Genf. Am 14. Dezember 2020 war die Ära von Martin Smura als CEO von Kempinski vorbei. Jetzt ist Aufräumen angesagt.
Der aktuelle Interims-CEO Bernold Schroeder ist seit Mai 2017 als COO bei Kempinski; er ist zudem Mitglied des Vorstands der Kempinski AG und stellvertretender Vorsitzender des Management Boards. Er kennt damit das Unternehmen und seine Feinheiten. Zum aktuellen Stand der Entwicklung seit Smuras Abgang möchte sich Schroeder momentan nicht äussern. Insider berichten, dass sich jetzt die Anwälte mit der Ära Smura befassen.
Personelle Bewegung
Seit der Berichterstattung von HospitalityInside im Dezember gab es sehr viele Reaktionen und weitere Informationen aus dem Markt zu den Geschehnissen in den eineinhalb Jahren von Martin Smuras Geschäftsführung. Danach war er so gut wie nie im Büro, vermied interne Meetings und pflegte offenbar eine enge Kommunikation mit den Mitarbeitern, die er selbst neu eingestellt hatte. Von diesen haben vier Personen das Unternehmen bereits verlassen, darunter Wilhelm Weber, Vice President Global Revenue and Digital Strategy, und Julia Massey, Vice President Global Sustainability. Ihr Ehemann Stewart Massey ist Geschäftsführer der Premier Asset Management GmbH, vormals Castlewood Hotels und Resort Deutschland GmbH, die Martin Smura 2018 gegründet hatte.
Zuverlässigen Quellen zufolge hat sich mit dem Tag von Smuras Entlassung auch CFO Dr. Peter Fiedler krank gemeldet. Er war im Oktober 2020 eingestellt worden.
Ob Smuras geplanter Deal, im Dreieck mit dem Investor – der Moustafa Group Holding aus Kairo – drei hochwertige Dorint-Hotels zu Kempinski-Luxushotels zu machen, überhaupt zustande kommt, bleibt vorerst noch komplett offen. Auch in der Rückabwicklung des Deals mit der Investment-Gruppe 12.18 geht momentan nicht viel weiter. 12.18-Geschäftsführer Jörg Lindner hat auf die HospitalityInside-Anfrage vom 14. Dezember 2020 auf jeden Fall bis heute nicht geantwortet.
Klar ist: Bernold Schroeder muss jetzt, im ersten Quartal, Scherben zusammenkehren und gleichzeitig das Unternehmen weiter voran und sicher durch die Pandemie bringen. Kempinski-Kenner berichten, es stehen Verhandlungen für neue Kempinski Hotels an wie auch die Verlängerung bestehender Verträge. / map