Mailand. Gabetti Property Solutions hat vor Kurzem den zigsten Bericht zum Hotel-Immobilienmarkt in Italien veröffentlicht. Das Interesse der Investoren verändert sich und zielt nicht länger nur auf Upscale- und Luxus-Immobilien ab, sondern zieht nun auch alternative und trendige Unterkünfte in Betracht, wie beispielsweise Design-Hostels und Studenten-Unterkünfte.
Obwohl sich die Daten und Zahlen oftmals von einer Gabetti-Studie zur nächsten unterscheiden, zeigt die Zunahme dezidierter Studien aber deutlich, dass sich Hotel-Investitionen inzwischen auch in Italien etabliert haben.
Laut Daten von Gabetti Property Solutions sind die Transaktions-Werte in der Hotellerie in Italien in letzter Zeit ständig gestiegen, von einem Jahres-Gesamtvolumen von 594 Millionen Euro 2014 auf 1,18 Milliarden Euro 2017. Rom, Mailand, Florenz und Venedig waren weiterhin die Hauptziele der Investoren. Einige Transaktionen zielten jedoch auch auf Resort-Ketten an Urlaubs-Destinationen ab.
53% des Kapitals kamen aus dem Ausland: Investoren aus Frankreich, den USA und Grossbritannien übernahmen den Löwenanteil von 66% der internationalen Gesamt-Investitionen. Zuvor lag Katar an erster Stelle sowie Russland. Letztes Jahr wurden insgesamt 9.800 Zimmer verkauft. Diese waren ziemlich gleichmässig über das Land verteilt: 37% in Mittelitalien, 36% im Süden und 27% im Norden. Die begehrtesten Regionen unter den Investoren waren Latium, gefolgt von der Toskana, Apulien und der Lombardei.
Design-Hostels ziehen 13,5% der Investitionen auf sich
In den letzten Jahren ist ausserdem der Wert der Investitionen in Hotel-Portfolios gestiegen. Damit zusammenhängende Transaktionen stiegen von 44 Millionen im Jahr 2014 über 180 Millionen in 2015 auf 666 bzw. 643 Millionen Euro in den Jahren 2016 und 2017, was 62,2 % und 54,3% der Gesamt-Investitionen entsprach. Die grosse Mehrheit der Transaktionen betrafen nach wie vor 4 und 5 Sterne-Hotels, die 80% des gesamten Beherbergungs-Transaktions-Volumens im Jahr 2017 ausmachten. Ihr Anteil war allerdings im Zeitraum zwischen 2014 und 2016 viel höher. Letztes Jahr nahm das Interesse an alternativen, trendigen Beherbergungs-Immobilien zu, wie beispielsweise Design-Hostels an strategisch günstigen Standorten, die rund 13,5% aller Investitionen auf sich verbuchen konnten.
Dieser Trend wird durch ein Interview von Charlie MacGregor im "Il Sole 24 Ore" bestätigt. Als er von seinen zukünftigen Entwicklungs-Projekten berichtete, gab der Gründer der The Student Hotel-Gruppe mit Sitz in Amsterdam bekannt, dass Italien in naher Zukunft das Hauptziel seiner Gruppe sein wird. Die Marke, die bereits in Florenz vertreten ist und die Konzepte Hotel, Hostel und Studenten-Unterkünfte unter einem Dach vereint, wird schon bald weitere Häuser in Rom, Bologna und erneut in Florenz eröffnen. Das Ziel ist, bis spätestens Ende 2021 über 13 The Student Hotels in Italien zu verfügen. Weitere interessante Destinationen sind Turin, Neapel, Siena, Pisa und Mailand, selbst wenn es in letzterem Fall "sehr schwierig ist, das richtige Gebäude zum richtigen Preis zu finden".
Das Interesse an Studenten-Unterkünften kommt allerdings nicht von ungefähr. Laut dem Beratungs-Unternehmen Student Marketing ist Rom die Stadt in Europa, mit dem grössten Mangel an Angeboten in diesem Segment: Das Angebot deckt nur 2% der gesamten Nachfrage. Ähnlich ist es in Mailand, wo Studenten-Unterkünfte lediglich 3% des Angebots ausmachen, gefolgt von Turin, Florenz und Bologna mit jeweils 5%.
Den vollständigen Bericht finden Sie im angehängten PDF. / MAS