Neue Reiseprofile zeigen neue Chancen für Hoteliers
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Neue Reiseprofile zeigen neue Chancen für Hoteliers

Amsterdam. Die Franzosen reisen öfter als die Briten und die Deutschen. Die meisten übernachten dabei lieber in Hotels als in einer alternativen Unterkunft. Ein neuer Bericht über "Multi-Generation Travel Trends" zeigt auch die Reise-Vorlieben der Generation Z, Millennials, Gen X und der Boomers auf.

In einem kürzlich veröffentlichen Report erklärt Expedia Media Solutions, wie gesammelte Daten dem Anbieter helfen können, den Kunden zur richtigen Zeit, am richtigen Ort und mit der richtigen Message zu erreichen. Von einer Länder-Perspektive aus gesehen sind es die Franzosen, die mit fast vier Reisen pro Jahr am meisten unterwegs sind. Auch wenn die Briten und die Deutschen weniger verreisen, erzielen sie 3+ Reisen pro Jahr, also mehr als zwei, wie in der Vergangenheit registriert wurde. Erholungsreisen sind die Favoriten der Deutschen, während die Franzosen und Briten das familiäre Zusammensein oder Sightseeing bevorzugen.

Die Franzosen lassen sich gerne Zeit, wenn sie unterwegs sind. Im Schnitt verreisen sie mehr als zehn Tage, worauf die Briten neidisch sind, da das drei Tage mehr Urlaub bedeutet als ihnen zur Verfügung steht. Die Reisedauer der Deutschen ist mit 9,8 Tagen pro Reise sehr interessant für Anbieter und Hoteliers. 68% der Briten und 72% der Deutschen fahren lieber ins Ausland, die Franzosen fallen da mit 56% etwas zurück und bleiben wohl eher zu Hause, wo sie eine lange Liste unvergleichbarer Destinationen haben.

Alternative Unterkünfte sind wenig gefragt

Und wie verhalten sich alle beim Budget? Expedia erklärt zwei Phänomene. Als erstes hat der grössere Teil der Franzosen, welcher zu höheren Ausgaben neigt, die Philosophie angenommen, für den Urlaub zu sparen und das Geld dann auch wirklich auszugeben. Zweitens folgen die anderen beiden Märkte in Sachen Ausgaben eher einer Von-Tag-zu-Tag-Strategie, was sie sicherlich davor, zu viel auszugeben. Die Deutschen geben mehr für den Transport aus, während die Franzosen lieber mehr in die Unterkunft investieren.

Der Expedia-Report zeigt auch deutlich auf, dass Reisende Hotels immer noch gegenüber alternativen Übernachtungsmöglichkeiten bevorzugen. Tatsächlich übernachteten sechs von zehn Europäern auf ihrer letzten Reise in Hotels, verglichen mit 11% in alternativen Unterkünften und 11% bei Freunden und Familie. Bei den Franzosen ist die Wahrscheinlichkeit am geringsten, dass sie in Hotels übernachten, viel eher bleiben sie bei Familien oder alternativen Unterkünften. 67% der Briten nutzten ein Hotel während ihrer letzten Reise sowie auch 66% der Befragten aus Deutschland. Nur jeweils 6% und 10% von ihnen buchte eine alternative Übernachtungsmöglichkeit.

Generationskonflikt

Wenn all diese Daten nach Generationen analysiert werden, verändern sich die Verhaltensweisen tendenziell. Der zweite Teil des Expedia-Reports behandelt die Gen Z, die Millennials, die Gen X und die Boomers. Die erste Beobachtung: Die Gruppe der Millennials reist eindeutig am meisten, gefolgt von der Gen X aufgrund der Anzahl an Geschäftsreisen, die sie machen. Beide Generationen bieten der Branche die grössten Chancen.

Was den Zweck der Reise angeht, so bevorzugen alle den erholsamen Urlaub, selbst die Boomers, die ebenfalls eine grosse Vorliebe für Sightseeing haben. Mit einer hohen Menge an frei verfügbarem Geld und Zeit sind Boomers am längsten unterwegs, gefolgt von Gen X und Z mit ca. neun Tagen.

Wenn es um die Reiseplanung geht, sind Online-Vermittler durch alle Generationen hinweg beliebt, besonders bei der Gen X und den Boomers, die sich auch mehr auf Bewertungen verlassen. Und wieder einmal sind es die OTAs, die in Bezug auf Online-Buchungen an der Spitze stehen. Alle Generationen zusammengenommen waren es 49%, die eine OTA nutzten gegenüber nur 16%, die direkt auf der Hotel-Webseite buchten. Die Gen Z ist sogar die Gruppe, die am wenigsten an Online-Bewertungen und Preisen interessiert ist, da sie der Meinung ist, ein besseres Angebot zu bekommen, wenn sie es selber macht.

Bezüglich der Art der Unterkunft schläft die Gen Z lieber bei Freunden und Familie und am besten noch kostenlos, weil sie ihr Geld lieber für Aktivitäten und Erlebnisse am Zielort sparen. Ein weiteres Merkmal der Gen Z ist, dass sie überraschenderweise die Reise mit dem Zug bevorzugen. In puncto Unterkünfte, wie gesagt, übernachteten die meisten Generationen letztes Jahr lieber in einem Hotel.

Reisende müssen wissen, wo sie unterkommen

Die grossen Gewinner dieser Studie sind die Hoteliers, die scheinbar immer noch gute Zeiten vor sich haben. Hotels sind in der Tat die erste Anlaufstation für Übernachtungen, besonders bei den Millennials, die mehr Wert auf die Erfahrung am Zielort legen als auf den Deal, den sie vor der Anreise machen. Hier wird die Wahl der Destination, die eine emotionale ist, höher gewertet als rationale Gesichtspunkte wie Budget, Preise und Angebote.

Eine weitere, interessante Tatsache: Durchschnittlich 95% der Reisenden wissen bereits, was sie machen wollen, aber noch nicht wo. Das ist der Punkt, an dem Branchenführer und Anbieter mit ihren Angeboten auf die Bühne treten, um den Grund der Reise mit dem dazu gehörenden Ort zu verbinden. OTAs und Hoteliers können daher inspirierende Bilderwelten, eMails und Videos via sozialer Netzwerke ausspielen, um damit nicht nur die jüngere Generation anzusprechen. Mit anderen Worten, dieser Report verdeutlicht, wie mächtig Wissen und Daten sind, um das eigene Angebot anzupassen.

Die Online-Umfrage "Multi-Generation Travel Trends" befragte 3.003 europäische Konsumenten aus den UK, Frankreich und Deutschland zwischen dem 30. März und 17. April 2017. Der komplette Bericht ist unter diesem Link oder in dem beigefügten PDF zu finden. / SD

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