Kreuzfahrt bricht ein Segel Charter brummt
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Kreuzfahrt bricht ein, Segel-Charter brummt

Hamburg. Die Corona-Krise hat zu einem regelrechten Einbruch der Kreuzfahrt-Buchungen geführt – erste Kreuzfahrt-Anbieter mussten bereits Insolvenz anmelden. Die Reisewilligen scheinen stattdessen auf eine umweltfreundlichere Variante auszuweichen: in heimischen Gewässern, auf Charter- und am liebsten auf Segelbooten.

"Im ersten Quartal 2020 haben wir einen Rückgang bei Kreuzfahrten festgestellt, der noch nicht genau zu bemessen ist. Wir rechnen aber aktuell mit einem Rückgang von 40% zum Vorjahr," so Sebastian Hosbac, der Betreiber der Buchungsplattform Kreuzfahren.de. In Emissionen bedeutet das: "Gehen wir von einem Rückgang von 40% gegenüber den Emissionen von 2019 aus, so wurden in den vergangenen vier Wochen ca. 24.800 Tonnen CO2 eingespart. Weiterhin ist mit einem kompletten Erliegen der Kreuzfahrt-Industrie während der kommenden sechs Wochen zu rechnen. Daraus ergibt sich eine voraussichtliche weltweite Einsparung von 117.000 Tonnen CO2 für die ersten vier Monate dieses Jahres," rechnete das Forum Nachhaltig Wirtschaften Ende März 2020 vor.

Das kleine Schiff ist in: Charter boomt.Foto: map

Davon profitiert nicht nur die Natur, sondern auch ein anderer Zweig der Tourismusbranche. Denn anscheinend gibt es einen direkten Zusammenhang zwischen dem Corona-bedingten Rückgang an Kreuzfahrt-Buchungen und dem Anstieg an privaten Bootsurlauben wie Yacht- oder Segeltörns. Darauf lässt jetzt eine interne Datenanalyse des weltgrössten Yacht-Vermittlers Zizoo Boats aus Berlin schliessen. Dabei wurden die Ausschläge in den Buchungsanfragen mit den deutschen Google-Trends-Suchanfragen zu Corona verglichen.

Das Segelboot liegt vorn

Eine weitere Erkenntnis der internen Analyse ist, dass Charter-Urlaube im eigenen Land boomen: Während die Nachfrage in Kroatien, Griechenland und Spanien von Januar bis April 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 8% zurückging, explodierten die über Zizoo getätigten Buchungen in Deutschland mit 1.150% gigantisch. Vor allem Ostsee und Nordsee sind gefragte Reviere, gefolgt von der Märkischen Seenplatte. Diese Entwicklung führt der Bootsvermittler neben den Reise-Beschränkungen auf die Angst vor einer erhöhten Ansteckungsgefahr im Flugzeug zurück und hält gleich noch eine interessante Statistik parat: "Unter allen Bootstypen  – darunter Motor-, Sport-, Schlauch-, Segelboote, Katamarane und Gulets – steht das Mieten eines Segelboots mit zwei Drittel aller Buchungen an der Spitze."

Weniger Kreuzfahrten und weniger Auslandsflüge, dafür mehr Segeltörns im eigenen Land – die Umwelt freut's! Fragt sich nur, wie lange dieser Trend anhält. / red

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