Der Fussabdruck der immer bleibt Neue Ansätze viel Diskussion harte Fakten Der HITT 2021 im Rückblick Digital gesteuerte Nachhaltigkeit dominiert künftig Immobilien Konzepte
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Der Fussabdruck, der immer bleibt

Neue Ansätze, viel Diskussion, harte Fakten: Der HITT 2021 im Rückblick – Digital gesteuerte Nachhaltigkeit dominiert künftig Immobilien & Konzepte

Mit der Makro-Brille: Wes Paul, virtuell zugeschaltet aus London, sprach schonungslos die grossen Fehler und Gefahren aus Wirtschaft, Politik, Umwelt und Technologie an, die der Welt derzeit zusetzen.Foto: HI 

München. Wird der "Carbon Footprint per Available Room" zur neuen Kennziffer? Wahrscheinlich. Müssen Hotel-Immobilien im Sinne der Nachhaltigkeit nachgerüstet oder anders gebaut werden, um künftig überhaupt noch Gäste oder Betreiber zu finden? Ja. "Ich war noch nicht negativ genug", sagte Keynote Speaker Wes Paul. Nicht nur er rüttelte die Hotellerie auf: 16 Redner trieben mit ihren kritischen, fordernden und auffordernden Impulsen Betreiber wie Investoren an, weiterzudenken – und zu handeln! Mit dem HospitalityInside Think Tank diese Woche gab es für Führungskräfte ein inhaltsstarkes, intensives Forum, das dem entscheidenden Thema der Zukunft zwei Tage widmete: "Sustainability & Digitalisation. The Change Drivers".

ZITAT  "Vor allem beim Thema ESG liegt noch ein sehr langer Weg vor der gesamten Branche, der nur gemeinsam erfolgreich begangen werden kann." Hans-Peter Hermann, Senior Director Asset Management Hotels, Invesco Real Estate

Die Stunde hat geschlagen. Hotellerie und Immobilien-Branche können sich beim Thema Nachhaltigkeit nicht länger auf dem Spruch "Das war doch immer so" ausruhen. In Europa sterben jährlich 800.000 Menschen an den Auswirkungen der Luftverschmutzung, die Biodiversität der Welt geht verloren und bis 2050 werden 173 Millionen Menschen von Flutkatastrophen betroffen sein bzw. ihre Häuser verlieren: Dies sind nur einige von unendlich vielen zementierten Fakten, die der Investment-Profi und Zukunftskümmerer Wes Paul, Gründer und Vorsitzender von Gemin-i Analytics, im ersten Impulsvortrag des HITT am Montag auf den Tisch brachte. Fakten wie diese rütteln die Weltbevölkerung bereits jetzt gewaltig auf.

Lösungen für mehr Nachhaltigkeit gibt es dabei schon lange: Wie Hotels gleichzeitig nachhaltig und attraktiv sein können, zeigte Six Senses-CEO Neil Jacobs beim HITT auf und verriet zudem, dass man bei IHG den Launch einer neuen, nachhaltigen Marke mit den Werten von Six Senses auf einem niedrigeren Preisniveau plane. Der wichtigste Ansatz beim Thema Nachhaltigkeit, so Jacobs, sei das Recruiting, die Einbindung und das Training der Mitarbeiter.

Entspannt, aber hochkonzentriert: Fragen wie Antworten halfen, das komplexe Thema herunterzubrechen.Foto: HI 

Je nach Standort sei es zudem möglich, ein nachhaltiges Hotel ohne höhere Kosten zu errichten. "Wir machen Eigentümern klar, dass nachhaltige Hotels an gewissen Standorten mehr kosten. Aber Nachhaltigkeit spart auch Geld – z.B. über digital gesteuerte Massnahmen." Der einstige Wellness-Pionier, der sich schon seit 1995 gleichzeitig dem Thema CSR verschrieben hat, kann aufgrund seiner Erfahrung heute selbstbewusst auftreten: Investoren, die Konzept und Standards nicht akzeptieren, werden abgelehnt.

