Heilbronn. In seiner heutigen Ausgabe widmet sich das hospitalityABC dem Begriff "Onboarding". Es erklärt Dr. Christian Buer, Professor für Internationales Management, Hospitality Real Estate & Development an der Hochschule Heilbronn, die die wöchentlichen Begriffe für hospitalityInside.com im Rahmen einer Kooperation erarbeitet. Die Hochschule verbindet aktiv Wissenschaft und Forschung mit Hotellerie und Gastronomie, auch durch das jährliche "Heilbronn Hospitality Symposium".
"Onboarding" lässt sich von "taking on board" ableiten und ist ein Begriff aus dem Personal- bzw. Talent-Management. Wörtlich ist damit das "An-Bord-Nehmen", also das Einstellen und die Aufnahme neuer Mitarbeiter, zu verstehen. Vor allem werden darunter alle Massnahmen und Prozesse innerhalb eines Unternehmens verstanden, welche die systematische Integration und Einarbeitung neuer Mitarbeiter fördern. Dabei bezieht sich der Onboarding-Prozess nicht nur auf fachliche, sondern auch auf kulturelle und soziale Aspekte innerhalb des neuen Arbeitsumfeldes.
Gerade in Zeiten des Arbeitskräfte- und Fachkräfte-Mangels, mit dem auch die Hospitality-Branche seit Jahren zu kämpfen hat, gewinnen Onboarding-Prozesse immer mehr an Bedeutung, da eine reine Akquisition von neuen Mitarbeitern nicht mehr ausreichend ist. Sobald ein neuer Mitarbeiter den Arbeitsvertrag unterschrieben hat, sollte im Optimalfall der Onboarding-Prozess mit dem Ziel beginnen, dass neue Mitarbeiter ihre volle Leistungsbereitschaft schnell erreichen, sich mit dem Unternehmen identifizieren und sich motiviert und zufrieden fühlen, um dem Unternehmen möglichst lange erhalten bleiben sowie ihr Wissen und Know-how miteinbringen.
Dabei sind gerade die ersten Tage und Wochen in einem neuen Unternehmen entscheidend für die zukünftige Entwicklung des Mitarbeiters und dessen Verbleib im Unternehmen. Desweiteren kann ein gut strukturiertes Onboarding dazu führen, dass Mitarbeiter ihr Unternehmen weiterempfehlen und somit weitere Fachkräfte gewonnen werden können. In der Hospitality-Branche haben vor allem kleinere Privatbetriebe noch Nachholbedarf, was einen strukturierten Onboarding-Prozess betrifft, was nicht selten auf fehlende Prozesse zurückzuführen ist.