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Augsburg. Innovatives, Lustiges und Erschreckendes aus der digitalen Welt. Heute: Reisende bevorzugen digitale Lösungen / Hotellerie bekommt eigenen App-Store / 60 Millionen Dollar für Tiqet / Deutschlands smarteste Städte / Internet unter staatlicher Kontrolle / Kampf gegen Kriminalität im Netz / Tech-Giganten bekämpfen Wohnungsnot / Neue SEO-Kriterien / Vernetzte Produkte und Services auf dem Vormarsch.

Für Reisende werden digitale Lösungen zunehmend zum ausschlaggebenden Kriterium.Foto: Oleksiy Mark Fotolia

Reisende bevorzugen digitale Lösungen: Reisende achten bei der Buchung eher auf den Nutzen als auf die Kosten. So ein Ergebnis des "Global Digital Traveler Research 2019" von Travelport, bei dem 23.000 Menschen aus 20 Ländern befragt wurden. Nur 18% der Befragten sehen die Kosten als ausschlaggebendes Kriterium. Dieser Trend ist dabei in allen Altersgruppen zu beobachten, angeführt von Baby Boomers. Um passende Angebote zu finden, nutzen Reisende dabei "fast immer" eine Kombination aus Reiseberichts-, Preisvergleichs- sowie Empfehlungsseiten und führen Gespräche mit Reiseberatern.

Dennoch frustrieren Online-Buchung Reisende auch zunehmend: Vor allem die Frage nach der Vertrauenswürdigkeit der Unternehmen, der Echtheit von Online-Bewertungen und der zeitliche Aufwand, um die richtige Option zu finden, ärgern die Befragten.

Zudem brachte der Report in allen Altersgruppen den Wunsch nach einer einfacheren Personalisierung zu Tage. Bei Flügen gaben beispielsweise 42% der Reisenden an, ihre Buchung durch Add-ons wie zusätzliche Beinfreiheit, zusätzliches Freigepäck und Upgrades der Mahlzeiten personalisieren zu wollen. Dennoch sehen sich die Reisenden auch hier mit Herausforderungen konfrontiert, da oft nicht ersichtlich ist, was als Standard enthalten ist und welche Add-ons zur Verfügung stehen. Zudem frustriert es Reisende, wenn Unternehmen, die sie regelmässig besuchen, sich nicht an ihre Präferenzen erinnern. Frustration darüber ist am weitesten verbreitet bei Gen Y.

Überhaupt beeinflusst eine breite Palette von Technologien heute die Entscheidungsfindung: Fast drei Viertel der Reisenden legen Wert darauf, dass Fluggesellschaften bei der Buchung ein gutes digitales Erlebnis bieten. Das entspricht einem Plus von 3% gegenüber 2018. Auch bei der Wahl der Unterkunft spielt das digitale Erlebnis für 58% eine Rolle – ein Plus von 7% gegenüber 2018.

Bei der Recherche schauen zudem drei Viertel der Reisenden Videos und Fotos der Marken auf Social Media an. Facebook gilt hier bei allen Altersgruppen als die einflussreichste Social-Media-Plattform mit Ausnahme der Gen Z, die Instagram bevorzugt. Fast die Hälfte der Reisenden nutzt darüber hinaus die Sprachsuche zur Unterstützung bei der Reiseplanung, wobei die Nutzung Gen Y am höchsten und bei den Baby Boomers am geringsten ist. Beliebt sind dabei vor allem Anfragen über das Wetter an den Reisezielen und nach Live-Verkehrsinformationen.

Für Frustration sorgt es hingegen, wenn Buchungsinformationen nicht rund um die Uhr auf mobilen Geräten verfügbar sind. Desweiteren vertritt fast die Hälfte aller Reisenden die Meinung, dass Erfahrungen mit Augmented oder Virtual Reality ihnen helfen würden, ihre Reisen besser zu planen. Die Nachfrage hierfür ist bei Reisenden den Gen Y am grössten.

Doch Technologie ist nicht immer die Antwort. Zwei Fünftel der Befragten möchten die Möglichkeit haben, mit einem Menschen zu sprechen, gegenüber 38% im Jahr 2018. Diese Meinung ist konsistent über alle Altersgruppen hinweg, am höchsten jedoch bei den Baby-Boomer.

Hotellerie bekommt eigenen App-Store: Der sogenannte "Hotel App Store" von SiteMinder macht Apps, die bislang nur zugänglich waren, wenn ein bestimmtes PMS genutzt wurde, für die gesamte Branche zugänglich und integriert es einfach in das bestehende System. Dabei sind bei der Vorstellung des Stores im Rahmen des World Travel Market in London diese Woche bereits mehr als 100 Applikationen verfügbar – darunter Tools für Revenue Management, Upselling und Gäste-Kommunikation, zur Bewertungsverwaltung und Zimmerkontrolle sowie für Flughafen-Transfers und schlüssellose Zugangssysteme. Die Integration erfolgt über eine Schnittstelle entweder mit den Channel Manager des Unternehmens oder mit einem von 80 PMS-Systemen. Darüber hinaus erhalten Hoteliers basierend auf ihren Profil-Einstellungen und Auswahl Empfehlungen für relevante Apps.

