Die Südsteiermark, verwöhnt von Sonne und Weinbergen. Hier wachsen Trauben, die schön machen.Foto: Österreich Werbung Homberger
Fresing. Natürliche Kosmetik liegt absolut im Trend. In gehobenen Wellnesshotels ist sie ein Muss, weil die Befindlichkeiten durch Allergien steigen. Vor allem Frauen hinterfragen sehr genau, welche Inhaltsstoffe ihre Haut durchdringen und wo diese herkommen. Wer wie Vinoble Cosmetics regional und nachhaltig produziert, gewinnt an Glaubwürdigkeit. Deren Kosmetik-Linie basiert auf Wein: Die Trauben wachsen in den höchsten Weinbergen der Südsteiermark, auf Schieferböden mit vielen Antioxidantien und Bergkristallen, die der Haut Energie bringen sollen. Über eine unscheinbare Manufaktur auf dem Land, in der sich Qualität und Nachhaltigkeit nicht ausschliessen.
Die Steiermark, auch das "Grüne Herz Österreichs" genannt, ist gesegnet mit Sonne, Weinbergen, Wiesen, Weiden, Obstgärten, Lavendelfeldern und im Süden vor allem auch mit Top-Gastronomen. Ein Hauch von Toskana weht in der hügeligen Landschaft. In dieser Idylle ist Luise Köfer aufgewachsen, dort gründete sie 2005 Vinoble Cosmetics, startete 2009 ein Day Spa, eröffnete 2013 die Manufaktur, wo bis heute fast alle Produktionsschritte manuell und von heimischen Mitarbeitern ausgeführt werden.
Vinoble ist "rein vegan, ohne Tierversuche, komplett frei von schädlichen und überflüssigen Substanzen wie Parabenen, Paraffinen, künstliche Farbstoffen, Silikonen, Mineralölen, PEG-Stoffen und hormonaktiven Substanzen", erläutert die Erfinderin die Basics. "Zum Einsatz kommen hochdosierte Essenzen aus Österreich und vor allem der Südsteiermark", hebt sie das Besondere hervor. Vinobles "Vinotherapie" baut sich rund um die Traube auf. Zusammen mit einem Experten-Team erforschte Luise Köfer lange die traditionelle Therapiemethode interdisziplinär, quer durch die Jahrhunderte und quer durch Europa.
Vinoble-Gründerin und CEO Luise Köfer: Die Wirkstoffe kommen aus der Natur.Foto: Vinoble Cosmetics
"Tatsächlich haben schon unsere Vorfahren das Potenzial des Rebstocks erkannt und bei Massagen und Behandlungen wirksam eingesetzt", so Köfer. "Mit diesem Wissen haben wir eine Therapie entwickelt, die diese alte Tradition wieder erlebbar macht". Damit hat sie auch einen wertvollen Baustein der Traditionellen Europäischen Medizin neu interpretiert. Die agile Geschäftsfrau bringt selbst ein breites Wissen mit, beginnend mit einer Labor-Ausbildung in der Medizin-Technik über eine Kosmetik-/Visagisten-Ausbildung bis zu Weiterbildungen in Lymphdrainage, Akupunktur und Akne-Behandlungen.
Die Kraft von Rebe und Traube
Wein macht schön. Hippocrates, Kleopatra und auch am Hofe von König Ludwig hatte man schon die Wirkung von Trauben erkannt. Köfers Anliegen war und ist es, Schönheit aus dem Rebstock in ein ehrliches, zeitgemässes Produkt zu transferieren. Als Hauptrohstoff dient der Traubenkern.
"Unsere 'magischen Fünf' Wirkstoffe kommen alle aus dem Rebstock", erläutert sie: Das Antioxidans OPC ist der "Bodyguard" aus der Schale winziger Traubenkerne, der freie Radikale bekämpft. Als "Jungbrunnen" identifiziert ist der Wirkstoff Resveratrol, der besonders hoch konzentriert in roten Trauben vorkommt und wie ein Anti-Aging-Wirkstoff die Haut stärkt und sie jugendlich aussehen lässt. Viniferin aus dem Weinspross beruhigt die Haut, fördert die Durchblutung und baut Fett ab. Kaltgepresstes Traubenkernöl durchfeuchtet die Haut. Und die Trauben-Stammzellen schützen vor lichtbedingter Hautalterung und reduzieren nach Köfers Erfahrungen aus der Praxis auch Pigment-Flecken auf der Haut.
