Hotelwerte in Italien 2020 Erst Anstieg dann Abstieg
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Hotelwerte in Italien 2020: Erst Anstieg, dann Abstieg

Rimini. Während die als Italiens "Big 4" bekannten Städte den mit Abstand grössten Anteil des Gesamtwerts aller Stadthotels ausmachen, ist die Emilia Romagna zweifellos die Königin unter den Sonnen- und Strand-Standorten. Auf der Basis dieser Vor-Covid-Daten erwarten Experten nun einen sigifikanten Preisrückgang.

Bei den Berghotels ragt Trentino Alto-Adige heraus. Aber wenn man das gesamte italienische Hotel-Portfolio von insgesamt 117 Milliarden Euro betrachtet, dann ist die Lombardei mit insgesamt 8,2 Milliarden Euro auf dem 3-Sterne-Markt, 19,3 Milliarden Euro im 4-Sterne-Segment und 5,7 Milliarden Euro im 5-Sterne-Segment die Region mit dem grössten Immobilienwert-Anteil in jedem der drei Hauptsegmente. Die Daten stammen aus den Vor-Covid-Datenbanken von World Capital und PKF hotelexperts.

Sowohl World Capital als auch PKF hotelexperts nahmen an der zweiten Italian Hospitality Investment Conference teil, die von Thrends and Teamwork in Rimini organisiert wurde. Dort stellten sie den "Italian Real Estate Hotel Value Report" vor, ihren Bericht über den Wert italienischer Hotel-Immobilien, der in Zusammenarbeit mit den Hotel- und Immobilien-Vereinigungen Confindustria Alberghi und Assoimmobiliare und der Royal Institution of Chartered Surveyors erstellt wurde.

Rocco Forte Hotelde Russie  in Rom. Alle Hotel-Immobilien, vor allem in den Top 4-Cities Italiens, werden an Wert verlieren, sagen Experten.Foto: map

Der Bericht analysiert Hotelwerte in der Vor-Covid-Zeit, erfasst 3-, 4- und 5-Sterne-Betriebe an 266 italienischen Tourismuszielen im ganzen Land und unterteilt sie in die Bereiche Sonne & Strand, Berge und Stadt. Alle Hotels wurden auf der Grundlage vergleichbarer vergangener Transaktionen und ihren Einnahmen bewertet, was den aktuellen und zukünftigen Cashflow von Hotels vor dem Hintergrund verschiedener Nachfrage-Szenarien neu definiert.

Investoren für Cortina

Im Bereich Sonne & Strand wurden 152 Standorte mit einem Gesamtwert von 18,7 Milliarden Euro untersucht. Das grösste Angebot bietet in dem Bericht die Emilia Romagna mit beinahe 79.000 Zimmern. Der 3-Sterne-Wert pro Zimmer liegt hier bei 47.000 Euro. Im 4-Sterne-Segment steigt dieser Wert auf 89.000 Euro und im 5-Sterne-Segment noch einmal auf 168.000 Euro.

Im Bereich Berge untersuchten PKF und World Capital Standorte mit einem Hotelwert von 3,7 Milliarden Euro. In diesem Fall ist Trentino Alto-Adige mit mehr als 20.000 Zimmern in dem Bericht am stärksten vertreten. Dort liegt der Wert pro Zimmer im 3-Sterne-Segment bei durchschnittliche 73.000 Euro, im 4-Sterne- bei 129.000 Euro und im 5-Sterne-Segment bei 238.000 Euro. Hier ist aber auch der Fall Cortina d'Ampezzo in Venetien erwähnenswert.

Die Alpenstadt wird zusammen mit Mailand Austragungsort der Olympischen Winterspiele 2026 sein und erfährt daher verstärktes Interesse von Hotel-Investoren. Nach heutigem Stand zählt die Stadt 839 Zimmer im 3-Sterne-Segment, 786 im 4-Sterne- und 355 im 5-Sterne-Segment, und sie ist die einzige Destination in den venetischen Bergen, die sich eines luxuriösen Hotelangebots rühmen kann.

Schliesslich wirft der Bericht noch einen Blick auf 71 urbane Destinationen mit Immobilien im Wert von insgesamt 36,8 Milliarden Euro. Interessant ist hier, dass im Bereich der Städte Rom allein 34,4% des gesamten Hotel-Immobilienwerts ausmacht, was 12,7 Milliarden Euro entspricht. Nach der Ewigen Stadt folgen Mailand mit 6,8 Milliarden Euro, Venedig mit 5,9 Milliarden Euro und schliesslich Florenz mit 3,4 Milliarden Euro. Insgesamt machen die "Big 4" in Italien 78% des Gesamtwerts des analysierten Clusters aus.

Werte werden sinken

"Es liegt auf der Hand, dass unsere Schätzung durch die Auswirkungen der Pandemie zwangsläufig Änderungen unterworfen ist. Allerdings ist es noch zu früh, um sagen zu können, was genau passieren wird. Wir gehen sogar davon aus, dass wir Wertverluste von 17 bis 30% erleben werden, die von den Gegebenheiten jedes einzelnen Marktes abhängen werden", betonte Giorgio Bianchi, Director und Head Italia von PKF hotelexperts.

"Im vergangenen Sommer verzeichneten die Berg-Destinationen beispielsweise einen ansteigenden Trend, während selbst Standorte an der Küste hohe Widerstandsfähigkeit zeigten. Ungeachtet dessen haben unseren Daten zufolge 3-Sterne-Hotels in den Bergen in den letzten Monaten einen Wertverlust von etwa 23% verzeichnet, während 4- und 5-Sterne-Häuser die Covid-19-Effekte augenscheinlich besser verkraften, insbesondere jene an den attraktivsten Standorten. An Strand- und Sonnen-Destinationen dagegen leiden die 5-Sterne-Hotels am meisten, während die 3- und 4-Sterne-Häuser hier eine grössere Widerstandsfähigkeit zeigen. Letzten Endes bilden jedoch die Stadthotels zweifellos den am stärksten betroffenen Bereich, da die Nachfrage aus dem Ausland nahezu vollständig verschwunden ist." / Massimiliano Sarti

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