Der Klimawandel vor dem Hotel am See
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Der Klimawandel vor dem Hotel am See

Berlin. Klimawandel: Bei weiterhin hohen Treibhausgas-Emissionen könnte die durchschnittliche Dauer der Hitzewellen in Seen um drei Monate zunehmen, einige Gewässer könnten sogar in einen permanenten Hitzezustand geraten.

Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Modellierungsstudie, die soeben im Fachjournal Nature veröffentlicht wurde. Der fortschreitende Klimawandel ist verbunden mit steigenden durchschnittlichen Luft- und Wasser-Temperaturen. Sowohl Hitze-Rekorde und Dürre-Extreme an Land als auch Hitzewellen in den Ozeanen und deren Folgen sind Gegenstand zahlreicher wissenschaftlicher Untersuchungen.  

Die Ökosysteme von Seen reagieren sehr sensibel auf Temperatur-Veränderungen.Foto: photog.raph stock adobe

Vergleichsweise wenig ist dagegen über Hitzewellen in Seen bekannt und wie diese durch die globale Erwärmung beeinflusst werden. Dabei reagieren die Ökosysteme in Seen ausgesprochen sensibel auf veränderte Wassertemperaturen. Zum einen, weil die dort lebenden Arten räumlich nicht ausweichen können, um günstigere Lebensräume zu finden, wenn sie etwa durch zu hohe Wasser-Temperaturen, invasive Arten oder Sauerstoff-Mangel in ihrem angestammten Habitat unter Druck geraten.

Zum anderen spielen Seen aber auch eine wichtige Rolle als Wasserquelle für umliegende Ökosysteme und als Nahrungsquelle für den Menschen. Diese Rollen könnten sie bei fortschreitendem Klimawandel möglicherweise nicht mehr im notwendigen Mass übernehmen.

Temperatur springt deutlich

Für ihre Arbeit modellierte das Team um R. Iestyn Woolway vom ESA Climate Office in Harwell, Oxfordshire, die Auswirkungen von Hitzewellen auf weltweit 702 Seen. Es kommt zu dem Ergebnis, dass bei weiterhin hohen CO2-Emissionen die durchschnittliche Intensität von Hitzewellen in Seen wahrscheinlich von 3,7 Grad Celsius auf 5,4 Grad Celsius ansteigen wird, während die durchschnittliche Dauer von etwa einer Woche auf mehr als drei Monate zunehmen wird.

Selbst unter einem Szenario mit ambitionierten Emissionseinsparungen würde die durchschnittliche Intensität noch immer noch auf etwa 4 Grad Celsius steigen und einen Monat länger dauern als heute. In die Projektionen wurden Seen mit einer Tiefe bis zu 60 Metern einbezogen. Dabei stellte sich heraus, dass Hitzewellen in tieferen Seen länger andauern, aber weniger intensiv sein werden.

Der Klimawandel spielt sich damit auch vor jedem "Hotel am See" ab. / kn

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