Europa ist ein negativer Hotspot

ZITAT  „Auch digital war die Veranstaltung ein Gewinn. Ich fand es super, dass HospitalityInside dem wohl wichtigsten Zukunftsthema Nachhaltigkeit zwei Tage gewidmet habt. Vermisst habe ich die junge Generation, die dafür sorgen wird, dass dieses Thema wirklich ernst genommen wird.“ Matthias Niemeyer, Geschäftsführer, Adina Germany

Der Nach-
haltigkeits-
druck auf Immobilien-Eigentümer wächst. Gebäude sollen heute nachhaltig gebaut und mit alternativen Energien betrieben werden, ältere Gebäude entsprechend nachgerüstet. Europa ist der negative Hotspot schlechthin: Diese Region mit ihren uralten Gebäuden gehört zu den grössten Emissionstreibern in der Welt. Man müsse Immobilien deshalb künftig stärker nach dem Cradle-to-Cradle Wirtschaftskreislauf ausrichten, so ein anderer Redner später. Integrieren lässt sich jedenfalls schneller Solarenergie, deren Preis in letzter Zeit stark gesunken ist. Überhaupt wird die Beschaffung von Energie ein Megathema werden – allerdings einhergehend mit dann sinkenden Preisen aufgrund der permanent steigenden Nachfrage weltweit.

QUOTE "Die Auswahl der Referenten war exzellent und auf Top Niveau. Sie diente als perfekte Schärfung des Fokus auf die Zukunftsthemen... Ich habe den Dialog in der Runde als ausserordentlich bereichernd und inspirierend empfunden."
Wilhelm Luxem, General Manager, Baur au Lac Zurich

Die grössten Hindernisse bei der Durchsetzung der wichtigen Nachhaltigkeitsmassnahmen, so Wes Paul, seien die Globalisierung, der Kapitalismus und die Demokratie. Politiker in Demokratien würden immer nur für kurze Zeit gewählt und entwickelten daher auch keine langfristigen Visionen.

Von der Sperrigkeit der Politik gegenüber neuen Ideen konnte in einer späteren Diskussionsrunde Thomas Schlereth, Architekt, Entwickler und Eigentümer der Marke Soulmade mit seinem ersten Hotel in München-Garching, ein Lied singen: "Wir waren gezwungen, die Behörden von unserer Holzbauweise zu überzeugen. Aber die Regulierungen, insbesondere zum Brandschutz, machten den Kampf um das Produkt Soulmade wirklich hart. Wir bauten das erste vierstöckige Hotel in Deutschland in Modulbauweise. Unser zweites Haus wird jedoch in Finnland entstehen, wo das ganze Land dieses Produkt wünscht." Der Prozess für ein Soulmade ist einfach und schnell. Auf ein Zement-Fundament werden die vorproduzierten Holzmodule gesetzt, so kann ein 140-Zimmer-Hotel wie in München in insgesamt 13 Monaten fertiggestellt sein.

ZITAT  "Augenöffnende Präsentationen mit hoffnungsvollem Ausblick. Ich fand's spitze." Caro Brauer, Management,
QR Hotels

Auf einen optimierten Bauprozess mit fertigen Modulen setzen auch andere. Das Vorstandsmitglied der Zech-Gruppe, Olaf Demuth, unterstrich: "Die Digitalisierung wird helfen, mechanische Schritte zu optimieren. Wir haben mehr die Idee der Kombination von vorbereiteten und vorkonstruierten Produkten." Ziel der weltweit agierenden Zech Group sei nicht nur die Verwendung von Holz, sondern auch Recycling oder Upcycling, die Wiederverwendung gebrauchter Materialien, damit beim Wiederaufbau von Immobilien nicht so viel Abfall anfällt. Demuth bestätigte: "Die Gesetzgebung ist ein grosses Problem für die Innovation in unserer Branche, wir haben in Deutschland einen starken Fokus auf traditionelle Gebäude mit Stein und Beton."

