Kinder im 5 Sterne Himmel Das Falkensteiner Family Hotel Montafon startete mit einer Mega Resonanz
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Kinder im 5-Sterne-Himmel

Das Falkensteiner Family Hotel Montafon startete mit einer Mega-Resonanz

Falkensteiner Family Montafon, 'Open Plaza'. Alles geht ineinander über: vorne links endet die Rutsche aus der Checkin-Zone, aus dem grünen Sprungnetz aus der ersten Etage kann man sich über den braunen Korb hinunterwinden - und man spielt zwischen Schafhockern weiter oder z.B. an der grossen Boulderwand im Hintergrund.Foto: map

Latschau/Bludenz. Das Falkensteiner Hotel Montafon im Vorarlberg eröffnete am 16. Dezember 2022; an Weihnachten waren 200 Kinder im Haus. Das jüngste Family Hotel der Falkensteiner Michaeler Tourism Group ist als 5-Sterne-Resort positioniert und The Leading Hotels of the World werden ein "Family Hotel"-Label einführen. Vier Wochen nach Eröffnung kann das Resort im Westen Österreichs Raten wie in Sardinien durchsetzen. Das Erfolgsgeheimnis: das neue "Open Plaza"-Konzept.

Kinderbüffets auf Kinderaugen-Höhe sind Schnee von gestern, ebenso Spielbereiche in Seitenflügeln oder im Kellergeschoss. Im Falkensteiner Montafon entladen die Kinder ihre aufgestaute Energie nach der Anreise gleich drei Meter hinter der Eingangstür: Sie hüpfen in einem grell-grünen Sprungnetz, während die Eltern in Ruhe neben der Rezeption einchecken. Ihre Zöglinge haben sie aber immer im Blick. Das macht den Unterschied zum Gros der traditionellen Kinderhotels: Ab sofort fliesst alles ineinander über. Das neue, pädagogisch durchdachte Open Plaza-Konzept hat FMTG zusammen mit Experten entwickelt.

Eine breite Holztreppe führt von der Checkin-Zone direkt hinunter ins offene, äusserst grosszügig gestaltete Spiele-Paradies, das mit dem Bar- und Restaurant-Bereich nahtlos verschmilzt. Auf 1.795 Quadratmetern, durchflutet von Tageslicht, verschmilzt alles miteinander. So schauen die Erwachsenen aus gemütlichen Couch-Ecken den Kindern an der riesigen Boulderwand zu oder sie lesen, während ihre Sprösslinge herumtoben oder auf Sitzsäcken liegend mit tiefgesetzten Touchscreens spielen.

Faszination Multimedia: Wer bewegt sich in dieser Wald- und Wiesen-Landschaft als nächstes?Foto: map 

Sport und Edutainment
in der Open Plaza

Ihre Kumpel rutschen derweil von der Rezeptionsebene durch eine dunkle Röhre nach unten, landen vor den Schaf-Hockern, drehen sich um und laufen zum Indoor-Kletter-Labyrinth, das sich schon wieder über zwei Etagen nach oben streckt. Die Grossfamilie überbietet sich am XXL-Kicker für 14 Personen, und in der multifunktionalen Sporthalle nebenan startet gerade ein Basketball-Spiel.

Die Plaza – oder gerne auch Arena genannt – ist offen, transparent, gleichzeitig aber auch gegliedert durch Glastüren. So befinden sich das Indoor-Kletter-Labyrinth und die grosse Sporthalle hinter Glas, genauso wie die neue – 100.000 Euro teure – Multimedia-Wand ihren eigenen Raum hat. Fasziniert stehen selbst Dreijährige vor dieser wandhohen Wald- und Wiesen-Landschaft, deren Bewohner – vom Fuchs bis zum Biber – plötzlich weglaufen oder in einen Bach plumpsen. Dafür muss man nur mit dem Finger auf ihren Körper drücken.

Es ist ein Kinderhotel, dass muss sich jeder vor Augen halten, der hier eincheckt. Eine Geräuschkulisse ist immer da, vieles entzerrt sich aber durch die ausgedehnte Fläche und durch die gut verteilten Spiel- und Entertainment-Angebote. Sie entlasten die Eltern deutlich. Die Bruttogeschossfläche pro Zimmer liegt bei diesem FMTG-Projekt bei mindestens 100 qm. "Das machen allenfalls noch Privathotels, aber keine Ketten", sagt Annekathrin Kühner, Head Business Development bei Falkensteiner.

