Hoteliers spielen Sie mit Social Commerce Amsterdamer Unternehmen hilft westlichen Hotels bei Online Präsenz in China
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Hoteliers, spielen Sie mit Social Commerce!

Amsterdamer Unternehmen hilft westlichen Hotels bei Online-Präsenz in China

Chinesen orientieren sich an den Erlebnissen ihrer Freunde und an Bewertungen. Dann erst buchen sie, z.B. einen City-Trip nach Amsterdam. Das ist 'Social Commerce'.  

Amsterdam. "Chinesische Reisende suchen nach inspirierenden Online-Inhalten und vertrauen Bewertungen", sagt Quinten Kemp, Mitbegründer und Managing Director China e-Commerce and Payments bei NextportChina mit Sitz in Amsterdam. Ihr Kerngeschäft besteht im Wesentlichen darin, westlichen Unternehmen dabei zu helfen, eine Online-Präsenz in China aufzubauen. Europäische Hoteliers könnten aus "Social Commerce" grossen Nutzen ziehen, betont er in einem Interview mit Sarah Douag und betont die Bedeutung der Akzeptanz chinesischer Zahlungsmethoden.

Quinten, könnten Sie die Tätigkeit Ihres Unternehmens und seine Relevanz für chinesische Reisende beschreiben?

NextportChina wurde vor fünf Jahren gegründet. Sie ist die erste und führende chinesische Agentur für digitales Marketing in den Benelux-Ländern. Unser Kerngeschäft ist es, westlichen Unternehmen dabei zu helfen, ihre Online-Präsenz in China auszubauen. Wir helfen ihnen beim Einstieg ins chinesische Internet, über lokale Kanäle, Kampagnen auf WeChat, auf der Microblogging-Website Weibo und der Suchmaschine Baidu.

Wir haben ein Team von zehn sehr kreativen Chinesen, die den Hebel dieser Plattformen verstehen und lokale Kanäle nutzen, um sehr spezifische Kunden zu erreichen. Wir haben immer mehr Kunden in der Reisebranche, aber auch im Export-Bereich sowie im Bildungsbereich.

Ich höre viel über "Social Commerce", wie würden Sie das definieren?

Die Bevölkerung in China ist unbestreitbar digital versiert. Sie nutzen WeChat, Weibo, Alipay, etc. für fast alles im Alltag, vom Kaffeekauf bis zur Urlaubsbuchung. Was sie daran lieben, ist natürlich die Einfachheit, aber am wichtigsten ist, dass sie gerne ihre Erlebnisse austauschen. Wenn es z.B. um Reisen geht, posten die Leute ihre Erfahrungen gerne auf WeChat oder auf Qyer. Text, Bilder, Videos, Reviews... sie teilen alles online und vertrauen den Bewertungen von Menschen, die sie kennen, und von anderen.

Quinten Kemp: Portale wie WeChat, Weibo oder Alipay entscheiden über fast alles im Alltag, vom Kaffeekauf bis zur Urlaubsbuchung.

Wie kann "Social Commerce" zu einem Vorteil für europäische Hoteliers werden, die ihre Marken-Bekanntheit in China steigern wollen?

Traditionell legen Hoteliers ihren Glauben in die Hände von OTAs, die ihren Vertrieb händeln. In China wäre das wahrscheinlich Ctrip, wo Reisende oft Reviews posten. Bewertungen sind entscheidend und ein Unternehmen wie Airbnb ist deshalb in China sehr erfolgreich. Sie teilen inspirierende Geschichten von Vermietern und Reisenden, aber auch Erlebnisse. Chinesische Reisende suchen immer nach Inspiration.

Das ist es, was sie wollen, Inspiration?