Rechtsanwalt Dr. Ulrich Hennigs forderte die Eigentümer auf, mit dem Betreiber Umlagekonzepte für Nachhaltigkeitsmassnahmen am Gebäude zu erstellen.Foto: HI

Internationale Investoren treiben es voran

Zwar ist die Mehrzahl der Kunden noch nicht bereit, Geld für die CO2-Kompensation ihres Aufenthaltes auszugeben, doch sowohl Schlereth als auch Adrian Flück, Director Hotel Asset Management Invesco Real Estate, erklärten, wer genau dies künftig verlangen werde: Die Generation X, die Gäste der Zukunft. "Mein Sohn warf mir eines Tages vor, dass ich seine Umwelt verschmutze, als ich ihn mit dem Auto in die Schule brachte", schildert Schlereth den zündenden Moment für seine Soulmade-Entwicklung. Und Flück erläuterte, dass Invesco Real Estate bereits vor Jahren damit begonnen haben, sich mit dem Thema Nachhaltigkeit zu befassen, weil "wir alle auch Väter sind."

Man habe bei Invesco zunächst eine Fokusgruppe für Nachhaltigkeit eingerichtet und jetzt zudem externe Berater engagiert. "Internationale Investoren treiben die Nachhaltigkeits-Agenda voran, die deutschen Investoren sind etwas langsamer", so Flück. Von Seiten der Betreiber sei die Nachfrage nach nachhaltiger Gebäude-Optimierung noch sehr gering. Als ein Unternehmen, das dieses Thema auf der Agenda habe, nannte er Radisson.

ZITAT  "Tolles Event. Toller Austausch mit Branchenkollegen und Partnern... Sehr gut strukturiertes Programm und eine Reihe grossartiger Redner, die den Impuls für den Austausch und die Weitergabe von Wissen gaben." Andreas Lackner, Regional Head Brand Management EMEA, Hilton

Welche Rolle Immobilien bei den Emissionen spielen, zeigte beim HITT 2021 auch Alex Duckworth, Principal Consultant AECOM Sustainable Development Group, auf: "Die Emissionen aus der Nutzung und dem Bau von Gebäuden machen jährlich fast 40% der weltweiten Emissionen aus. Und davon stellen Gewerbeimmobilien zwei Drittel", sagte er. Dabei würde dieser – immobilien-bezogene – Ausstoss vermutlich künftig eher stagnieren, während er im operativen Bereich jedoch ansteigen wird. Was Immobilien anbelange, so gelte es, ihren kompletten Lebenszyklus samt dem Wirtschaftskreislauf der Materialien zu betrachten.

Nachhaltigkeit funktioniert nur mit IT

Gesa Rohwedder, Head of Hospitality beim Projektsteuerer Drees & Sommer, kritisierte, dass sich die Bauindustrie zu lange Zeit mit der Adaption neuer Ideen und Technologien gelassen habe. Nun hole sie jedoch auf. In ihrem Unternehmen laute die Devise BIM, BAM, Boom. "Technologie kann sowohl die Produktionskosten als auch den Energieverbrauch von Gebäuden reduzieren", unterstrich Rohwedder.

Ein selbstbewusster Betreiber: Investoren, die das Six Senses Konzept und deren Standards nicht akzeptieren, werden abgelehnt. CEO Neil Jacobs stellte sich aus Singapur den Fragen von Maria Pütz-Willems und dem Publikum.Foto: HI 

Drees und Sommer entwickle neue Quartiere oder Immobilien heute mit modernster technologischer Unterstützung, u.a. auch mit dem Einfliessen demographischer Daten. Rohwedder ist davon überzeugt, dass sich die Hotellerie komplett neu aufstellen muss, vor allem in den Städten – und noch mehr Phantasie in der Umgestaltung und Belebung leerstehender Tagungsflächen entwickeln müsse. Dazu wird es Anfang 2002 ein Post-Event für die HITT-Teilnehmer geben.