60 Mio. Dollar für Tiqet: Airbnb investiert 60 Mio. Doller in das Startup „Tiqets“ aus Amsterdam, das eine Plattform für die Buchung von Tickets für Museen und andere Attraktionen betreibt. Das 2014 gegründete Unternehmen arbeitet rund 3.000 Museumsgruppen und Attraktionen zusammen – zu denen einige der meistbesuchten Institutionen der Welt gehören. Darüber hat Tiqets rund 2.500 Reisebüros und Portalen in die APIs integriert, sodass Kunden Tickets für Attraktionen anschliessend an die Buchung einer Reise kaufen können. Rund 35% des Umsatzes werden derzeit über diese Drittgeschäfte erzielt.
Mit der Investition sollen nun der Verkauf auch auf Tickets in kleineren Städten ausgedehnt sowie die Plattform für Anbieter und Verbraucher verbessert werden.


Deutschlands smarteste Städte:
Hamburg rangiert mit deutlichem Abstand an der Spitze des Smart-City-Index, der vom Digitalverband Bitkom für alle 81 deutschen Grossstädte vorgestellt wurde. Die Hansestadt erreicht 79,5 von 100 möglichen Punkten. Für den Index werden rund 7.800 Datenpunkte in den fünf Themenbereichen Verwaltung, IT- und Telekommunikations-Infrastruktur, Energie und Umwelt, Mobilität sowie Gesellschaft erfasst, überprüft und analysiert– von Online-Bürger-Services über Sharing-Angebote für Mobilität und intelligente Mülltonnen bis zur Breitbandverfügbarkeit.

Auf Platz zwei liegt Karlsruhe, gefolgt von Stuttgart Berlin und München. Komplettiert wird die Top n10 von Heidelberg, Bonn, Köln, Dortmund und Darmstadt. Am Ende der Gesamtwertung rangieren Remscheid, Bergisch Gladbach und Salzgitter.

Der Smart-City-Index macht dabei die Stärken und Schwächen der Städte deutlich: Gesamtspitzenreiter Hamburg führt auch die Teilrankings in den Themen Energie und Umwelt und Gesellschaft an. Die smarteste Verwaltung hat Mannheim, das insgesamt auf dem 20. Platz liegt. Beim Thema Mobilität liegt Gesamtdritter Stuttgart vorn. Die beste digitale Infrastruktur hat das insgesamt achtplatzierte Köln.

 

Internet unter staatlicher Kontrolle: Mit einer eigenen Netz-Architektur will sich Russland gegen mögliche Cyber-Angriffe schützen. Dafür wird der russische Internetverkehr künftig über Knotenpunkte im eigenen Land gelenkt, um sicherzustellen, dass das russische Internet auch dann noch funktioniert, wenn heimische Betreiber keine Verbindung zu ausländischen Servern herstellen können.

Die Internet-dienstleister müssen zudem sicherstellen, dass sie den Verkehr innerhalb ihrer Netze zentral kontrollieren können, um angeblich potentielle Bedrohungen zu identifizieren. Für die Kontrolle sollen in erster Linie die Aufsichtsbehörde für Telekommunikation und russische Medien sowie der Inlandsgeheimdienst FSB zuständig sein.

Desweiteren ist auch eine umfangreiche Vorratsdatenspeicherung vorgesehen. Unterzeichnet wurde das Gesetz bereits in Mai. Seit November ist es in Kraft. Schon jetzt sind in Russland viele Internetseiten – etwa die von der Opposition – blockiert. Viele Russen befürchten daher, dass ihr Land künftig digital isoliert und die Überwachung durch Geheimdienste verstärkt wird. Auch die Organisation Reporter ohne Grenzen spricht von einem Verstoss gegen Menschenrechte wie Meinungsfreiheit und ungehinderten Zugang zu Informationen.

Die Regierung weist die Bedenken jedoch zurück. Kremlsprecher Dmitri Peskow betonte, es sei nicht geplant, das Land vom World Wide Web abzukoppeln. Vielmehr bestehe die Gefahr, dass der Westen Russland vom Netz abklemme. Deshalb brauche das Land eine unabhängige digitale Infrastruktur für ein autonomes Internet.


Kampf gegen Kriminalität im Netz:
Das Bundeskabinett hat im Oktober ein Massnahmen-Paket zur Bekämpfung des Rechtsextremismus und der Hasskriminalität beschlossen: Zur effektiveren Bekämpfung der Hasskriminalität im Internet soll eine Meldepflicht für Provider nach dem Netzwerk-Durchsetzungsgesetz an eine neue Zentralstelle im BKA eingeführt werden. Zudem soll eine Auskunftsbefugnis gegenüber Tele-Mediendienst-Anbietern geschaffen werden. Eisenreich betont: "Entscheidend ist, dass der Auskunftsanspruch gegen Facebook und Co. besser durchgesetzt werden kann. Ich erwarte, dass die Betreiber sozialer Netzwerke endlich ohne Wenn und Aber ihren Auskunftspflichten nachkommen. Die Bundesregierung ist aufgerufen, ihren Einfluss gegenüber den sozialen Netzwerken auszuüben und deren Kooperation bei der Verfolgung von Hasskriminalität unmissverständlich einzufordern".

