Editorial 13 12 2019 Reisewirtschaft und Kreuzfahrt unter Druck
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Reisewirtschaft und Kreuzfahrt unter Druck

Liebe Insider,

als die deutsche Bundesregierung am Mittwoch erklärte, sie entschädige die gestrandeten Thomas Cook-Urlaubsreisenden, tagte der Deutsche Reiseverband in Hamburg. Erleichterung auf allen Gesichtern. Doch die Kern-Herausforderung bleibt: "Die grossen Veranstalter sind das Problem", sagte DRV-Präsident Norbert Fiebig noch zuvor gegenüber der Presse. Jetzt muss neu über die Haftungssumme gesprochen werden. Fiebig möchte die Insolvenz-Absicherung individualisieren, denn die deutsche Reisewirtschaft ist überwiegend mittelständisch strukturiert.

Die Pauschalreise jedenfalls scheint weiterzuleben: Pünktlich zur Tagung – und im Vorfeld der bevorstehenden Vorstandswahlen – hatte der DSR im November eine Forsa-Umfrage initiiert, die dem organisierten Reisepaket gute Noten gibt. So hat der Cook den Brei dann doch noch nicht versaut.

Kein Aufatmen gibt es beim Thema Kreuzschifffahrt. Die schwimmenden Giganten stehen voll unter Nachhaltigkeitsdruck. Die Tagung selbst fand auf einem – im Hamburger Hafen – angedockten Megadampfer statt, der MS Artania von Phoenix Reisen. Doch anstatt das Thema proaktiv und gezielt über eine offene Diskussion auf der Bühne anzusprechen, drückte sich der DSR davor. Umso schärfer nahmen einzelne Redner die Reedereien ins Visier: Antriebsalternativen gibt es bereits, weitere sind in Entwicklung. Diejenigen, die heute die neuen Hochsee-Kreuzfahrtschiffe in Auftrag gegeben haben und beim Bau keinen Raum für Alternatives mit einplanen, handeln unverantwortlich.

Eine Studie hat 203 Kreuzfahrtschiffe auf ihrer Route durch Europa untersucht und festgestellt: 47 Schiffe der Carnival Corporation, die in Europa anlanden, stossen 10mal so viel Schwefel aus wie alle Pkws in ganz Europa. Macy Marvel hat noch mehr Schreckliches herausgelesen.

Zwei Architekten und ein Projekt-Entwickler jedenfalls haben sich unseren Fragen offen gestellt und gut erklärt, weshalb es immer mehr "Kaninchenställe" in der Hotellerie geben wird: Wir meinen damit Zimmer im kompakten 16 qm-Format, die es künftig auch unter dem Dach von 4 Sterne-Hotel-Betreibern geben wird. Da bahnt sich ein neuer Trend an.

Unsere Meldungen untermauen weiter die Themen Kreuzfahrt, Emissionen und Tourismus-Entwicklung und stellen u.a. den neuen Online-Förderwegweiser in Deutschland vor.

Zudem schweift unser Blick schon weit in das Jahr 2020: Wir stellen heute bereits die Partner-Konditionen für eine Teilnahme am Gemeinschaftsstand "World of Hospitality" an der Expo Real nächsten Oktober vor. Melden Sie sich bitte bei Fragen, vor allem zu massgeschneiderten Flächen.

Mein erster grosser Termin wird im Januar an der HOTCO in Budapest sein – einer investoren- und immobilien-fokussierten Konferenz für Zentral- und Südost-Europa. Wir unterstützen das Event als Medienpartner.

Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin


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