Der Chief Technology Officer von Accor, Floor Bleeker, erklärte, wie eng Nachhaltigkeit und Technologie in Unternehmen miteinander verbunden werden können: "Wir besitzen keine Immobilien, aber wir haben Normen für Gebäude, z.B. zum Energie- und Wasserverbrauch. Die Art und Weise, wie wir Hotels betreiben, und die dabei eingesetzten Technologie können im Bereich Nachhaltigkeit eine Menge bewirken. Dazu gehören auch die Datenanalyse und die Einführung von Innovationen. Wir machen das nicht selbst, sondern arbeiten mit Start-ups zusammen." Eigentümer von Accor würden immer um zwei wichtige Dinge gebeten: ein ROI Management-System und um Nachhaltigkeits-Faktoren. Streitpunkte hierbei seien bauliche Massnahmen, die den ROI negativ beeinflussten, wenn sie nicht vorhanden seien.

CO2-Fussabdruck als neue Komponente

Andreas Ewald, Gründer und CEO der Hotelsparte bei Engel & Völkers, attestierte internationalen Hotelmarken höhere Ansprüche an Nachhaltigkeit als deutschen. IT sei nicht nur in der Lage, Gebäude-Informationen zu ermitteln und Baukosten zu berechnen, sondern sogar den Lebenszyklus einer Immobilie vorherzusagen.

ZITAT  "In Summe ausgesprochen interessant und stimulierend, gerade in Bezug auf ESG… Ich möchte nicht von der Politik "getrieben" werden." Dr. Michael Hartung, Managing Director & Development Director Premier Inn Germany

IT erleichtert Nachhaltigkeit. Im Grunde könne man für alles technologische Lösungen finden, so Klaus Kohlmayr von IDeaS: Im Augenblick löse man grosse Daten-Probleme vor allem bei der Gewinn-Optimierung, der Preisgestaltung und bei Prognosen. Doch Entwicklungen, etwa beim Ressourcen-Management, seien überhaupt kein Problem. Je mehr Daten von den Gebäuden, aber auch vom Verhalten der Gäste und Mitarbeiter gesammelt würden, desto mehr Probleme könne man lösen.

Wer Elefantenströme in Afrika messen könne, sei auch in der Lage, Daten für Massnahmen zur Verfügung zu stellen, die gut für die Umwelt seien. Kohlmayr ist überzeugt: "Der Nachhaltigkeitsindex einer Immobilie wird künftig den Preis und die Entscheidung des Kunden beeinflussen." Bisher habe niemand andere KPIs als die bekannten verlangt, aber den CO2-Fussabdruck zu integrieren, sei durchaus machbar.

Teamwork: Xenia zu Hohenlohe live in München und Tony Williams in Dubai analysierten Zertifzierungen und wissen: Der CO2-Fussabdruck pro Übernachtung wird die Währung für die Kunden.Foto: HI 

Gäste und Wirtschaft
fordern neue Massstäbe

Vor allem im Corporate-Bereich steigt die Nachfrage nach Nachhaltigkeits-Kriterien der Hotels enorm, wie Renée Nicole Wagner, Project Manager Corporate Social Responsibility Northern Europe bei Accor als Teilnehmerin verriet: "Jeder einzelne RFP in diesem Bereich geht über meinen Tisch und ich brauche sehr viel Zeit, um die Fragen zu diesem Thema zu beantworten. Unternehmen haben ein wachsendes Informationsbedürfnis", sagte sie. Vor allem Themen wie Plastik-Eliminierung oder Lebensmitteverschwendung, aber auch Wasser- und Energieverbrauch seien häufige Fragen. "Wenn wir nicht reagieren, verlieren wir Gäste."

Sie freue sich, zu hören, dass selbst Deutsche Bank-Chef Christian Sewing dem Thema Nachhaltigkeit inzwischen eine sehr grosse Rolle einräume, leitete Xenia zu Hohenlohe von der Considerate Group den 8. Impuls-Vortrag zum Thema Messbarkeit der Massnahmen ein, den sie gemeinsam mit Sustainability Consultant Tony Williams aus Dubai bestritt. So hatte Sewing auf einem Kongress u.a. gesagt: "Nachhaltigkeits-Ratings werden eine immer grössere Rolle spielen. Ich gehe fest davon aus, dass sie für Unternehmen künftig so wichtig werden wie die Bonitätseinstufungen der Rating-Agenturen - und zwar nicht nur mit Blick auf die Refinanzierung, sondern auch wenn es darum geht, Aufträge zu gewinnen. So werden wir als Deutsche Bank von unseren grösseren Zulieferern ab 2022 ein Nachhaltigkeits-Rating verlangen - und andere Unternehmen werden ähnlich handeln."