Animationsprofis als Partner

"Unser Animationskonzept haben wir zum Teil selbst entwickelt und zum Teil gemeinsam mit der Animationsbox erstellt", berichtet Unternehmenssprecherin Alexandra Geyser. Das Beratungsunternehmen für Kinder- und Familien-Marketing aus Wien weiss, wie man Kinder und Teenager anspricht. Und wie man mit Science Labs, Survival Trainings und Creativity Workshops nicht nur 5-, sondern auch 15-Jährige begeistert.

Essen soweit das Auge reicht, Live Cooking und Food Stations inklusive. Die Auswahl ist sehr gross.Foto: map 

Familienfreundliche Hotels waren schon immer eine Stärke der Falkensteiner Ferienhotels und der Funimation Clubs, lange und kurvige Rutschen draussen wie drinnen ihre Signatur. Neu ist nun das zusätzliche Edu- und Ecotainment-Angebot. Zum ersten Mal erprobt wurde letzteres im ersten 5-Sterne-Kinderhotel Diadora in Punta Skala in Kroatien. Dort gibt es seit einem Dreivierteljahr ein Sciene Lab – mit einem Schwerpunkt auf Meeresbiologie und Gewässerschutz. Im Falkensteiner Montafon haben die Kleinen gerade selbst ein Windrad gebastelt und dann in einem Video gesehen, wie gross und kräftig ein Windrad wirklich ist. Am Tag davor haben sie gelernt, wie man Brownies backt und wie der Backofen funktioniert.

Pädagogischer Konzeptpartner für die Science Labs ist die ungarische Firma Love Carpe Diem. Pädagogin Andrea schult nun im Kinderhotel Montafon drei Monate lang die beiden neu eingestellten Betreuerinnen, welche dann wiederum weitere Kolleginnen trainieren werden, die das Hotel fest einstellen wird.

Ein Hotel am Stausee, ein Energieversorger als Eigentümer

Die Kinder lernen übrigens auch, wie man aus Wasser Strom herstellt. Im Wiesengelände des Hotels ist ein grosses Kraftwerk aus Holz nachgebaut – ein mächtiges Demo-Objekt, das der Hotel-Eigentümer gleich mitbauen liess: Eigentümer ist nämlich die illwerke vkw AG, der grösste Energiedienstleister in Vorarlberg. Sein Hauptsitz und sein Wasserkraftwerk stehen auf der anderen Strassenseite des Hotels und gleich neben einem grossen Stausee. Aus dem Stausee bezieht das Hotel seine Kälte, vom illwerke seine Wärme.

Hinter dem Kraftwerk und dem Stausee liegt, zu Fuss gut erreichbar vom Hotel, die Mittelstation des Ski- und Erlebnisbergs Golm: Dieser ist das erste klimaneutrale Skigebiet Österreichs. Diese Konstellation wies damit auch dem Betreiber Falkensteiner den Weg: Er muss Nachhaltigkeit in der Region mittragen. Die ersten Vorarlberger Unternehmen haben schon 2013 beschlossen, bis spätestens 2025 alle unternehmerischen Aktivitäten klimaneutral zu stellen – und Falkensteiner kompensiert auch hier drei Projekte im Tal.

123 Zimmer, davon haben 114 ein integriertes Kinderzimmer. Ein gewaltiger Komplex in einer nachhaltigkeitsorientierten Region. Die Fassade aus Lärchenholz schimmert jetzt schon grau und lässt das Hotel geschmeidiger wirken.Foto: FTMG 

Die illwerke investierten insgesamt 55 Millionen Euro – in ein neues Biomasse-Kraftwerk, in das Hotel und in zwei Mitarbeiter-Häuser mit 52 Wohneinheiten, 200 m vom Hotel entfernt gelegen. Der Hotelbau alleine hat 45 Millionen Euro gekostet, so FMTG-CEO Dr. Otmar Michaeler. Die Hotelgruppe hat einen Fixpacht-Vertrag über 20 Jahre unterschrieben, hatte sich aber in der Hotel-Entwicklung die finale Entscheidungshoheit vorbehalten.

Der CO2-Fussabdruck

Trotz des Nachhaltigkeitskonzeptes entschied sich die FMTG bei dem 123 Zimmer-Hotel für einen Beton-Bau mit Holz-Aussenfassade. Diese besteht aus Sägeraue Lärche mit Vorvergrauungslasur, so dass die Holzlatten-Struktur mit den Farben der Umgebung mit der Zeit verschwimmt. Michaeler argumentiert: "Wir haben durchaus überlegt, die beiden obersten Etagen im Holzbau zu erstellen, haben uns aber wegen des Schallschutzes dagegen entschieden: In einem Kinderhotel können wir keine Risiken eingehen". Nein, eine Kostenfrage sei es nicht gewesen; Holzbau wäre lediglich zehn Prozent teurer geworden.

