Premier Inn Mutter Whitbread vor massiven Entlassungen
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Premier Inn-Mutter Whitbread vor massiven Entlassungen

London. Whitbread hat die Ergebnisse des ersten Halbjahres bekannt gegeben und gleichzeitig bis zu 6.000 Entlassungen bei den Hotel- und Restaurant-Mitarbeitern angekündigt. Andererseits will die Gruppe aber ihre Expansion sowohl in Grossbritannien als auch in Deutschland weiterverfolgen.

Die finanzielle Performance von Whitbread in der ersten Jahreshälfte spiegelt die Schliessung des britischen Geschäfts von Ende März bis zur Wiedereröffnung der Hotels und Restaurants, die Anfang Juli begann, und die Schliessung der Hotels in Deutschland von Ende März bis Mitte Mai wider. Der bereinigte Umsatz in Grossbritannien ging um 77,6% zurück, im Bereich Beherbergung sank er im ersten Halbjahr gegenüber 2019 um 78,2% und im F&B war er um 76,6% niedriger. Der Gesamtumsatz in Grossbritannien und im Ausland sank um 76,8%.

Wenn möglich eröffneten die Hotels und Restaurants rasch wieder, wobei die Mehrheit der britischen Hotels Anfang August wiedereröffnete, Ende des Monats waren es 98% der Hotels. Seit Wiedereröffnung lag der Umsatz der britischen Hotels laut Whitbread über dem Marktdurchschnitt. Das Unternehmen sieht eine starke Nachfrage an touristischen Standorten, während sie in den Grossstädten und in London gedämpft blieb.

Keine grosse Hoffnung auf besseres Geschäft in Grossbritannien. Whitbread und Premier Inn müssen Personal reduzieren.Foto: Premier Inn

Flexibleres Arbeitsmodell
das Ziel

Dennoch: Da die Nachfrage kurz- bis mittelfristig voraussichtlich auf einem niedrigeren Niveau bleiben wird, verhandelt Whitbread nun über Vorschläge, die bis zu 6.000 Entlassungen von Mitarbeitern in Hotellerie und Gastronomie führen könnten. Das wäre der Worst Case, den das Whitbread-Management in Betracht ziehen und als börsennotiertes Unternehmen auch kommunizieren muss. Im Support Center, einer Einheit unabhängig vom eigentlichen Headquarter, wurden bereits 25% der Mitarbeiter reduziert.

Aktuell wird nun erwartet, dass ein erheblicher Anteil des geplanten Abbaus freiwillig erreicht werden kann, Hand in Hand mit einer Reduzierung der vertraglich vereinbarten Arbeitsstunden. So soll ein flexibleres Arbeitsmodell geschaffen werden, das sich an Veränderungen im Nachfrage-Umfeld anpassen kann. Ein weiterer Grund für diese Entscheidungen ist die Tatsache, dass der Beurlaubungsplan der britischen Regierung im Oktober auslaufen wird. Whitbread sagt, dass es auch kurz vor dem Abschluss eines Prozesses stehe, der zu einer Reduzierung der Mitarbeiterzahl in der Hauptverwaltung um ca. 15-20% führen wird.

CEO Alison Brittain sagte dazu: "Unsere Priorität besteht jetzt darin, sicherzustellen, dass dieser Prozess für alle Kollegen klar und transparent ist und dass alle Betroffenen durchgehend unterstützt werden. Die Beibehaltung unserer finanziellen Flexibilität zusammen mit unserem führenden Betriebsmodell und unserer starken Marke wird es Whitbread ermöglichen, verbesserte langfristige strukturelle Wachstumschancen sowohl in Grossbritannien als auch in Deutschland wahrzunehmen".

In Grossbritannien verbesserte sich die Gesamtauslastung auf wöchentlicher Basis kontinuierlich und lag im August bei durchschnittlich 51%, wobei sich der Hotelumsatz im Jahresvergleich auf -47,3% erholte. Der Gesamtumsatz in Grossbritannien verbesserte sich im August auf -38,5%

Kein Einfluss auf Deutschland

Die Performance-Trends in Deutschland spiegelten die des Vereinigten Königreichs wider, mit einer starken Nachfrage und Auslastung an touristischen Standorten, während Standorte mit einem grösseren Business-Anteil auf einem niedrigen Auslastungsniveau blieben. Im August lag der Gesamtumsatz in Deutschland um über 300% höher, wozu die übernommenen Foremost-Hotels beitrugen, während sich die Auslastung auf 54% erholte. Whitbread wird bei der Bekanntgabe seiner Zwischenergebnisse am 27. Oktober 2020 eine weitere Aktualisierung vorlegen.

Wie das Premier Inn-Büro in Frankfurt auf Anfrage mitteilte, wurde für die rund 500 Mitarbeiter in der Verwaltung und in den Hotels zwar Kurzarbeit eingeführt, aber niemand entlassen. Neu-Einstellungen werden derzeit aber auch nicht vorgenommen. "An unserer Expansionsstrategie ändert sich nichts", unterstrich Sprecherin Katrin Kleinhans, es gäbe auch keine finanziellen Einschränkungen. Aktuell sind 17 Hotels offen, bis Jahresende werden noch vier Projekte eröffnen – in Stuttgart-Feuerbach, Leipzig, Essen und Hamburg-St. Pauli. / map, kn

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