London/Frankfurt. Millionen aus britischen Green Bonds sollen Whitbread helfen, seine Expansion weiter voranzutreiben und die Häuser – vor allem in Deutschland – "grüner" zu machen.
Der britsche Hotelkonzern Whitbread hat in Grossbritannien zwei Anleihen im Wert von insgesamt 550 Millionen Pfund platziert. Damit werden bestehende und geplante Nachhaltigkeitsprojekte finanziert, beispielsweise die ausschliessliche Nutzung erneuerbarer Energie, der Bau von Hotels nach hohen Umwelt-Standards oder die Sicherung nachhaltiger und ethischer Lieferketten.
Diese Green Bonds, gelistetet an der Londoner Börse, fanden grossen Anklang bei den Investoren. Die erste Anleihe im Wert von 300 Millionen Pfund läuft bis Mai 2027, die zweite über 250 Millionen Pfund bis Mai 2031.
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"Mit dieser Finanzierungsmassnahme können wir Whitbreads Engagement für mehr Nachhaltigkeit in allen Märkten, in denen wir tätig sind, sicherstellen," betonte Nicholas Cadbury, Group Finance Director bei Whitbread. Das gilt bei der Hotel-Marke Premier Inn damit für die Hauptmärkte Grossbritannien, wo Whitbread bereits selbst Nachhaltigkeits-Standards in seinen Häusern gesetzt habe, wie auch für Deutschland, wo noch viele neue Häuser dazu kommen sollen.
Für alle: Ökostrom, Ladesäulen, null Plastik
Whitbread plant u.a., die CO2-Emissionen bis 2025 durch den Einsatz erneuerbarer Energien gegenüber dem Referenz-Zeitraum 2018/2019 um die Hälfte zu reduzieren. Bis 2050 will das Unternehmen sogar komplett klimaneutral sein – u.a. durch umweltfreundliche Gebäudekonzepte, den nachhaltigen Einsatz von Rohstoffen, klimaschonende Transporte und die bereits bis 2025 zu erfolgende Verbannung von Einweg-Materialien aus dem Hotelbetrieb. Auch schnelle Ladepunkte für E-Autos werden installiert und wären ohne Corona bereits sichtbar multipliziert, so eine Premier Inn-Sprecherin in Deutschland.
"Alle Häuser von Premier Inn Deutschland werden bereits jetzt ausschliesslich mit Ökostrom beliefert. Bestandsobjekte, die wir im Rahmen unserer Expansion übernehmen, wurden entsprechend umgestellt. Auch die übrigen Massnahmen von den Ladesäulen für Elektroautos, wie erwähnt, bis zur Plastikfreiheit gehören bereits zu unserer Deutschland-Strategie", betont Dr. Michael Hartung, Managing Director Development die Bedeutung des Themas für das Unternehmen. "Alle Massnahmen werden sowohl in Neubauten als auch Bestandobjekten umgesetzt. Wir bereiten uns zur Zeit intensiv darauf vor, alle unsere Hotels nach dem BREEAM In-Use Label zertifizieren zu lassen. BREEAM In-Use ein neues Nachhaltigkeitslabel, welches bereits bestehende Gebäude in den Kategorien Gebäude, Betrieb und Nutzung beurteilt. Das Tool ist Medienberichten zufolge kostengünstiger und eignet sich besser für den europäischen Markt als das original-britische Label BREEAM.
Aktuell sind in Deutschland 23 Premier Inn Hotels in Betrieb. Insgesamt hat sich die Marke bundesweit 69 Standorte mit über 12.000 Zimmern in mehr als 30 Grossstädten gesichert.
Die trotz Coronakrise erfolgende Expansion ist möglich, weil Whitbread bereits vor den jetzt emittierten Green Bonds Premier Inn Deutschland mit Kapital für neue Investments ausgestattet hat. So wurden weitere Investitionen in Höhe von rund 800 Millionen Pfund entweder bereits getätigt oder sind verbindlich zugesagt. Zusätzlich erfolgte im Jahr 2020 während der Corona-Krise über eine Anleihen-Ausgabe eine weitere Kapitalerhöhung von einer Milliarde Pfund für künftige Investitionen in den Märkten Deutschland und Grossbritannien. / kn