ZITAT  "Ein Kreis gespickt mit internationalen Top-Rednern und Top-Teilnehmern, die nicht aus der üblichen Filterblase der Branche kamen… Die Idee, die ich z.B. für alle zukünftigen Projekte von mir umsetzen werde, ist der CaFoPaR - Carbon Footprint Per available Room."
Marco Nussbaum, Geschäftsführender Gesellschafter, Next Hotel Accelerator

Zu Hohenlohe und Williams führte nicht nur durch den Dschungel der internationalen Nachhaltigkeits-Vorschriften und Siegel, sondern zeigten auch anhand von praktischen Beispielen auf, wie sich durch Daten-Messungen wie beim Energie- und Wasserkonsum Massnahmen ableiten und Geld sparen lassen. Auf diese Weise hätten beispielsweise die Edwardian Hotels aus London mit insgesamt 12 Hotels innerhalb eines halben Jahres 100.000 Pfund eingespart. Auch Xenia zu Hohenlohe vertrat die Meinung: "Der CO2-Fussabdruck pro Übernachtung wird die Währung für die Kunden – bzw. er ist der einfachste Massstab," so zu Hohenlohe überzeugt.

Wolfgang Neumann appellierte leidenschaftlich an die Führungskräfte: Wahre Leader leben Nachhaltigkeit und Verantwortung vor!Foto: HI

Wolfgang Neumann, Chairman der Sustainable Hospitality Alliance, der inzwischen 14 führende Hotelgesellschaften mit insgesamt 30.000 Hotels angehören, darunter Marriott, IHG, Hilton, Accor und Dorint, bezeichnete die Zusammenarbeit der Branche als das wichtigste Ziel bei den Nachhaltigkeits-Themen. Auf der Homepage der Alliance findet sich u.a. auch ein Rechenbeispiel, wie Nachhaltigkeit Kosten senkt.

Weitere Panels befassten sich mit den nationalen und internationalen Vorschriften zum Thema Nachhaltigkeit und der Frage, wie sich diese vertraglich zwischen Eigentümer und Betreiber regeln lassen. "Wenn Hotelentwickler dadurch höhere Investment-Kosten haben, wird es künftig höhere Capex-Kosten geben. Werden dann die Mieten steigen und damit die operativen Kosten? Und führt dies dann zu höheren Raten für die Gäste?" fragte beispielsweise Ulrich Hennigs von Baker McKenzie aus Berlin in die Runde und ergänzte: "Ich bin in den letzten 15 Jahren zu vielen Treffen eingeladen worden und wurde gefragt, ob es neue Komponenten in Verträgen zwischen Eigentümer und Betreibern gibt. Es gab nichts Neues. Die allgemeinen Regeln sind noch immer diejenigen, die von den Augsburger Fuggerfamilien im 16. Jahrhundert entwickelt wurden."

ZITAT  "Der renommierte Wes Paul hat die Themen und deren Impact auf die globalen Entwicklungen der nächsten Jahrzehnte nochmal in ein anderes Licht gestellt, auch wenn einige seiner Voraussagungen in dieser Rigorosität hoffentlich nicht eintreten werden."
Philipp von Bodman, Managing Partner, Achat Hotel Group

Die Notwendigkeit, nachhaltige Komponenten in die Verträge aufzunehmen, sei gegeben. Schliesslich lasse auch kein Bauherr einfach den Brandschutz weg. Und bei der Umlage der Kosten von Nachhaltigkeitsmassnahmen sei Kreativität gefragt. "Der Eigentümer muss damit beginnen und mit dem Betreiber Umlagekonzepte für Nachhaltigkeitsmassnahmen am Gebäude erstellen und die Kosten teilen."

