Corona Urlauber Kein Buffet aber Wellness
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Corona-Urlauber: Kein Buffet, aber Wellness

Willingen. Was wünschen sich Gäste, die in Corona-Zeiten Urlaub machen? Diese Frage treibt die Hotellerie im Augenblick sehr stark um, zumal Freizeit-Touristen aktuell zur reisefreudigsten Zielgruppe zählen und für viele Häuser der letzte Rettungsanker sind. Eine deutsche Hotelgruppe hat dazu ihre eigene Umfrage gestartet und stiess damit auf grosse Resonanz.

Corona hat die Urlaubsplanung der Deutschen gewaltig durcheinander gewirbelt, 91% geben an, dass die Pandemie ihre Urlaubsplanung 2020 beeinflusst hat. Ein Drittel bucht Deutschland-Urlaub anstatt ins Ausland zu reisen, ein weiteres Drittel ist noch unschlüssig, könnte somit also potenzieller Deutschland-Urlauber werden. Dies ergab eine Umfrage der deutschen Gruppe Göbel Hotels, die selbst 14 Hotels in den Bundesländern Hessen und Thüringen betreibt. Die Umfrage fand im Zeitraum vom 22. bis 27. April über den Newsletter und die Facebook-Seiten der Gruppe statt und wurde von 3.191 Gästen beantwortet.

Von den Hotels wünscht sich die deutliche Mehrzahl der Gäste erweiterte Hygiene-Massnahmen, z.B. häufiges Desinfizieren von Touch Points wie Türklinken oder Schaltern, die Einführung von berührungslosen Wasserhähnen und den Einsatz von Papierhandtüchern in den öffentlichen Toiletten sowie Hände-Desinfektionsmittel in der Hotellobby und vor den Restaurants.

Noch ist der Wellnessbereich ein Buchungsgrund. Top-Hygiene ist also ein Muss.Foto: Göbel Hotels

Besondere Hygiene ist aber auch auf den Zimmern sehr willkommen: Zwei Drittel der Befragten hätten dort gerne Desfinfektionstücher und geben zudem an, auf die tägliche Zimmerreinigung verzichten zu können. Ein spezielles "Hygiene-Survival-Kit" gegen Gebühr mit Hygienetüchern, Schutzmaske, Desinfektionsspray und Einweghandschuhen würde dagegen nur ein Drittel der Gäste begrüssen. Und selbst digitale Errungenschaften stossen nicht auf einhellige Zustimmung. So verzichten stolze 80% gerne auf den Check-in/-out über das Smartphone, doch knapp 70% halten bargeldloses Bezahlen für wichtig oder sehr wichtig.

Hygiene als Schutz
für sich selbst

Die Gäste möchten im Urlaub definitiv das Restaurant besuchen, das Zimmer-Frühstück findet bei dieser Umfrage wenig Anklang. Allerdings: Auch im Restaurant ist der Wunsch nach Hygiene gross. Die geforderte Sicherheit dient bei Dreiviertel der Befragten eher dem eigenen Schutz, wie genügend Tischabstand, weniger Gästeaufkommen durch geregelte Essenszeiten oder ein eigener Tisch während des Aufenthaltes. An Buffets wird ein Spuckschutz gewünscht oder das Anreichen der Speisen durch die Service-Kräfte. Auch die ungestützten Bemerkungen der Gäste zum Thema Buffet haben den Tenor, dass sie dieser Speisen-Präsentation im Augenblick eher kritisch gegenüberstehen.

Die Göbel Hotels bieten seit März flexible Storno-Bedingungen an. Bis zwei Tage vor Anreise kann kostenfrei storniert werden. Für die Befragten ist die Flexibilität bei der Buchung aber erstaunlicherweise nicht von entscheidender Bedeutung. Der ermittelte Durchschnittswert liegt bei 4 von 10. Und: Für Urlaubsreisende sind flexible Stornos noch weniger wichtig als für Geschäftsreisende.

Diese Ergebnisse stehen klar im Gegensatz zu einer Umfrage von Holiday Check mit dem Resultat, dass 60% der Befragten flexible Stornogebühren als ausschlaggebend für Buchungen halten. Göbel Hotels erklärt sich die Diskrepanz mit dem Vertrauen seiner Gäste in die familiengeführte Gruppe.

Sehr erfreulich waren bei der Göbel-Umfrage die vielen ungestützten Anmerkungen der Gäste, die dabei auch zahlreiche Anregungen gaben. Vor allem die Hygiene im Wellnessbereich bereitet ihnen Sorgen, hier wünschen sie sich besonders sorgfältige Massnahmen, viel Chlor im Wasser oder eine geringere Belegung des Spas. Und eines wird bei den Bemerkungen zum Thema Wellness auch klar: Es spielt beim Urlaub der Göbel-Gäste eine grosse Rolle, und manche Gäste bleiben lieber zuhause als im Hotel darauf zu verzichten. Insgesamt wünschen sich die Gäste trotz aller erforderlichen Hygiene-Massnahmen keine Krankenhaus-Atmosphäre und vor allem ungestresste, freundliche Mitarbeiter. / sst

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