Das kleine, feine Day Spa: Hier kann man die Vinotherapie ausprobieren.Foto: Vinoble Cosmetics
Der lange Weg zur "Natur-Verpackung"
Vinoble "connects to nature", heisst es in einem Werbeslogan. Und das gilt nicht nur für die Crèmes, Öle und Liquide, sondern auch für Beschaffung, Produktion und Versand. Alle Vinoble-Produkte sind durch die Vegan Society zertifiziert. Produziert wird in der eigenen Manufaktur, die von einer umweltfreundlichen Hackschnitzel-Anlage beheizt wird. Plastik ist seit letztem Jahr drastisch reduziert: Alle Produkte sind in Glasflakons und Fläschchen erhältlich; nur für die Hotelzimmer-Kosmetik und die 7ml kleinen Probetuben arbeitet man noch an einer nachhaltigen Lösung.
Viel Zeit und Energie brauchte es für die Suche nach Alternativen zu Plastiktüten und Cellophan. Heute gibt es Tragetaschen und Produkt-Folder aus PEFC-zertifiziertem Papier und die Visitenkarten sind zu 100 Prozent aus recycelten T-Shirt-Resten hergestellt.
"Bis wir das perfekte Packaging gefunden hatten, hat es viele Versuche gegeben, hat es viel Zeit und Energie gekostet", hebt Luise Köfer die grösste Anstrengung hervor. Sie durchreiste die Welt auf der Suche nach Kunststoff-Alternativen, fand aber keine General-Lösung. Am Ende standen Sonderanfertigungen, zugeschnitten auf Vinoble-Bedürfnisse und das nicht nur bei den Tiegeln und Verschlüssen. "Das alles ist mit höheren Kosten und vielen Tests verbunden. Zudem war es z.B. eine irrsinnige Herausforderung, die richtige Versandlösung zu finden, damit die Produkte sicher ankommen. Nun haben wir Kartons, die je nach Bedarf in verschiedene Grössen gefaltet werden können. Damit die Produkte im Karton gut gesichert sind, wurden eigene, flexible Inlays entwickelt, die sich ebenfalls an die Anzahl der zu versendenden Produkte anpassen".
Vinoble achtet zudem auf kurze Transportwege. Sämtliche Zulieferer stammen aus Zentraleuropa. Die Tiegel, Flakons und Tragetaschen kommen aus Italien, die Verpackungen für den Versand aus Österreich. Und einer der wichtigsten Rohstoffe für Vinoble wächst vor der Haustür: in den Weinbergen. Den Wein liefert das benachbarte Weingut.
Die neue, nachhaltige Verpackung für die Edel-Kosmetik - massgeschneidert.Foto: Vinoble Cosmetics
Naturnahe Kosmetik und Naturkosmetik
Die Kontrolle der Rohstoffe und die Qualität der Verarbeitung sind auch in der Kosmetik-Branche elementar, ebenso wie der "natürliche" Weg vom Rohstoff zum Produkt. "Wir sind davon überzeugt, dass 'cleane' Produkte der Schlüssel zu langfristiger Haut-Gesundheit sind", sagt die Vinoble-Gründerin. "Für uns ist Wirksamkeit wichtig, weshalb wir z.B. auf hochwirksame Inhaltsstoffe wie Traubenstammzellen nicht verzichten wollen, auch wenn diese für Naturkosmetik nicht zugelassen wären. Auch setzen wir beispielsweise Rotwein ein".
Mit gutem Gewissen bezeichnet sich Vinoble deshalb als "naturnahe Kosmetik". Der Unterschied zur "Naturkosmetik" liegt darin, man dieses Siegel/Zertifikat nur erhält, wenn man nachweisen kann, dass jeder einzelne Rohstoff, der in einem Produkt enthalten ist, ebenfalls zertifiziert ist. "Da ein Weingut kein Rohstoff-Lieferant ist, sondern ein landwirtschaftlicher Betrieb, trägt er dieses Siegel nicht und kann es auch nicht bekommen. Somit ist das komplette Produkt nicht als Naturkosmetik zertifizierbar", erklärt sie die Grenzen der Supply Chain.
Renommierte Spa-Hotels, Day Spas und Kosmetik-Insitute in Österreich und Deutschland arbeiten heute mit Vinobles Pflegeprodukten für Gesicht und Körper, und in diesem Jahr sticht die Marke erstmals in See – auf den beiden neuen Expeditonsschiffen von Hapag Lloyd Cruises. Generell gibt Luise Köfer hochwertigen und natürlichen Produkten eine grosse Zukunft: "Die Kunden werden immer kritischer und suchen über diverse Bewertungsplattformen gezielt nach Produkten, die frei von bedenklichen Inhaltsstoffen sind. Und diese Kunden sind dann auch bereit, für hochwertige Produkte mehr Geld auszugeben". / Maria Pütz-Willems