Hotel Wertverluste geringer als erwartet
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Hotel-Wertverluste geringer als erwartet

London. Starke Umsatz-Rückgänge durch die Pandemie in Verbindung mit einer vorsichtigeren Kreditvergabe haben dazu geführt, dass der Wert von Hotels in Europa in den letzten 12 Monaten gesunken ist – aber nicht so stark wie zunächst erwartet.

Im Jahr des Ausbruchs der Covid-19-Pandemie sind die Hotelwerte im Durchschnitt zwischen 5 und 15% gegenüber dem Vorjahr gesunken. Dies ist ein Ergebnis des jährlichen "European Hotel Valuation Index", der von der Hotelberatung HVS London erstellt wird. HVS führte im Jahr 2020 rund 130 jährlich aktualisierte Hotel-Bewertungen durch, aus denen deutlich hervorging, dass nur eine kleine Anzahl von Objekten entweder grössere Wertverluste oder bei einigen einen leichten Anstieg verzeichnete, während rund 60% dieser Hotels einen Wertverlust zwischen 5 und 15% hinnehmen mussten.

Foto: unsplash lucas favre

Das vergangene Jahr folgte auf ein Jahrzehnt von Hotelwert-Steigerungen in ganz Europa, wobei 2019 ein durchschnittlicher Anstieg von 3% verzeichnet wurde – einige Objekte in Südeuropa allerdings einen Anstieg von 7% erlebten. Die weit verbreiteten Lockdowns im Jahr 2020, die dazu führten, dass ein Grossteil der Hotels in Europa geschlossen wurde, führten jedoch zu einem Rückgang des RevPAR um rund 70% im Vergleich zu dem des Jahres 2019.

"Die Auswirkungen der Pandemie auf den Cashflow und die Gewinne waren dramatisch, obwohl staatliche Unterstützung und Lohnkosten-Zuschüsse halfen, den Schlag zu mildern. Alle Hotel-Kategorien waren betroffen, besonders aber die gehobenen und luxuriösen Häuser, da sie tendenziell stärker von Gruppen- und Kongress-Nachfrage sowie internationalen Besuchern abhängig sind", kommentiert Mitautor des Berichts, Mattia Cavenati, Associate von HVS London.

Volatiles Osteuropa verliert stärker

Hotels in Gateway-Städten verzeichneten einen geringeren Rückgang, der entweder durch die politische und wirtschaftliche Stabilität des Landes, hohe Eintrittsbarrieren, eine gut diversifizierte Nachfragebasis oder umfangreiche staatliche Förderprogramme begünstigt wird. In diesem Umfeld sind die nord- und westeuropäischen Märkte gut positioniert, um von diesen Stärken zu profitieren. Weniger zentrale Märkte wie die in Osteuropa oder solche, die von volatileren politischen oder wirtschaftlichen Umständen betroffen sind, wie Russland und die Türkei, könnten kurz- bis mittelfristig als Investitionsmöglichkeit weniger attraktiv bleiben, was sich weiterhin dämpfend auf die Werte auswirkt.

"Während eine vollständige Erholung des Sektors erwartet wird, werden neu entdeckte betriebliche Effizienzen wie agilere Belegschaften, ein stärkerer Einsatz von Technologie und die Umnutzung von Flächen die operative Hebelwirkung verbessern, wenn sich die Nachfrage und die Erträge erholen. Die Werte werden durch rendite-hungrige Fonds, die Kapital bereitstellen, gesteigert, was Wettbewerb schafft und dazu beiträgt, die Verkaufspreise aufrechtzuerhalten", fügt der Mitautor des Berichts, Simon Hultén, Senior Associate bei HVS London, hinzu.

"Hotels mit schwachen Business-Angeboten werden wahrscheinlich umgewidmet oder neu erfunden werden müssen, aber das starke Investoren-Interesse und das Gewicht des Kapitals jagen weiterhin Objekte mit gutem Potenzial und in guten Lagen, was die Nachfrage nach Deals mit realistischen Preisen antreibt und das Ausmass der Preisabschläge begrenzt", ergänzt Sophie Perret, Senior Director bei HVS London. - Zum kostenlosen Download des 2020 European Hotel Valuation Index geht es hier. / red

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