Die Aussenfassade stammt von dem renommierten norwegischen Architekturbüro Snøhetta, das für seine nachhaltigen und fortschrittlichen Bauten bekannt ist. Geschäftsführer Patrick Lüth – ein Innsbrucker – erinnert an den CO2-Footprint: "Die grossen bautechnischen Fortschritte der vergangenen Jahrzehnte ermöglichen, dass das Falkensteiner Hotel Montafon CO2-neutral betrieben werden kann – ein grossartiger Erfolg! Aber auch bei der Errichtung von Gebäuden schlummern noch riesige Potentiale, klimaschädliche Gase zu reduzieren. Wären etwa die Bettentrakte in Holz- anstatt in Betonbau-Bauweise ausgeführt worden, hätten rund 1.900 Tonnen CO2-Äquivalente eingespart werden können. Dies entspricht immerhin ca. 30.000 Fahrten mit einem Pkw von München nach Latschau."

FMTG-CEO Otmar Michaeler im Kinder-Sprungnetz: The Leading Hotels of the World werden helfen, 5-Sterne-Family-Hotels zu etablieren.Foto: map  

Am Bau lässt sich jetzt nicht mehr viel ändern, wohl aber im Inneren. Schliesslich ist das Hotel erst seit fünf Wochen in Betrieb. So passen im Restaurant die reinigungsfreundlichen, aber optisch unpassenden Resopal-Tische nicht zu teurem italienischen Design-Besteck und edlen Wasserbechern. Das Restaurant an sich wirkt elegant, ist in etliche Sitzzonen aufgeteilt und erstreckt sich ebenfalls wieder über eine Megafläche, was den Run auf die Büffet-Landschaft mit LiveCooking und Food Stations ausbremst.

Trotzdem möchten Otmar Michaeler und der italiensche Interior Designer Tiziano Vudafieri von dem Mailänder Architektur- und Interior Design-Büros Vudafieri Saverion Partners, noch mehr – ruhige – Nischen in der weitläufigen Gastro-Landschaft schaffen.

Nach dem CO2-Fussabdruck befragt, zeigte sich Tiziano Vudafieri am Rande der Eröffnungsparty zufrieden: "Ich schätze, die heutige Bauweise und Gestaltung reduziert den CO2-Fussabdruck um 30-40% gegenüber einem Bau von vor 20 Jahren".

Das Thema Nachhaltigkeit ist bei der FMTG aber angekommen, und wie in den meisten Hotelgruppen in dieser Zeit entsteht auch in Wien nun ein detaillierter Plan zur Umsetzung auf Corporate- und auf Hotel-Ebene. So hat das Hotel im Montafon bereits durchgehende begrünte Dächer und Photovoltaik-Elemente installiert; letztere bedecken auch 800 qm an den beiden Mitarbeiter-Häusern. Die Küche und der Einkauf beziehen immer mehr regionale Produkte mit, das Back Office arbeitet immer mehr mit QR-Codes und die Firmenflotte schaltet um auf E-Autos.

Die Mitarbeiter-Herausforderung

Es ist noch einiges nicht perfekt im Haus, bekennt Michaeler. Das wird man jetzt aufarbeiten. Das Hotel sei von der hohen Nachfrage über Weihnachten überrascht worden. Doch auch für Februar lassen die Buchungen bereits ahnen, dass von den 123 Zimmern 90 bis 100 belegt sein werden. Aufgrund der Mitarbeiter-Situation muss Direktor Marcel Hennecke die Betten bei 80% Belegung deckeln.

Von den aktuell 100 Mitarbeitern konnte die Gruppe 70 aus den eigenen Häusern in Italien und Südosteuropa motivieren, die ersten Monate des Jahres im Montafon zu arbeiten. An Ostern aber müssen sie zurück in ihre Heimathotels. Und dann wird's sportlich: Falkensteiner musste dem Montafoner Tal zusichern, keine Mitarbeiter aus bestehenden Hotel- und Gastro-Betrieben abzuwerben.