 

Tech-Giganten bekämpfen Wohnungsnot: In Kalifornien wird der bezahlbare Wohnraum knapp. Denn nicht nur die Immobilien-Preise, sondern auch die Beschäftigungszahlen im Silicon Valley steigen. Viele Arbeitnehmer wohnen daher ausserhalb und nehmen stundenlange Arbeitswege auf sich. Vor allem die Tech-Unternehmen geraten daher vermehrt unter Druck – auch weil ihnen die Schuld an sozialen Verwerfungen gegeben wird.

Jetzt verspricht Apple ein 2,5 Milliarden Dollar schweres Massnahmen-Paket: Eine Milliarde Dollar soll in einen Fonds des Staates Kalifornien fliessen, aus dem neue Häuser für Menschen mit niedrigen oder mittelhohen Einkommen finanziert werden sollen. Eine weitere Milliarde jenen zugutekommen, die ihre erste Immobilie kaufen. Zuvor hatten bereits Google und Facebook jeweils eine Milliarde Dollar zugesagt.

 

Neue SEO-Kriterien: Mit dem neuen Google-Update "Bert" führen SEO-Texte, in denen Schlüsselbegriffe einen gewissen Prozentsatz des Textes ausmachen, nicht mehr zu einer erhöhten Sichtbarkeit. Stattdessen soll der Algorithmus nun ganze Sätze interpretieren und dadurch passendere Resultate liefern. Die entscheidende Frage im SEO ist demnach künftig nicht mehr, "Was sucht der User?" sondern "Weshalb bzw. in welchem Kontext sucht der User?“. Somit müssen auch die Inhalte stringent auf das Beantworten von Fragen hin optimiert werden. Besonders Online-Händler, deren Produkttexte nach den klassischen SEO-Kriterien optimiert sind und darüber hinaus keinen Mehrwert liefern, werden daher die Folgen des Updates deutlich spüren. 

Vernetzte Produkte und Services auf dem Vormarsch: Die vierte repräsentative Telekom-Studie "Digitalisierungsindex Mittelstand 2019/2020" zeigt, dass rund 40% der Unternehmen durch digitale Projekte Absatz, Umsatz und Betriebsergebnis gesteigert haben. 45% der Befragten konnten Neukunden gewinnen; 52% ihre Prozesse vereinfachen und 47% Service oder Produktqualität verbessern.

Auch bei den digitalen Geschäftsmodellen legt der Mittelstand um einen Indexpunkt auf 48 zu. Hier sind Fortschritte besonders schwer zu erzielen, aber immens wichtig: Wer wettbewerbsfähig bleiben möchte, muss seinen Kunden digitale Produkte anbieten, sein Portfolio und seine Vertriebskanäle erweitern sowie disruptive Innovationen entwickeln. Immerhin 21% der Unternehmen veredeln inzwischen ihre Produkte mit vernetzten und intelligenten Funktionen. Weitere 30% sind dabei, smarte Funktionen zu entwickeln.

Daten dienen dabei dazu, Kunden besser zu verstehen und schnell auf Trends reagieren zu können. Daher individualisieren 31% der Befragten Produkte und Services mithilfe von Daten. Dies wirkt sich einerseits positiv auf die Umsätze aus und stärkt die Kundenbindung.

Zudem gewinnt KI im Mittelstand zunehmend an Bedeutung. Zwar haben nur 7% der befragten Mittelständler KI bereits im Einsatz; weitere 19% verfolgen jedoch bereits konkrete Projektpläne innerhalb der nächsten zwei Jahre. 71% der Befragten sehen in KI-Lösungen mittelfristig eine grosse Chance für die eigene Branche.

Schon heute setzt knapp ein Drittel der befragten Unternehmen auf Business Intelligence und Analytics, um Unternehmensdaten auszuwerten. Bei mehr als einem Viertel gehören sogar Echtzeitanalysen zum Alltag. Predictive Analytics nutzen 23% und weitere 31% wollen die vorausschauende Wartung bald einführen. Besonders aufgeschlossen zeigt sich der Mittelstand beim Thema Robotik. 62% können sich den Einsatz von Robotern vorstellen. Unter den Unternehmen der Industrie, Transport- und Logistikbranche sowie den Versorgern sind es sogar mehr als 80%.

Die Studie zeigt aber auch, dass fehlendes Knowhow und ein Mangel an Fachkräften die digitale Transformation verzögert. Nur jedes dritte Unternehmen meint, dass seine Mitarbeiter ausreichend qualifiziert sind. Daher investieren immerhin 37% nun gezielt in die digitale Weiterbildung ihrer Beschäftigten. / NZ

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