotels 1.228 schwarze Schafe. 20 Prozent davon wollten die offiziellen Vorgaben der Deutschen Hotelklassifizierung aber nicht hinnehmen.

Im Juli 2016 hatte die Fernsehsendung "ZDF zoom" über die Deutsche Hotelklassifizierung berichtet und aufgedeckt, dass sich zahlreiche Hotels mit abgelaufenen oder sich selbst vergebenen Sternen schmückten. Ein Viertel aller Hotels mit Sterne-Angaben aus einer 1.000 Betriebe umfassenden ZDF-Stichprobe warb vor einem Jahr mit Sternen, ohne gültig nach Deutscher Hotelklassifizierung eingestuft zu sein.

"Um die Interessen klassifizierter Betriebe zu wahren und unsere Markenrechte zu schützen, haben wir ein umfangreiches Massnahmen-Paket aufgelegt, das nun erste Erfolge zeigt", zieht Markus Luthe als Geschäftsführer der DEHOGA Deutsche Hotelklassifizierung GmbH, eine Zwischenbilanz:

Mit Hilfe des Bonner Datendienstleisters B2B Smart Data wurden im Herbst letzten Jahres und werden zukünftig alle rund 21.000 Homepages deutscher Hotels regelmässig und automatisiert für die Deutsche Hotelklassifizierung auf unberechtigte Sterne-Werbung hin im Text, in Meta-Tags oder auf Bildern gescreent. Im Rahmen der zuvor stattgefundenen Eigenrecherche und der ersten bundesweiten Vollerhebung wurden insgesamt 1.228 Fälle ermittelt, in denen auf hoteleigenen Internetseiten illegitim mit Sternen geworben wurde, was einer Quote von sechs Prozent entspricht.

Alle 1.228 Hotels wurden von der regional zuständigen Klassifizierungsgesellschaft schriftlich aufgefordert, sich entweder gültig klassifizieren zu lassen oder die Werbung mit Hotel-Sternen einzustellen. In 28,1 Prozent der Fälle erfolgte zwischenzeitlich eine offizielle Klassifizierung. In 39,5 Prozent der Fälle entfernte das angeschriebene Hotel die kritisierte Sternewerbung. Bei 11,7 Prozent wurde zunächst von einer weiteren Rechtsverfolgung abgesehen, da die Fall-Konstellationen zunächst als rechtlich nicht eindeutig eingestuft wurden; dabei handelt es sich beispielsweise um seit Jahrzehnten im Familienwappen der Hoteleigentümer verwendete Sterne-Darstellungen oder andere Grenzfälle.

20,7 Prozent der Fälle liessen sich mit den Hotels letztlich nicht einvernehmlich klären, so dass diese insgesamt 254 Vorgänge der Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs in Bad Homburg zur Klärung übermittelt wurden. Nach Angaben der Klassifizierungsgesellschaften seien zwischenzeitlich in 110 Fällen strafbewehrte Unterlassungserklärungen seitens des Hotels abgegeben worden und in 43 Fällen wurde Klage bei den zuständigen Gerichten eingereicht. 78 Fälle befänden sich noch in der Bearbeitung und 23 seien eingestellt worden. / red

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