Energie Effizienz in Deutschland Hotels und Herbergen haben noch Nachholbedarf
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Energie-Effizienz in Deutschland: Hotels und Herbergen haben noch Nachholbedarf

Berlin. In Energie-Effizienz und Nachhaltigkeit zu investieren, lohnt sich für Übernachtungsbetriebe: Sie sparen Kosten und CO2 ein und erhöhen den Immobilienwert. Die Deutsche Energie-Agentur hat 30 Hotels und Herbergen bei der energetischen Sanierung begleitet.

In ihrer Analyse "Insight Hotelimmobilien" hat die dena die Erfahrungen aus dem Modellvorhaben "Check-in Energieeffizienz" ausgewertet, das vom Bundeswirtschaftsministerium gefördert wurde. Gleichzeitig habe sich gezeigt, dass viele Unternehmen das Thema Klimaschutz im Tagesgeschäft gar nicht oder nur unzureichend angehen. Gerade in der Privathotellerie fehle es dafür oft an Zeit und Personal. Eine speziell auf das Übernachtungsgewerbe ausgerichtete Energieberatung ist daher ein wichtiger Schlüssel für mehr Nachhaltigkeit in Hotels.

"In der Hotelbranche sehen wir Beispiele des Gelingens und den Bedarf für mehr Unterstützung gleichermassen. Hier sind neue Lösungen und ein intensiverer Dialog zwischen Politik und Branche gefragt, um mehr Dynamik bei Energieeffizienz und Klimaschutz anzustossen – z.B. durch Förderpakete speziell für Hotels und Herbergen", so dena-Geschäftsführer Andreas Kuhlmann.

Neue Anreize in der Förderung

Die Energieberatung legt den Grundstein für alle Effizienz-Entscheidungen. Im Modellvorhaben fielen Qualität und Umfang der energetischen Beratung sehr unterschiedlich aus: Sie reichten von vagen Schätzungen bis zum umfassenden Sanierungsfahrplan.

Daher empfiehlt die dena, branchenspezifisches Knowhow bei Energieberatern zu stärken und sichtbar zu machen. Auch unter den Hoteliers bedürfe es eigener Netzwerke, um den Erfahrungsaustausch zu stärken. Wünschenswert ist laut dena auch mehr Zusammenarbeit mit Banken, um Energiekonzepte inklusive Kosten und Finanzierungsplan zu erstellen. Das erhöht die Chance, dass Hotelbetreiber die Modernisierung auch tatsächlich umsetzen. Weiterhin bietet es sich an, neue Anreize für eine ganzheitliche Analyse der Immobilien zu schaffen, die sowohl Gebäudehülle als auch Anlagentechnik in den Blick nimmt – z.B. durch einen Bonus in der Förderung.

Instrument Sanierungsfahrplan

Viele Übernachtungsbetriebe gehen eine Sanierung in Etappen an. Hier kann basierend auf den Erfahrungen aus dem Wohngebäude-Sektor durch die Entwicklung eines individuellen Sanierungsfahrplans für Nichtwohngebäude ein verlässlicher Standard etabliert werden. Für Jugendherbergen bieten sich Portfolio-Lösungen an – dabei werden alle zum jeweiligen Landesverband gehörenden Herbergen gleichzeitig betrachtet. Weitere Ansätze skizziert die dena-Analyse "Insight Hotelimmobilien" unter https://bit.ly/2ASnwsz.

Die dena begleitete zwischen 2015 und Ende 2018 insgesamt 30 Hotels, Herbergen und die beteiligten Effizienzexperten bei der Sanierung, dem Netzwerkaustausch, bei der Kommunikation mit Gästen und Mitarbeitern und der hotelspezifischen Öffentlichkeitsarbeit. Das Pilotprojekt wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert und durch die KfW und den Industriepartner Viessmann unterstützt. / red

 

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