Initiative Weniger CO2 auf dem Teller
HI+

Initiative: Weniger CO2 auf dem Teller

Wien. Mit einem "Klimateller" sollen österreichische Hoteliers künftig die klimafreundlichsten Speisen servieren. Er reduziert Emissionen. Die Branche bereitet jährlich 450 Millionen Essen zu.

Das österreichische Klimaschutz-Ministerium und die Österreichische Hoteliervereinigung haben die Initiative "Klimateller" ins Leben gerufen. Wobei die Teilnehmer keineswegs auf die ÖHV-Betriebe beschränkt sein soll. "Je mehr mitmachen, desto besser", steht für die scheidende ÖHV-Präsidentin Michaela Reitterer fest, in deren erstem klimaneutralen Wiener Stadthotel, dem Boutiquehotel Stadthalle, die neue Initiative präsentiert wurde. "Wir wollen in Österreichs Hotels das klimafreundlichste Speise- und Getränkeangebot. Mit dem Klimateller werden vegetarische bzw. vegane, bio, regionale und saisonale Schmankerl zu Fixstartern in der Hotelküche", gab Klimaschutz-Ministerin Leonore Gewessler das Ziel vor.

Motel One News von gestern: Den Bio- und Fairtrade-Produkten auf dem Frühstücksbuffet folgt nun in allen deutschen und österreichischen Hotels die Erweiterung des Urban Bio Breakfast: Jetzt kommen noch mehr vegane Alternativen dazu. Der Preis erhöht sich auf 13,50 Euro.Foto: Nadine Rupp

Hintergrund ist ein dramatischer Wert: "20 bis 30 Prozent der CO2-Emissionen Österreichs sind auf die Art und Weise zurückzuführen, wie wir uns ernähren", sagt Gewessler. Der Fleischkonsum betrage in Österreich ein Vielfaches der WHO-empfehlung. Nun soll auch das Hotel mithelfen, dies zu reduzieren. So wie schon bei den öffentlichen Einrichtungen ein "Aktionsplan für nachhaltige Beschaffung" im Laufen sei und erste Erfolge gebracht hat. Die Dimension der Hotellerie solle nicht unterschätzt werden, denn rund 450 Millionen Essen werden jährlich von Hotels in Österreich serviert.

Einfach ausprobieren

Reitterer geht es dabei nicht um grossartige Berechnungen des "Fussabdrucks". Schliesslich sei es dem Gast zahlenmässig egal. "Aber wir wollen Zeichen setzen. Bei unserem Frühstücksbuffet kommen auch Fleischtiger auf die Idee, mal das vegane Angebot zu kosten. Ähnliche Erfahrungen hat etwa das Bio-Hotel Daberer mit seinem Veggie-Table jeden Mittwoch gemacht."

Oft seien es die kleinen Schritte – und aus eigener Erfahrung weiss sie, dass man sich auch als Hotelier mal vergaloppieren kann. Etwa als sie beschloss, keine Südfrüchte mehr am Frühstücksbuffet anzubieten. Aber ohne Orangensaft und Bananen wird das Buffet nicht akzeptiert. "Man kann's ja 14 Tage probieren – und dann muss man halt wieder einen kleinen Schritt zurück machen. Wir haben jetzt halt Fairtrade-Bio-Orangen und unser Kaffee wird mit dem Segelfrachter transportiert."

In einem ersten Schritt der neuen Zusammenarbeit mit dem Klimaschutz-Ministerium werden die Hoteliers und F&B-Verantwortlichen der 1.600 Mitgliedsbetriebe überzeugt: Informiert wird online, in 14tägigen Newslettern, mit Videos und Informationsveranstaltungen im gesamten Land inklusive Best Practices, die zum Umstieg anregen. Es gebe so viele gute Ideen und überzeugende Konzepte in den Betrieben. Die ÖHV wolle sie in die Breite tragen. / Fred Fettner

{"host":"www.hospitalityinside.com","user-agent":"Mozilla/5.0 AppleWebKit/537.36 (KHTML, like Gecko; compatible; ClaudeBot/1.0; +claudebot@anthropic.com)","accept":"*/*","x-forwarded-for":"3.143.4.181","x-forwarded-host":"www.hospitalityinside.com","x-forwarded-port":"443","x-forwarded-proto":"https","x-forwarded-server":"d9311dca5b36","x-real-ip":"3.143.4.181","accept-encoding":"gzip"}REACT_APP_OVERWRITE_FRONTEND_HOST:hospitalityinside.com &&& REACT_APP_GRAPHQL_ENDPOINT:http://app/api/v1