Ja, und glauben Sie mir, es ist nicht einfach. PR-Inhalte sind nicht gut genug, weil chinesische Reisende ihre Zeit nicht mit einfachen kommerziellen Inhalten verschwenden. Wenn Sie bei WeChat z.B. erfolgreich sein wollen, stellt sich die Frage: Wie heben Sie sich ab? Es gibt so viele Inhalte auf dieser Plattform, dass es schwierig ist, aufzufallen. Dann kommen unsere Teams ins Spiel. Wir wissen, wer die Zielgruppe ist, wir verstehen die Kultur sehr gut, auch die lokalen Trends, und wir spielen darauf mit spezifischen Inhalten.

Chinesische Konsumenten werden einem Hotel auf dem offiziellen WeChat-Account nur folgen, wenn sie einen Mehrwert daraus ziehen können. Z.B. inspirierende Geschichten, kostenlose Treuepunkte, spezielle Rabatte oder personalisierte Angebote, aber auch Funktionalitäten innerhalb der App, die das Erlebnis nahtlos machen. Sie sind sehr sensibel für Chinesen-freundliche Dienstleistungen und werden eine Marke bevorzugen, die diesen Komfort bietet.

Ich schätze, dass die Akzeptanz von Zahlungsmethoden wie Alipay oder WeChat Pay für viele Konsumenten bequem ist?

Auf jeden Fall. Wenn Menschen reisen, fühlen sie sich vielleicht etwas unsicher, und zu wissen, dass sie ihr Zimmer, Abendessen, Souvenirs oder Einkäufe wie zu Hause bezahlen können, ist beruhigend und bringt ein gewisses Mass an Komfort. Es mag trivial erscheinen, aber Alipay und WeChat Pay werden zunehmend von Reisenden in Betracht gezogen, und jeder kleine Schritt, den ein Unternehmen unternimmt, um Reisenden eine Reise zu erleichtern, wird einen grossen Unterschied machen.

Wir haben es bei unseren eigenen Kunden gesehen. Wir haben in einem grossen Mode-Outlet am Flughafen Schiphol, im Nationalpark De Hoge Veluwe und an anderen grossen Attraktionen eine ganze Reihe Chinesen-freundlicher Services bereitgestellt, und die Besucher sind begeistert. Sie erkennen, dass Sie sich für sie einsetzen und lassen es andere wissen.

Würden Sie sagen, dass Hotels auch darin gut sind?

Wie gesagt, Hotels verlassen sich beim Verkauf hauptsächlich auf OTAs, die sie daran hindern, die Botschaft, die sie an ihre künftigen Gäste weitergeben wollen, zu personalisieren; sie müssen dafür auch nochi ihre Margen in substantieller Weise opfern. Mir ist aufgefallen, dass AccorHotels einen WeChat-Kanal mit drei Menü-Funktionen hat: Marke, Service und den WeChat-Shop. Sie veröffentlichen regelmässig Inhalte, aber es ist alles geschäftlich bedingt. Die Themen umfassen Marken-Nachrichten, Promotions, Events und sehen aus, als wären sie aus Pressemitteilungen extrahiert worden. Von dem, was ich verstehe, ist ihre Strategie zu versuchen, chinesische Gäste dazu zu bringen, die native IOS/Android-App herunterzuladen und von dort zu buchen.... es sieht nicht nach einer guten Praxis aus.

Was könnten Sie tun, um Hoteliers zu helfen, das Richtige zu tun?

Wir können viel tun, aber es bedarf des Engagements des Top-Managements, um jeden Aspekt des Geschäfts, einschliesslich Marketing, Infrastruktur und Bezahlung, anzupassen, was einige technische Entwicklungen mit sich bringt. Für unabhängige Hotels können wir eine strategische Roadmap für den Erfolg in China entwickeln, indem wir spezielle Online- und Offline-Services implementieren.

Es gibt ein paar Dinge, die ein Hotel tun kann, um sein Hotel "Chinese ready" zu machen, wir können dabei helfen. In den Benelux-Ländern haben wir sie trainiert und auf die Chancen in China aufmerksam gemacht. Es gibt keinen anderen Markt wie China auf der Welt mit solch einer so grossen Bevölkerung und einem brennenden Wunsch nach Reisen.

Danke für Ihre Zeit, Quinten.

Das Interview führte Sarah Douag.

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