Editorial 22 1 2021 Zahlen zur Misere
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Zahlen zur Misere

Liebe Insider,

die Abrechnung mit der Politik im Beitrag von Alexander Fitz, H-Hotels, letzten Freitag hat viele Kommentare generiert, auch auf LinkedIn. Trotzdem: Es gibt immer noch Leute, die die Hoteliers als Heulsusen diskreditieren. Diesen Menschen geben wir heute Fakten an die Hand, nicht von einem Hotel-Betreiber, sondern von dem Hotel-Investor Dr. Jörg Haas aus Bonn, dem 5 Hotels, 12 Gastronomiebetriebe, 2 Konferenzzentren und 5 Fitnessstudios gehören. Auch seine Gruppe leidet massiv. Deshalb hat er sich entschlossen, jede einzelne verfehlte Massnahme mit seinen eigenen Unternehmenszahlen offenzulegen.

Sein Fiasko der Finanzhilfen steht symbolisch für alle grossen, verbundenen Unternehmen. Es ist ein Drama, geeignet als steile Vorlage für eine Netflix-Serie… Jedenfalls macht das Desaster auch für Haas' Invite Group für das Jahr 2020 aus 5 Millionen Euro Gewinn nun 16 Millionen Euro Verlust.

Wir stellen auch diesen Artikel heute vor die Paywall, weil wir wollen, dass sich die Zahlen ins Gedächtnis inkompetenter Politiker einbrennen. Verteilen Sie diesen Artikel in all Ihre Kanäle bitte, vor allem zu Ihren Abgeordneten in Ihrem Kreis, die Ihnen und Ihren arbeitslosen Mitarbeitern künftig auf der Strasse begegnen werden.

In unserem Beitrag zu den Lockdown-Verlängerungen in Deutschland und Österreich beschäftigen wir uns noch einmal mit den Finanzhilfen, die in beiden Ländern erneut kein grösseres, verbundenes Unternehmen retten werden. Kleinere, schuldenfreie Familienhotels werden dank Coronahilfen vermutlich überleben – die international wettbewerbstaugliche, qualitativ hochwertige, kreative und professionell aufgestellte City-Hotellerie hingegen steht mit einem Fuss über dem Abgrund. Es sind immer noch die mittleren und grossen Ketten, in denen die Mehrheit der Firmen-Reisenden und MICE-Besucher absteigen!

Zentraleuropa sollte aufpassen: Andere Länder ziehen bereits an der Region vorbei. In Dubai hat Emirates Airlines diese Woche die Crews impfen lassen, zwei Hotelgruppen auch schon ihre Mitarbeiter und deren Familien-Angehörige. Im Rekord ziehen sie die Impfungen durch – weil sie Reisen ermöglichen wollen. Sie wollen BUSINESS!

 

Und was macht das grosse Deutschland? Jammert und labert weiter. Zentraleuropa wird selbst hinter den kleineren, dafür aber entscheidungsfreudigen und zielgerichtet agierenden Ländern massiv wirtschaftlich zurückfallen. Der Wettbewerb entscheidet sich jetzt, über das Impfen.

Richard Adam, unseren Lesern bekannt als kritischer Touristiker, hält heute ausserdem den schwerfälligen, satten Destination Managern den Spiegel vor: "Shutdown des alten Marketing" lohnt sich zu lesen.

Von Kempinski Hotels kann ich Ihnen fünf Wochen nach der Entlassung ihres CEOs nur wenig Neues sagen: Die Anwälte beschäftigen sich gerade mit der Ära Martin Smura. Es bleibt also spannend.

Mit diesen und weiteren bunten Meldungen zum Markt verabschieden wir uns in die letzte Januar-Woche. Ende Januar 2020 tauchten die ersten Covid 19-Fälle in Italien auf.

 

Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
 


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