Der Qualitätsdruck auf das Team ist enorm, denn zu den ausgabefreudigen Gästen gehören viele Schweizer; die Grenze ist nur 50 km entfernt. "Wir erzielen seit der Eröffnung dieses Hotels Raten wie in Sardinien", beschreibt Otmar Michaeler den spontanen Erfolg. Der durchschnittliche Brutto-Umsatz lag aktuell bei 1.150 Euro pro Nacht pro Zimmer, inklusive Nebenausgaben. Er ist sich sicher, dass es trotzdem noch viel Luft nach oben gibt – hauptsächlich im F&B.

"Wir werden in den nächsten Jahren noch viel Geld in F&B investieren", kündigt er an und denkt dabei an eine Stärkung durch sogenannte "Konzept-Küchen", welche ein Restaurant im Restaurant darstellen könnten. Das Food-Angebot ist für alle Altersgruppen gigantisch, professionell präsentiert erneut auf grosszügigen Büffetflächen. In dieser Büffet-Landschaft kochen und grillen Köche das, was der Gast sich aussucht. Live-Cooking-Stations statt Gourmet ist die Devise. Selbst Veganer finden eine riesige Auswahl, daneben gibt es 5 Live-Cooking-Stations, u.a. für Pizza und Pasta, Fisch und Fleisch, ein Patisserie-Büffet samt einer grossen Eis-Truhe, eine Sushi-Ecke und zum Frühstück sogar eine Presse für Knollen und Gemüse.

Viel Platz für die Eltern, Hocker für die Kinder und ein Balkon, immer mit Naturblick.Foto: map

Neues Family-Label
von Leading Hotels

Wichtig ist es für Falkensteiner Hotels, mit einer Handvoll hochwertiger Family- bzw. Kinder-Hotels eine klare Nische zu besetzen. Michaeler selbst ist ein Fan der Leading Hotels of the World und so versucht er, seine Premium-Hotels in diesem globalen Kreis anspruchsvoller Hotels zu verankern.

Deshalb drängt der CEO nun stark darauf, dass die weltweite Kooperation ein neues "Family"-Label einführt. Zugesagt wurde es ihm letzte Woche. Momentan sieht er aus dem FMTG-Portfolio fünf Häuser, die Mitglieder der "Leading Hotels" werden sollen: das Falkensteiner Montafon in Österreich, das Family Hotel Diadora in Kroatien; in Südtirol/Italien das Family Resort Lido, das Hotel Kronplatz und das geplante Hotel in Salò am Gardasee und schliesslich das Family Hotel in Licata bei Agrigent in Sizilien.

Aus dem bisherigen FMTG-Gästepool kann er etwa ein Drittel für die Premium-Hotels begeistern. Leading Hotels sollen ein Schwung neuer Gäste bringen. Bis zu 60% des online vermittelten Geschäfts kommen bei der FMTG direkt an, der OTA-Anteil beträgt derzeit 15-17%.

Gleich neben dem Eltern-Schlafzimmer: das Kinderzimmer für zwei oder drei, ein eigener Raum.Foto: map

Zimmer inklusive
separatem Kinderzimmer

Im Falkensteiner Family Hotel Montafon kostet ein Superior Zimmer ab 655 Euro pro Nacht. Mit Grössen von 41 bis 71 qm verfügt es eher über den Komfort eines Apartments – ohne Küche, dafür aber mit einem abgeschlossenen Kinderzimmer mit 3 Betten samt eigenem Schrank und eigenem Bad, welches aber dem Zimmer vorgelagert ist: Dusche und Waschbecken sind geschickt in eine Ecke des grosszügigen Eintrittsbereiches gesetzt. Das zweite Bad ist nahe dem Doppelbett platziert, aber durch eine Schiebetür getrennt.

Der Einstiegspreis steigt beispielsweise ab Mitte Februar auf 835 Euro pro Zimmer und Nacht. Damit entfacht FMTG in vielen Familien sicherlich Preisleistungs-Diskussionen, obwohl er Halbpension "Plus" inkludiert. Otmar Michaeler jedenfalls weiss, dass er auch in diesem Family-Hotel mit 5 Sternen einen durchschnittlichen Umsatz von 120.000 oder 130.000 Euro erzielen muss.

Das Family Hotel Montafon jedenfalls kommt einem Allinclusive-Hotel schon sehr nahe. Das Sport-, Spass-, Schwimm- und Spa-Angebot ist immens. Auf 5-Sterne-Niveau muss aber alles stimmen. Bisher haben 5 Sterne und ein Kinderhotel noch nicht zusammengepasst. / Maria Pütz-Willems 

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