Deutscher Hotel Investment Markt halbiert
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Deutscher Hotel-Investment-Markt halbiert

Frankfurt. Die Entwicklung des deutschen Hotel-Investment-Markts verlief im ersten Quartal 2021 deutlich negativ, aber weniger desaströs als erwartet.

So wurden im ersten Quartal 2021 lediglich 480 Millionen Euro investiert. Verglichen mit dem besonders starken ersten Quartal des Vorjahres ist das ein Rückgang um 47%. Mit 19,2 Millionen Euro ist die durchschnittliche Transaktionsgrösse leicht gesunken. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Analyse des globalen Immobilien-Dienstleisters CBRE.

Insgesamt fielen im ersten Quartal 61% des Investitionsvolumen auf Core oder Core-Plus-Objekte. Davon ein Grossteil in den Top-7-Standorten, die zusammen auf 207 Millionen Euro oder 43% des gesamten Transaktionsvolumens der ersten drei Monate kommen. Hierzu trugen im Wesentlichen Transaktionen in Frankfurt und München bei, wo das Investitionsvolumen um 12 bzw. 134% über jenem Wert des Vorjahreszeitraum lag.

 München bleibt ein teurer, weil beliebter Markt für Business wie Leisure Traveller.Foto: stefan cosma unsplash

"Die Übernahme der TLG durch Aroundtown fiel ins erste Quartal 2020. Daher sind die Zahlen nur eingeschränkt vergleichbar. In Summe wurden zwar nicht die Volumina der letzten Boomjahre erreicht, aber insgesamt hat sich der Markt trotz Corona gut geschlagen", findet Olivia Kaussen, Head of Hotels bei CBRE in Deutschland. "Die strategisch orientierten Investoren lassen sich durch die Corona-Pandemie nicht abschrecken und sichern sich gute Standorte."

Anteil Core rückläufig

Dass Core oder Core-Plus-Objekte mit Blick auf das Transaktionsvolumen vorherrschende Anlagestrategie blieben, liegt vor allem am deutlich grösseren Volumen pro Transaktion in diesem Segment. "Ihr Marktanteil ging jedoch um 30 Prozentpunkte auf 60% zurück", erläutert Dr. Jan Linsin, Head of Research bei CBRE in Deutschland. Verdoppelt hat sich hingegen das Volumen im Value Add-Segment. Noch deutlicher zeigt sich diese Verschiebung mit Blick auf die Transaktionsanzahl. Im ersten Quartal 2020 entfielen von 44 Transaktionen 33 auf Core und Core-Plus. Im ersten Quartal 2021 waren es von 25 Transaktionen aber nur neun.

Bei den Sterne-Kategorien der gehandelten Hotels gab es im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einige Veränderungen. Der Fokus des Transaktionsvolumens lag zwar weiterhin auf 3-Sterne- und 4-Sterne-Hotels. Besonders bei Letzteren gab es jedoch einen deutlichen Rückgang im Vergleich zum Vorjahr.

Einheimische Investoren in der Überzahl

Im ersten Quartal wurde auf dem deutschen Hotel-Investment-Markt ein Grossteil der Käufe von einheimischen Investoren getätigt. Diese machten knapp 76% des Transaktionsvolumens aus, im Vorjahresquartal lag dieser Anteil bei gerade mal 36%. Ausserdem waren, anders als im Vorjahresquartal, die grösste Käufergruppe Private Investoren, zu denen auch Family Offices zählen.

Bei den Verkäufen waren im ersten Quartal 2021 internationale Akteure stärker vertreten als im Vorjahreszeitraum. Ihr Anteil am Verkaufsvolumen stieg um elf Prozentpunkte auf 47%.

Belebung ab Q3

"Wir gehen davon aus, dass das Transaktionsgeschehen im zweiten Quartal deutlich hinter den Ergebnissen der letzten Jahre zurückbleiben wird, rechnen aber ab der zweiten Hälfte mit einer Belebung. Eine belastbare Prognose für das Investitionsvolumen zum Jahresende 2021 ist aktuell noch nicht möglich", sagt Kaussen. "Viele Hotels sind derzeit geschlossen. Wir erwarten, dass mit Erfolg der Impf-Kampagnen und mit Aufhebung der Reisebeschränkungen alle Hotels wiedereröffnen werden. Wenn die Gäste wiederkommen, wird auch die Dynamik am Hotel-Investment-Markt zunehmen, da das grundsätzliche Interesse an Hotel-Immobilien ungebrochen ist."

Ebenso wie CBRE veröffentlichten die Hotel-Immobilien-Experten und Marktforscher der JLL Hotels & Hospitality Group, von Colliers, BNP Paribas Real Estate und Cushman & Wakefield ihre Analysen für den Verlauf des 1. Quartals 2021. Sie kommen zu fast identischen Ergebnissen. Diese Berichte finden Sie in der Regel auf den Webseiten der Unternehmen, teilweise nur in deutscher Sprache. / red

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