Italien: Ketten Hotels werden internationaler und lifestylisher
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Italien: Ketten-Hotels werden internationaler und "lifestylisher"

Mailand. Hotel-Ketten weiten ihre Präsenz in Italien nach wie vor langsam aus, während sich die nationale Hotellerie immer mehr auf die internationale Nachfrage konzentriert und sich dadurch aus der Abhängigkeit der weniger starken nationalen Wirtschaftsleistung befreit.

Bisher scheinen zumindest die Langzeit-Trends seit 2018 ihren Wendepunkt erreicht zu haben. Nach einer langen Wachstums-Periode, der allgemein stabile Zahlen folgten, hat die durchschnittliche Grösse von Marken-Hotels innerhalb eines Jahres von 110 auf 108 Zimmer abgenommen. Ein Umschwung, der die wachsende Verbreitung neuer Lifestyle-Konzepte im Land widerspiegelt, die häufig aus dem Ausland ins Land schwappen und meist Boutique-Hotels mit 4 Sternen betreffen. Alle Projekte konzentrieren sich auf flexibleren Rum und sich deutlich differenziertere Produkte anstatt auf grosse Häuser mit hunderten von Zimmern.

Dies sind nur einige der wichtigsten Ergebnisse der neuesten Ausgabe des jährlichen "Horwath HTL Chains Report", der auch die Ketten-Landschaft in der Hotellerie Italiens näher beleuchtet. Weitere wichtige Infos daraus sind folgende:

Schnellere Zimmer-Penetration

Anfang 2019 gab es 1.600 Ketten-Hotels in Italien. Dies entspricht einem robusten Anstieg von +6,5% im Vergleich zum Vorjahr, was auch in der gestiegenen Zahl von Ketten-Zimmern zu sehen ist.

Die Durchdringung von Ketten-Hotels im Vergleich zum Gesamt-Markt Italien beträgt 4,8%, während die Penetration von Ketten-Zimmern auf 15,8% gestiegen ist. Letztere Zahl lag somit 2,6 Prozentpunkte höher als 2013, dem ersten Jahr, in dem der Horwath HTL Report Italien veröffentlicht wurde. Ausserdem fällt die Durchdringung von Marken-Häusern in den obersten Segmenten wesentlich höher aus und erreicht 50% im Upper Upscale & Luxury Segment sowie 33% bei den Upscale Hotel-Gruppen.

In Rom herrscht die grösste Marken-Dichte mit insgesamt 20.782 Marken-Zimmern. Danach folgen Mailand mit 15.061 Zimmern, Venedig mit 5.955, Florenz mit 4.967 und Bologna mit 3.441 Zimmern. Die Ketten sind in 468 Destinationen in Italien anzutreffen. Wenn man jedoch die Marken-Verteilung pro Region betrachtet, dann hat die Lombardei die Nase vorn, gefolgt von Latium, Veneto und Emilia-Romagna.

Das beliebteste Geschäftsmodell ist hier nach wie vor Eigentum, was auf 38% aller Marken-Hotels zutrifft, die Zahl der Franchise-Verträge ist von 25% auf 20% zurückgegangen, während Management-Verträge nach wie vor selten sind.

Nationales und internationales Angebot wächst

Die nationalen Ketten überwiegen zwar nach wie vor, aber sie gehen immer häufiger Partnerschaften mit internationalen Betreibern ein. Die Anzahl der White Label-Hotels ist innerhalb eines Jahres von 50 auf 76 gestiegen und macht inzwischen rund 5% aller Marken-Häuser aus.

Der nationale Markt wird nach wie vor von einer Vielzahl kleiner nationaler Ketten beherrscht. Die Anzahl aktiver Marken stieg zwischen 2017 und 2018 von 227 auf 240, wodurch Italien in Europa inzwischen nach Spanien das Land mit den meisten Ketten ist.

Die Pipeline für Marken-Zimmer für den Zeitraum 2019-2022 schliesst 15.651 Einheiten von 118 neuen Hotels mit ein. Die meisten von ihnen werden im Midscale- und Upscale-Segment eröffnet, während 60% von ihnen internationalen Marken angehören werden. Allerdings sollte hier erwähnt werden, dass kleine nationale Gruppen ihre Entwicklungs-Pläne nicht so häufig und detailliert preisgeben wie grosse internationale Unternehmen. Deshalb kann man davon ausgehen, dass diese Zahlen nach wie vor steigen werden, insbesondere im Hinblick auf italienische Marken-Expansions-Programme.

Die Macht der Top Ten

Mit insgesamt 112 Milliarden Euro im Jahr 2017 ist die Hotel- und Restaurant-Branche nach der Finanzkrise stark gewachsen und nur teilweise dem langsameren BIP-Wachstum gefolgt. Diese gute Leistung hängt stark von der Nachfrage aus dem Ausland ab, die die nationale Nachfrage, die sich eher mit den BIP-Trends deckt, ausgleicht. Die inländischen Übernachtungen haben sich in den letzten 10 Jahren kaum verändert, während die Übernachtungen aus dem Ausland um 20% zulegen konnten. Im gleichen Zeitraum ist das BIP Italiens um 6% gewachsen.

Diesmal hatte Horwath HTL zusätzlich eine spezielle Umfrage unter den zehn wichtigsten nationalen Ketten durchgeführt., basierend auf den offiziellen Betriebserträgen 2017. Zu dieser Gruppe gehören Starhotels, UNA, Aeroviaggi, ITI Hotels, TH Resorts, Delphina, Blu Hotels, Bluserena und JSH and Parc Hotels Italia, in dieser Reihenfolge. Diese Gruppe macht rund 30% der nationalen und 20% der Ketten-Zimmer insgesamt in Italien aus.

Der aggregierte Umsatz dieser Ketten belief sich 2017 auf 0,87 Milliarden Euro, wird 2020 aber sicherlich die Schwelle von einer Milliarde Euro knacken. Um diese Zahlen in Relation zu setzen, sollte hier erwähnt werden, dass die Hilton Corporation 2017 einen Gesamt-Umsatz von 9,2 Milliarden Dollar erzielte.

Den Bericht "Italy Hotels & Chains Report 2019" finden Sie im angehängten PDF. / MAS

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