Was die Gäste anbelangt, so waren sich die Teilnehmer des HITT 2021 schnell einig, dass diese nicht bestraft werden dürften, wenn sie bei ihrem Aufenthalt verschwenderisch mit Ressourcen umgingen, sondern vielmehr dafür belohnt werden sollten, dies nicht zu tun. Zum Beispiel mit Drinks oder Loyalty-Punkten im Falle eines Verzichts auf die Zimmerreinigung. / Susanne Stauss

Anmerkung der Redaktion: Die kurzen Zitate in diesem Artikel finden Sie in voller Länger auf der – öffentlich zugänglichen – Front Page von hospitalityInside.com wieder. Für unsere Leser werden wir in den nächsten Wochen und Monaten verschiedene Aspekte aus dem zweitägigen Think Tank im Magazin vertiefen. Alle HITT-Teilnehmer erhalten exklusiv weitere Zusammenfassungen aus den einzelnen Diskussionsrunden.


Food for Thought
Statements aus dem HITT 2021

> Wes Paul, Gemin-i Analytics:
Wir haben eine Reihe von Möglichkeiten verpasst.
Wir brauchen Regierungen, die regulieren. Wir brauchen jemanden, der sagt, dass man etwas nicht machen darf.
Capitalism needs to be moderated - Kapitalismus muss moderiert werden.
Wir müssen hier ganz gross denken.
Steht auf, wartet nicht.
Collobaration, ja! Im Moment arbeitet nur jeder isoliert.
Die Hospitality-Branche kann beispielhaft sein für Change. Dafür, wie man es richtig macht. Wir können zeigen, wie Leadership geht. Wir müssen aber jetzt losspurten.


> Fflur Roberts, Euromonitor:
65% der Konsumenten sagen, dass sich sie um das Klima sorgen, aber 48% nutzen die gleichen Reiseangebote wie immer. Hier steckt ein grosses Potenzial.


> Ulrich Hennings & Xavier Junquera, Baker McKenzie:
Mein Problem ist: Grundsätzliche Bau-Regelungen wurden schon von den Fuggern entwickelt und haben sich seitdem wenig geändert.
Über Feuersicherheit wird auch nicht diskutiert, auch bei den Kosten nicht.
Es ist total klar, wer anfangen muss: der Eigentümer – und er hat dann das Risiko zu teilen. Die Lösung muss sein, dass die Kosten geteilt werden.
Es wird künftig viel mehr um Transparenz, ein stärkeres Reporting gehen.
Owner und Manager sind normalerweise keine Partner. Mehr denn je sind Vereinbarungen notwendig.


> Andreas Ewald, Engel & Völkers Hotel Consulting:
Wir haben mehr Möglichkeiten auf der Real Estate-Seite als auf der Management-Ebene.
Es geht ja darum, dass wir alle was davon haben.

> Neil Jacobs, Six Senses Hotels Resorts Spas:
Bei uns ist alles ein Prozess, keiner muss überredet werden.
Wir akzeptieren nicht Geringeres.
Wir werden von den Investoren ausgesucht wegen unserer Werte.
Wir müssen oft nichts mehr erklären. Wir können deutlich machen, dass Investoren auch Kosten sparen mit Energie, Wasser etc.


> Gesa Rohwedder, Drees & Sommer:
Wir müssen leere Hotelflächen wiederverwenden können, mit Shops in der Lobby etc., als Marktplatz für die Nachbarschaft.
Wir müssen die Rolle von Hotels neu denken.


> Wolfgang Neumann, Sustainability Hospitality Alliance:
Die Klima-Krise ist das New Normal geworden.
Nachhaltigkeit ist kein Wettbewerb.
In ESG steckt auch Social, es geht um viel soziale Vielfalt ... Wir können uns nicht länger auf den Profit fokussieren.
Investoren haben ihre Perspektive geändert... ESG rückt ins Zentrum.
Technologie ist ein Wegbereiter.
Nicht der Planet muss sich ändern, sondern die Menschen, vor allem, wenn wir an die jungen Leute denken, die einen Sinn in etwas sehen wollen.
Wir müssen es einfach möglich machen. Es ist Zeit für die Leader, aktiv zu werden. Hört auf zu reden – handelt!

Zusammengestellt von Sylvie Konzack.

 

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