Käufer von Ferienimmobilien sind liquide
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Käufer von Ferien-Immobilien sind liquide

Frankfurt/Main. Ferien-Immobilien sind bei deutschen Käufern beliebt. Doch in welchen Ländern und Regionen investiert wird, hängt nicht zuletzt vom beabsichtigten Investitionsvolumen ab. Eine Studie hat das Kaufverhalten der Deutschen unter die Lupe genommen.

Ins Ferienhaus statt auf die Bank – das überlegt sich nach einem schönen Sommerurlaub so mancher Deutsche für sein Erspartes. Per Gäste-Vermietung lässt sich der Immobilienkauf zudem refinanzieren und bietet ein stetiges Zubrot. Deutschlands Ferienhausportal FeWo-direkt hat sich mit den Beweggründen der verschiedenen Käufergruppen für ihre Kauf-Entscheidung auseinandergesetzt.

Käufer, die mit einem Budget von bis zu 100.000 Euro auf der Suche nach einem Ferienhaus oder einer -wohnung sind, werden laut der FeWo-direkt Marktstudie "Private Ferienimmobilien 2017" zu zwei Dritteln im Inland fündig. Die Küsten-Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein liegen dabei klar im Fokus der Käufer. Im europäischen Ausland investieren rund 34 Prozent mit einer eingesetzten Summe von bis zu 100.000 Euro, vornehmlich auf Mallorca, Lanzarote oder an der Costa Blanca. In Italien sind die beliebtesten Standorte für einen günstigen Ferienhaus-Erwerb Sizilien, die Toskana und Apulien.

Bei Ferien-Immobilien mit einem Erwerbspreis ab 250.000 Euro zeigt sich eine leichte Verschiebung: 43 Prozent der deutschen Eigentümer investieren im Inland, vorrangig in Bayern, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein. Knapp über die Hälfte kauft hochpreisige Objekte am liebsten im europäischen Ausland, auch hier insbesondere auf Mallorca oder an der Costa Blanca. In Italien sind die bevorzugten Investitionsgebiete die Toskana oder das Piemont – in Österreich wird vor allem im Salzburger Land, in der Schweiz in Graubünden oder dem Wallis gekauft.

Kaufmotive weitgehend identisch

Vor allem Besitzer hochpreisiger Ferien-Immobilien verbringen selbst Zeit in ihrem Ferienhaus – 63 Prozent nutzen dieses regelmässig für den eigenen Urlaub, jeder Vierte sogar bis zu vier Wochen lang. Günstigere Ferienimmobilien werden dagegen weniger als eigenes Urlaubsdomizil genutzt. Knapp die Hälfte aller Besitzer mit einer Ferienunterkunft in dieser Preislage nutzt die Immobilie gar nicht selbst, ein Viertel verbringt maximal drei Wochen pro Jahr im eigenen Urlaubsheim.

Altersvorsorge, Eigennutzung und Vermietung sowie die Gewinn-Erwirtschaftung – die Kaufmotive zeigen wenige Unterschiede im Zusammenhang mit der Investitionssumme. Erst bei den konkreten Entscheidungskriterien für einen Kauf sind verschiedene Präferenzen zu erkennen.

So wird der Kaufpreis einer Ferien-Immobilie bei einer Investitionssumme von bis zu 100.000 Euro als wichtiger eingestuft als bei einem Kauf im Hochpreis-Segment ab 250.000 Euro. Das Urlaubsland sowie die konkrete Region sind hingegen für Investoren niedrigerer Kaufsummen von geringerer Bedeutung, genauso wie auch die Ausstattung der Ferien-Immobilie. Eine höhere Wertschätzung für eine gute Ausstattung als auch für die Region, in der erworben wird, zeigen hingegen Käufer teurerer Ferienimmobilien. Für sie sind auch das Vermietungspotenzial und das Wiederverkaufspotenzial eines Objekts von grösserer Bedeutung. Am deutlichsten wird dies, wenn es um den Wiederverkauf geht – hier besteht eine Differenz von 15 Prozentpunkten zu Immobilien-Käufern mit einem Budget von bis 100.000 Euro.

Mit Blick auf die Kaufmotive ist dementsprechend festzustellen, dass Käufer im Niedrigpreis-Segment zwar stärker als in anderen Preisgruppen für ihre Altersvorsorge und für eine Gewinn-Erwirtschaftung kaufen, diese Beweggründe jedoch nur zum Teil eine Rolle bei der Kauf-Entscheidung spielen.

Unterschiede bei der Finanzierung

In Bezug auf die Finanzierung eines eigenen Urlaubsheimes ist zu erkennen, dass günstigere Ferien-Immobilien mit bis zu 100.000 Euro Erwerbssumme verstärkt durch den ausschliesslichen Einsatz von Eigenkapital sowie durch Eigen- und Fremdkapital finanziert werden. Drei Viertel der Käufer dieser Ferien-Immobilien verfügen über ein monatliches Netto-Haushaltseinkommen von weniger als 5.000 Euro, ein Drittel verfügt gar über weniger als 3.000 Euro.

Im Gegensatz dazu können Käufer hochpreisiger Ferienhäuser ab 250.000 Euro zu zwei Dritteln auf bis zu 8.000 Euro Netto-Haushaltseinkommen im Monat zurückgreifen. Bei diesen ist auch der Anteil der Mischfinanzierung höher. Objekte beider Preisgruppen werden sehr selten mittels eines hundertprozentigen Darlehens bezahlt.

Zur Studie: Die Daten zur Marktstudie über private Ferienimmobilien werden jährlich im Rahmen einer Online-Befragung von FeWo-direkt in Kooperation mit Engel & Völkers erhoben, um eine Analyse des privaten Ferienhausmarktes vorzunehmen. Die "Marktstudie private Ferienimmobilien 2017" wurde von der dwif Consulting GmbH für die beiden Unternehmen durchgeführt. Im März 2017 wurden dafür 2.972 Eigentümer von Ferienimmobilien zu Themen rund um den Kauf von Ferienhäusern und -wohnungen, die Finanzierung der entsprechenden Objekte sowie deren Nutzung als Vermietungsobjekt befragt. / red

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